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ProzessDiebesbande schlug nach Einbrüchen in Bitburg, Daun und Viersen auch in Hürth zu

Lesezeit 2 Minuten
Das Bild zeigt den Angeklagten im Gespräch mit seinen Anwälten.

Der Angeklagte im Gerichtssaal im Gespräch mit seinen Anwälten und der Dolmetscherin.

Diebe einer Bande, die gewerbsmäßig Metalle und Reifenkompletträder gestohlen haben sollen, nutzten Drohne, um das Umfeld zu beobachten.

Die Mühlen der Justiz mahlen manchmal langsam. Aber gründlich. So steht seit Montag (16. Oktober) ein 20-jähriger Rumäne vor dem Landgericht Köln, der zu einer Bande gehören soll, die im vergangenen Jahr im großen Stil Kabel, Metalle und Reifenkomplettsätze gestohlen haben soll. Bereits im Juni stand ein Komplize des 20-Jährigen vor Gericht. Der wurde inzwischen zu einer Gefängnisstrafe von fünf Jahren und sechs Monaten wegen schweren Bandendiebstahls verurteilt.

Ganoven brachen unter anderem in Bitburg, Soest, Castrop-Rauxel und Viersen ein

Der 20-Jährige ist erst später im Rahmen weiterer Ermittlungen festgenommen worden und muss sich daher jetzt verantworten. Ihm wird zur Last gelegt, im Juni und Juli vergangenen Jahres in Bitburg, Soest, Castrop-Rauxel, Viersen, Lüdenscheid, Daun und Hürth mit weiteren Männern bei Firmen eingebrochen zu sein. Den größten Coup sollen sie in der Nacht zum 6. Juli in Hürth gelandet haben. Da sollen sie zunächst auf dem Gelände eines Reifenhändlers in Efferen mehrere Container aufgebrochen und anschließend hochwertige Reifensätze samt Felgen auf Lastwagen verladen haben. Die Staatsanwältin sprach allein in Hürth von einem Wert der Beute in Höhe von 200.000 Euro.

Bei der Beschreibung der Taten zeigte sich, wie professionell die Täter vorgegangen sind. Der Drahtzieher soll immer im Hintergrund agiert haben. Mit einer Drohne wurde einige Male der Tatort überwacht. Wenn Polizei oder andere Gefahr für die Täter drohte, wurden die Diebe per Mobiltelefon frühzeitig gewarnt. Der nun angeklagte 20-Jährige, der keinen festen Wohnsitz in Deutschland hatte, sitzt seit Mai in Wuppertal in Untersuchungshaft.

Eltern des Angeklagten hatten Tränen in den Augen stehen

Gestern reisten seine Eltern aus Rumänien zur Verhandlung an. Ihnen standen die Tränen in den Augen, als sie ihren Sohn auf der Anklagebank sahen. Die Verhandlung wurde nach Verlesung der Anklageschrift unterbrochen. Staatsanwaltschaft und Verteidigung verabredeten sich zu einem Rechtsgespräch. Sieben Verhandlungstage sind geplant. Das Urteil wird für Mitte November erwartet.