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Trotz angespannter LageIn Rhein-Erft gibt es genügend Eier für Weihnachtsplätzchen und Co

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Hühner im Stall

Die Hühner von Martin Füngeling in Hürth-Gleuel scharren und picken tagsüber teils sogar im Wintergarten.

Obwohl die Nachfrage nach Eiern im Rhein-Erft-Kreis in der diesjährigen Vorweihnachtszeit sogar höher ist als vor dem Osterfest, brauchen sich die Verbraucherinnen und Verbraucher keine Sorgen um Nachschub zu machen.

Einen Engpass bei der Eierversorgung wird es in den Herstellerbetrieben im Rhein-Erft-Kreis vor Weihnachten trotz steigender Nachfrage nicht geben. Und auch die Preise für die Eier sollen bei vielen der landwirtschaftlichen Unternehmen erst mal nicht weiter steigen. Dabei zählen insbesondere die letzten Wochen vor dem Weihnachtsfest für Eierproduzenten wie Martin Füngeling aus Hürth-Gleuel zu den umsatzstärksten Wochen im Jahr. „Die Nachfrage ist zurzeit noch höher als vor dem Osterfest“, sagt der Landwirt.

Keine weiteren Preiserhöhungen für Eier in diesem Jahr

Aktuell hat Füngeling rund 14.000 Legehennen in den Stallungen, die täglich auch den Nachschub in den Regalen seines Hofladens sichern. Aufgrund der schon im vergangenen Jahr deutlich gestiegenen Preise für Futtermittel, Verpackungen, Energie und auch für Junghennen habe er bereits Anfang Februar dieses Jahres die Eierpreise um fünf Cent pro Ei erhöhen müssen.

Eierproduzent Martin Füngeling.

Einen Eier-Engpass sieht Martin Füngeling nicht.

„Damals hatte ich noch einen Puffer einkalkuliert, der durch die stetig steigenden Betriebskosten inzwischen jedoch völlig aufgebraucht ist“, berichtet er. Die Gewinnspanne sei eigentlich jetzt schon zu knapp berechnet. Trotzdem plant Füngeling in diesem Jahr keine weitere Preiserhöhung.

Durch neue Lieferträge für Futtermittel und Strom hofft er, dass ab Februar 2023 die Betriebskosten wieder ein bisschen sinken und er so die Gewinnspanne wieder optimieren kann. Anderenfalls bliebe ihm jedoch nichts anderes übrig, als die Preise für die Eier erneut zu erhöhen, so Füngeling.

Es gibt in Rhein-Erft genug Eier für die Weihnachtsbäckerei

Engpässe für die Biolandeier befürchtet auch Joachim Lüpschen von Gut Onnau in Kerpen-Blatzheim nicht. In seinen sechs Mobilställen stellen täglich seine insgesamt 2500 Legehennen den Nachschub sicher. Auch er musste aufgrund der enorm gestiegenen Betriebskosten die Preise je Ei schon im Sommer 2022 um fünf beziehungsweise sieben Cent erhöhen.

Die Preiserhöhung bei den Junghennen liege in erster Linie daran, dass seit Jahresbeginn auch alle Bruderhähne mit großgezogen werden. „Mit ihrem jetzt teureren Einkauf finanzieren wir die Aufzucht der Hähne mit“, erklärt er. Auch Lüpschen hat mit der Preisanpassung nur einen Teil der Mehrkosten aufgefangen.

Hätte er die kompletten Kosten zugrunde gelegt, hätte er die Eier um elf Cent erhöhen müssen. „Aber das wollte ich nicht, die Verbraucher leiden ja genau wir an der Inflation und den allgemeinen Preiserhöhungen“, betont der Landwirt. Deswegen habe er auch die Preise für die Grundnahrungsmittel in seinem Hofladen nicht deutlich erhöht.

Anke und Wilhelm Stricker bei ihrer Eierlese im Hühnerstall.

500 Hühner in Bodenhaltung: Anke und Wilhelm Stricker bei ihrer Eierlese im Hühnerstall.

Die Eier für die Weihnachtsbäckerei ihrer Kunden sind auch auf dem Bauernhof von Anke und Wilhelm Stricker in Wesseling-Keldenich sicher. Sie halten rund 500 Hühner in Bodenhaltung. Täglich frisch wird die Ware aus den Nestern der Hennen gesammelt. Um die steigenden Kosten abzufedern, haben sie schon im August die Preise um zwei Cent pro Ei erhöht.

„Aktuell ist der Eiermarkt insgesamt aber schon ziemlich angespannt“, weiß Wilhelm Stricker. Ein Grund dafür sei auch die Vogelgrippe, die zurzeit unter anderem in holländischen Betrieben zu 100-prozentigen Ausfällen führe. Viele Erzeugerbetriebe hätten aufgrund der so sehr gestiegenen Kosten einfach auch weniger Junghennen eingestallt.