Horremer sind verärgert, weil Autofahrer keinen Parkplatz finden.
Ortsvorsteherin Sibilla Simons schlägt eine eingeschossige Parkpalette als Lösung vor.
Der Pressesprecher der Stadt Kerpen, Erhard Nimtz, verweist auf Busse, um den Bahnhof zu erreichen.
Kerpen-Horrem – Rund 1500 Stellplätze gibt es auf den Park-and-Ride-Anlagen rund um den Bahnhof Horrem. Doch meistens sind diese morgens schon besetzt. Viele Autofahrer finden rund um dem Bahnhof keinen Parkplatz mehr. Das sorgt nicht nur bei diesen für Verdruss. Auch viele Horremer, besonders in Nähe des Bahnhofs, sind verärgert, weil ihre Straßen immer wieder zugeparkt werden. Ortsvorsteherin Sibilla Simons ärgert sich besonders über Parkplätze im Ort, die von Urlaubern „missbraucht“ würden, die von Horrem aus mit dem Zug zum Flughafen fahren. „Deren Fahrzeuge stehen dann wochenlang bei uns herum.“
Simons schlägt vor, die Park-and-Ride-Anlage im Gleisdreieck am Bahnhof mit einer eingeschossigen Parkpalette auf Stützen zu überbauen. „ Dann hätten wir dort gleich mehrere Hundert Stellplätze mehr“, sagt sie. Bezahlen solle dies die Bahn oder das Land, meint sie. Nach Karneval wolle sie zum Thema „Parken in Horrem“ eine Bürgerversammlung einberufen.
Ob die Parkpalette realisiert werden kann, ist offen. Die Stadt Kerpen verweist darauf, dass sie nicht in der Lage ist, noch mehr ebenerdige Stellplätze in Bahnhofsnähe zu schaffen: „Dafür ist einfach kein Raum mehr da“, sagt Pressesprecher Erhard Nimtz. Schon die 1500 Stellplätze, die bislang geschaffen worden seien, seien ein Kraftakt für die Stadt gewesen, auch wenn es dafür Zuschüsse des Landes gab.
Nimtz verweist darauf, dass die Stellplätze am Bahnhof auch von vielen Bürger aus anderen Städten genutzt würden. Wer aber etwa aus Bergheim komme und mit dem Zug reisen wolle, sollte besser dort schon einen Bahnhof aufsuchen. Auch biete sich für Pendler der S-Bahnhof in Sindorf an, wo oft noch Abstellplätze für Autos frei seien.
„Der Bahnhof Horrem ist von allen Seiten auch gut mit dem Bus erreichbar“, sagt Nimtz. Die Stadt empfehle deshalb die Anreise mit dem Bus. Auch gebe es eine Fahrradstation am Bahnhof mit 400 Stellplätzen, die noch freie Kapazitäten hätte. Damit das Umfeld des Bahnhofes nicht mit Dauerparkern belastet werde, gebe es dort Parkscheibenregelungen und Parkausweise für Anwohner, sagt Nimtz.
„Mehr können wir als Stadt nicht machen.“ Ähnlich wie die Stadt setzt auch der Kreis darauf, „Alternativen“ zur Anfahrt mit dem Auto zu schaffen. Um etwa das Angebot an Linienbussen weiter zu verbessern, sind Autofahrer, die am Bahnhof parken, diese Woche befragt worden. Die Erkenntnisse sollen nun in den zukünftigen Nahverkehrsplan des Kreises einfließen.