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Trend bereitet SorgenZahl der Einbrüche in Rhein-Erft steigt

Lesezeit 2 Minuten
Ein als Einbrecher verkleideter Mann hebelt in der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle der Polizei ein Fenster auf.

Ein als Einbrecher verkleideter Mann hebelt in der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle der Polizei ein Fenster auf.

Während der Corona-Krise war die Zahl der Einbrüche deutlich gesunken, weil die Leute häufiger zu Hause waren. Nun steigen die Zahlen wieder.

Im Kampf gegen die Einbrecher hat die Polizei schlechte Nachrichten. Nachdem jahrelang die Zahlen der Wohnungseinbrüche gesunken waren, scheint 2022 eine Trendwende eingetreten zu sein. Wie das Landeskriminalamt jetzt mitteilte, stiegen die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr in Nordrhein-Westfalen um etwa 30 Prozent (18.840 Einbrüche) an.

Den Landestrend spürt auch die Polizei im Kreis. Zwar kann die Behörde noch keine genauen Zahlen nennen, aber die Tendenz geht in dieselbe Richtung.

Der Rhein-Erft-Kreis gehörte zu den Hochburgen der Einbrecher

Vor etwa 20 Jahren zählte der Rhein-Erft-Kreis noch zu den Hochburgen der Einbrecher. Die gute Verkehrsanbindung durch ein umfangreiches Autobahnnetz machte es ihnen leicht. Sie reisten an, brachen in Häuser oder Wohnungen ein, und verschwanden genauso schnell, wie sie gekommen waren.

Die Polizei hatte es schwer, den Tätern auf die Spur zu kommen. Mehr als 2500 Einbrüche im Jahr wurden der Polizei damals gemeldet. Der Rhein-Erft-Kreis trug landesweit die rote Laterne.

Autobahnanschlussstellen wurden intensiv kontrolliert

Das änderte sich, als die Polizei mehrere Schwerpunktprogramme auflegte. Sie zeigte unter anderen mehr Präsenz und gründete ein eigenes Kommissariat. Es gab intensive Kontrollen an den Autobahnanschlussstellen.

Zudem startete die Polizei Beratungsprogramme für alle, die ihre eigenen vier Wände besser sichern wollten und führte Sicherungssysteme vor. Die Beamten waren sowohl auf Märkten als auch auf Stadtfesten ansprechbar.

Jeder zweite Einbruch wird erfolglos abgebrochen

Das Konzept ging auf. Von Jahr zu Jahr gab es weniger Einbrüche. 2018 waren es erstmals unter 1000 Taten und 2021 nur noch 589. Dabei spielten Corona und Homeoffice der Polizei in die Karten. Doch die Einbrecher scheitern auch immer häufiger bei ihrem Vorhaben, Beute zu machen. Die zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen, aber auch die aufmerksame Nachbarschaft führen dazu, dass nahezu jeder zweite Einbruch erfolglos abgebrochen wird.

Doch wie ist die plötzliche Trendumkehr zu erklären? Durch den Wegfall der Corona-Maßnahmen seien die Bürger wieder mehr unterwegs, was die Gelegenheiten für die Einbrecher erhöhe, vermutet das Landeskriminalamt.

Polizei bietet im Rhein-Erft-Kreis Beratungstermine an

Die Polizei im Rhein-Erft-Kreis hält weiter an dem Landprogramm „Riegel vor! Sicher ist sicher.“ fest. Dazu gehören auch Beratungstermine.

Wer sich kostenlos über die Sicherung von Häusern und Wohnungen informieren möchte, kann das im Beratungsraum der Polizei an der Luxemburger Straße 303a in Hürth machen. Vor Ort zeigen die Berater typische Schwachstellen an Haus und Wohnung und führen entsprechende Nachrüstmöglichkeiten vor.

Die nächsten Beratungstermine sind am Dienstag, 17. Januar, um 15 Uhr sowie am Freitag, 27. Januar, um 14 Uhr. Teilnahme nur nach Anmeldung unter 02233/524816 oder -17.