Weil die Fördergelder nun doch entfallen, ändert die Stadt ihre Pläne für die Brücke „Kaltes Wasser“, deren Traglast ursprünglich erhöht werden sollte.
Brückenbau„Kaltes Wasser“ in Kerpen wird nur saniert und nicht neu gebaut
Die Brücke „Kaltes Wasser“ auf dem Wirtschaftsweg in Verlängerung zur Broichmühlenstraße soll jetzt nicht mehr mit einer Traglast von 40 Tonnen neu gebaut werden. Stattdessen wird nur die Fahrbahndecke saniert, das alte Bauwerk bleibt bestehen und kann weiter um die 3,5 Tonnen tragen. Dieses Vorgehen stellte die Stadtverwaltung im jüngsten Bauausschuss in einem Beschlussentwurf vor.
Die Sitzungsmitglieder erwogen in einer Diskussion, eine Entscheidung über das weitere Vorgehen in den Hauptausschuss zu vertagen. Schlussendlich nahmen sie die Ausführungen aber lediglich zur Kenntnis und stimmten für den Beschlussentwurf der Verwaltung. Weil die Baukosten ohnehin gestiegen sind und das Land den Bau nun doch nicht fördert, schlug die Stadt vor, umzuplanen.
Kerpen: Verringerte Kosten rentieren sich nicht
Auch um die Brücke „Kerpener Bruch“ ging es in der Vorlage 454.24. Deren Ausbau ist unmittelbar mit dem der Brücke „Kaltes Wasser“ verbunden, denn nur wenn beide Brücken ertüchtigt werden, sollte es ursprünglich eine Förderung geben. Diese fällt nun aber ohnehin weg. Die Stadt legte auch für die Brücke „Kerpener Bruch“ eine Rechnung vor, die die Kosten der Brücke bei einer Verringerung der Traglast auf 20 Tonnen dokumentiert. Dieser Rechnung zufolge würde dies die Kosten allerdings nur um 20.000 Euro verringern, von 372.000 auf 352.000 Euro.
Zusätzlich stünden dem gegenüber die Kosten für den Ingenieur, der das Bauwerk dann neu planen müsste, wie aus der Vorlage hervorgeht. „In Summe werden diese Leistungen die Ersparnisse zu großen Teilen aufzehren, sodass die Umstellung der Brücke von 40 auf 20 Tonnen zum jetzigen Zeitpunkt aus unserer Sicht keine Vorteile mit sich bringt“, heißt es laut Vorlage aus dem zuständigen Ingenieurbüro Lorenz.
Sanierung laut Stadt Kerpen deutlich günstiger
Bei der Brücke 2 „Kaltes Wasser“ beliefen sich die reinen Baukosten auf 156.000 Euro, die Ingenieurskosten auf 39.000 Euro. Ein von der Stadt eingeholtes Sanierungsangebot beträgt 12.532 Euro. Die Ausschussmitglieder entschieden sich daher, den Neubau der Brücke „Kaltes Wasser“ - wie nun von der Stadt angedacht - zu verwerfen und es bei einer Sanierung zu belassen.
Des Weiteren beschloss der Ausschuss den Abriss der Kolpingbrücke (Brücke 40) einstimmig. Eine Sanierung des maroden Geländers koste brutto rund 100.000 Euro, der Abriss und die Entsorgung dagegen 46.500 Euro.
Um das Brücken-Thema zu komplettieren, stellte die SPD-Fraktion zudem eine Anfrage zum Bauwerk „Auf dem Bauer“. Auf der Brücke seien Mängel festgestellt worden, heißt es in der Anfrage. Die Vertreter der Stadtverwaltung teilten mit, dass das stehende Wasser auf der Brücke mittlerweile über eine Rinne abfließe. Die Beseitigung einer Mulde auf der Betonfläche prüfe derzeit ein Ingenieurbüro.