AusgehenDiese drei italienischen Restaurants locken im Rhein-Erft-Kreis
Rhein-Erft-Kreis – Kaum eine kulinarische Richtung ist in Deutschland so häufig vertreten wie die italienische Küche. Von der einfachen Pizzeria bis zur gehobenen Küche herrscht eine enorme Spannbreite.
Welche italienischen Restaurants gibt es im Rhein-Eft-Kreis?
In manchen Ristorante setzt man vornehmlich auf Pizza und einfache Pastagerichte, in anderen favorisiert man eine saisonale oder regionale Küche, die sich immer wieder Variationen erlaubt und die Vielfalt italienischer Genüsse ausschöpft. Wir stellen heute drei Adressen vor, die einen hervorragenden Ruf genießen und deren Küchen mehr zu bieten haben als Spaghetti all’arrabbiata oder Pizza Margherita.
Ristorante Grissino
Das Ristorante Grissino ist ein Evergreen. Im Mai 1983 hat Giuseppe Palmisano sein Lokal im Brühler Zentrum eröffnet. Die Kontinuität spricht für sich. Das Erfolgsgeheimnis fasst der Hausherr so zusammen: „Ich habe immer versucht, meinen Gästen eine authentische Küche zu bieten.“ Als Signore Palmisano vor mehr als drei Jahrzehnten aus Brindisi nach Deutschland kam, wussten nur wenige Menschen in Deutschland, was eine Aubergine ist oder wie Pecorino schmeckt. Auch der Einkauf von Lebensmitteln italienischer Herkunft war aufwendiger. Das hat sich längst verändert. Dank Gastronomen wie Giuseppe Palmisano sind nicht nur deutschen Feinschmeckern mittlerweile viele italienische Essgewohnheiten geläufig. „Die Ansprüche der Gäste haben sich entsprechend gewandelt. Deshalb greife ich immer wieder Trends auf, die in Italien aufkommen“, sagt der Gastgeber.
Was wird im Ristorante Grissino geboten?
Kontinuität wird im Ristorante Grissino groß geschrieben, was sich auch beim Personal widerspiegelt. Chefkoch Ylmaz Gumus leitet das kulinarische Geschehen bereits seit 25 Jahren, Kellner Stanek ist schon 26 Jahre im Service beschäftigt. Verstärkt wird das Team seit drei Jahren durch Giuseppe Palmisanos Sohn Louis.
Unsere Auswahl
Im März hält die italienische Frühjahrsküche Einzug. Es dauert nicht mehr lange, bis die ersten Gerichte mit grünem Spargel auf der Schiefertafel stehen werden, auf der alle saisonalen Spezialitäten angekündigt werden. Auch Meeresfrüchte wie Jakobsmuscheln oder Vongole, leckere Venusmuscheln, die so hervorragend mit Pasta harmonieren, werden in den kommenden Wochen zubereitet ebenso wie Gerichte mit Kräuterseitlingen. Zu den saisonalen Pastagerichten gehören zum Beispiel Orechiette mit Salsiccia, Pappardelle mit Kräuterseitlingen (je 10,50 Euro) oder Linguine mit Vongole und Zucchini (11,50 Euro).
Wer ein Fleischgericht favorisiert, wählt vielleicht Kalbsnieren in Senfsauce (18,50 Euro) oder Tagliata di Manzo auf Rucola (19,50 Euro). Natürlich gibt es auch täglich frischen Fisch. Bei unserem Besuch bot man norwegischen Wildlachs mit Safransauce oder Wolfsbarschfilet Livornese (je 18,50 Euro) an. Wer unter den Tagesofferten keine passende Speise findet, kann zudem auf die Gerichte der Standardkarte zurückgreifen.
Das Weinangebot des Hauses zeigt eine breite Palette italienischer Tropfen vom Piemont über sardische Gewächse bis hin zu sizilianischen Weinen.
Ristorante Grissino, Kölnstraße 40, 50321 Brühl, Telefon 02232/12530, montags bis samstags, 12 bis 14.30 Uhr und ab 18 Uhr.
Ristorante Toto
„Ursprünglich hatte ich beabsichtigt, nur drei Wochen in Deutschland zu bleiben“, blickt Salvatore Cannizzaro zurück. „Ich fühlte mich 1977, als ich aus Modica nach Gummersbach kam, eigentlich als Tourist.“ Im Bergischen hatte er 14 Jahre zuvor das Licht der Welt erblickt und kehrte kurz darauf mit den Eltern nach Sizilien zurück. „Ich wollte damals nur sehen, wo meine Wurzeln liegen und meinen Onkel besuchen.“ Aus der Rückkehr in die sizilianische Heimat wurde nichts. Mittlerweile betreibt Cannizzaro, den die Stammgäste nur „Toto“ nennen, sein Lokal in Liblar seit 27 Jahren.
Was wird im Ristorante Toto geboten?
Das Ristorante Toto ist eine Institution, die längst weit über die Grenzen des Ortes bekannt ist. Man spricht in der Gastronomie schnell von einem Familienbetrieb. Doch bei Toto trifft diese Bezeichnung ins Schwarze. Mittlerweile sind es drei Generationen, die unter der Leitung des Hausherrn und seiner Ehefrau Lala mitwirken. Tochter Valeria (23) und Sohn Vittorio (26) gehören schon seit Jahren zum Ensemble und leiten den Service auf charmante Art. Mittlerweile mischt auch der jüngere Sohn Romeo (19) mit, und auf die Hilfe von Großmutter („Nona“) Giuseppa will niemand verzichten. Das Sextett wird bestens von Rajah Premkumaran („Prem“) ergänzt, der seit 20 Jahren die Küche leitet. „Prem gehört eigentlich längst zur Familie“, unterstreicht Valeria Cannizzaro die Bedeutung des Chefkochs.
