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Startschuss für BewegungsparkRadrennbahn in Alt-Hürth vor Abbruch

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Wegen Baufälligkeit sperrte die Verwaltung die Radrennbahn vor drei Jahren mit Bauzäunen ab.

Alt-Hürth – Der geplante Fitness- und Bewegungspark am Stadion in Alt-Hürth nimmt Gestalt an. Bereits in diesem Jahr soll die baufällige Radrennbahn, die seit Frühjahr 2018 aus Sicherheitsgründen mit Bauzäunen abgesperrt ist, abgebrochen und das Areal bis 2023 für andere Sport- und Freizeitaktivitäten hergerichtet werden. Die Verwaltung kalkuliert die Kosten auf 2,8 Millionen Euro. Das Land NRW hat einen Zuschuss von 750.000 Euro aus dem „Investitionspakt Sportstätten“ zugesagt.

Spurlos soll die traditionsreiche Radrennbahn aus den 30er-Jahren, die Schauplatz großer Wettkämpfe mit in den Glanzzeiten bis zu 4000 Zuschauern war und seit 1990 verfällt, aber nicht verschwinden. Der Entwurf der Verwaltung sieht vor, die Topographie des Kessels zu erhalten. Die 2600 Quadratmeter große Asphaltfläche soll entsiegelt und begrünt werden. Der obere Ring wird künftig über eine Rampe erschlossen, die das Innere des Ovals in zwei Hälften teilt. Ins Innere gelangt man durch einen Durchbruch, über den eine Brücke führt.

Boulderfelsen und Trampolin

Im südlichen Innenbereich sind eine Kletterlandschaft mit Boulderfelsen und Kletternetzen sowie ein Trampolin vorgesehen. Eine Rutsche verbindet den umlaufenden Weg am oberen Ring mit dem Innenbereich.

Der nördliche Bereich der Radrennbahn soll zum Amphitheater umgestaltet werden. Zuschauer können laut Planung in der Steilkurve auf Sitzstufen aus Gabionen mit Holzauflage Platz nehmen. Die Innenfläche kann für Sport- und Freizeitaktivitäten, aber auch für Kulturveranstaltungen genutzt werden; dort ist auch Platz für eine Bühne.

Für Bürgermeister Dirk Breuer wird die umgebaute Radrennbahn das „Kernstück“ des Bewegungsparks. „Die Radrennbahn ist ein einzigartiges Stück Hürther Sportgeschichte“, so der Verwaltungschef. Mit dem Umbau könne die Sportstätte künftig von vielen Sporttreibenden individuell genutzt werden.

Radsportler enttäuscht

Er sei begeistert, so Breuer, dass das Land den Zuschuss für die Einzelmaßnahme an der Radrennbahn, die nun zuerst umgesetzt werden soll, bewilligt habe, nachdem ein Förderantrag für das Gesamtprojekt Bewegungspark mit weiteren Bausteinen wie Trimm-Dich-Pfad, Bike- und Skatebahn zuvor gescheitert sei. Allerdings müsse der eilig erstellte Entwurf noch durch die politischen Gremien, dann folge die Detailplanung. Breuer: „Das musste fix gehen, um den Antrag fristgerecht zu stellen.“

Ausgebremst fühlt sich unterdessen Stephan Breuer vom RC Schmitter. Der Radsportler und einige Mitstreiter wollten die Radrennbahn in Alt-Hürth mit Spendenmitteln neu asphaltieren und zumindest zeitweilig wieder für den Trainingsbetrieb herrichten. „Leider haben wir auf unseren Vorschlag aus dem Rathaus keine Antwort erhalten“, beklagt Stephan Breuer.

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Bürgermeister Dirk Breuer entgegnet, er kenne die Idee nur vom Hörensagen, halte sie aufgrund des maroden Zustands der Radrennbahn aber auch nicht für umsetzbar. „Außerdem ist die Entscheidung für den Bewegungspark längst mit großer Öffentlichkeitsbeteiligung gefallen“, so der Verwaltungschef.