Unsere Auswahl
Das Ristorante ist schon mittags gut gefüllt. Das liegt einerseits an der verlässlichen Qualität und andererseits an der vielseitigen Küche. Das günstige Mittagsmenü über drei Gänge für 10,50 Euro ist dabei nur ein weiterer Grund.
„Wir kochen mit den Jahreszeiten“, versichert der Gastgeber. Das Speiseangebot wechselt monatlich. Frischer Fisch und Meeresfrüchte stehen im beginnenden Frühjahr ebenso im Vordergrund wie Kräuterseitlinge. Eine unbedingte Empfehlung sind die Kreationen mit frischer Pasta. Zurzeit serviert man zum Beispiel Pappardelle mit Ochsenschwanz (15,50 Euro), Fettucini mit frischem Thunfisch (15 Euro) oder Makkaroni mit Kräuterseitlingen (13 Euro). Wer gefüllte Pasta bevorzugt, entscheidet sich vielleicht für Riesen-Ravioli mit Butter und Salbei (14 Euro).
Jeden Monat werden zudem vier verschiedene Menüs über drei Gänge für jeweils 37 Euro angeboten. Wie wäre es etwa mit Gambas in Knoblauch als Vorspeise, gefolgt von Lammfilet mit Gorgonzola, Rosmarinkartoffeln und Spinat? Zum Abschluss servieren die Cannizzaros ein Dessert. Unabhängig davon, ob man ein Menü oder nur eine Pasta wählt, sollte man auf den Nachtisch nicht verzichten. Egal ob Tiramisu, Profiterol oder eine der selbst gemachten Sorten Eis, jede Kalorie lohnt sich. Wer nicht auf die saisonalen Offerten zurückgreifen möchte, wählt aus der umfangreichen Standardkarte, die auch mit zahlreichen Pizzen aufwarten kann.
Als würdige Begleiter erweisen sich die Weine. Jeden Monat rückt bei „Toto“ ein anderes Anbaugebiet in den Fokus. Nach dem Motto einer „Reise durch die italienischen Weinregionen“ werden im März vor allem Tropfen aus Kampanien angeboten.
Ristorante Toto, Carl-Schurz-Straße 68, 50374 Erftstadt-Liblar, Telefon 02235/45565, täglich außer dienstags, 12 bis 14.30 Uhr und 18 bis 23.30 Uhr.
Ristorante Negroamaro
Weinkenner schätzen die rote Rebsorte Negroamaro. Sie stammt aus der süditalienischen Region Apulien ebenso wie Vincenzo Caracciolo, der das Ristorante Negroamaro gemeinsam mit Lebensgefährtin Valeria Pitzalis leitet. Im August 2013 sind beide an die Erkelenzerstraße gezogen. Zuvor leitete das Paar die Gastronomie eines Bedburger Tennisclubs.
Was wird im Ristorante Negroamaro geboten?
Eine frische, saisonale Küche gespickt mit Spezialitäten sind die Garanten für den Erfolg. „Unsere Gäste wählen etwa 90 Prozent der Speisen von der Tageskarte“, sagt Vincenzo Caracciolo. Er leitet den Service, Valeria Pitzalis ist für die Küche zuständig. Die Köchin stammt aus Sardinien. Da ist es logisch, dass sowohl sardische als auch apulische Spezialitäten den kulinarischen Rhythmus vorgeben. Im Frühjahr stehen unter anderem Spezialitäten wie Austern und Trüffel auf der Karte. Valeria Pitzalis bereitet auch gerne Gerichte mit grünem Spargel oder mit Rape, dem wilden Brokkoli, zu. „Einige Spezialitäten, wie Kaninchenrücken oder Wolfsbarsch im Ganzen gebraten und mit Kräutern gefüllt, stammen aus meiner Heimat“, verrät die Köchin. „Außerdem liebe ich es, Neues zu probieren und denke mir eigene Gerichte aus.“ So dürfen sich die Gäste stets auf spannende Kreationen freuen.
Unsere Auswahl
Fisch und Meeresfrüchte stehen im Frühjahr besonders im Vordergrund. Als Vorspeise bietet man im Ristorante Negroamaro zum Beispiel Austern (Stück 3,20 Euro), frittierte Sardinen (9 Euro), Miesmuscheln in leicht pikanter Tomatensauce (12,50 Euro) oder Octopuscarpaccio (13,50 Euro) an. Auch die Pastagerichte wie Spaghetti Vongole (13,50 Euro) oder Taglioni mit schwarzem Trüffel (18 Euro) versprechen hohen Genuss. Zu den angebotenen Hauptspeisen zählen zum Beispiel Seeteufel sardischer Art oder Lammkoteletts an Artischockenbett (22,90 Euro).
Die Weinkarte erklärt die angebotenen Tropfen ausführlich. Es gibt Offerten für jeden Geschmack und Geldbeutel, wobei die sardischen und apulischen Rebsäfte selbstverständlich eine herausragende Stellung einnehmen.
Ristorante Negroamaro, Erkelenzer Straße 28, 50181 Bedburg, Telefon 02272/4075847, täglich außer dienstags, ab 17.30 Uhr, sonntags 12 bis 14.30 Uhr.