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Anwohner wegen Ruhestörung genervtStadt Hürth will als Treffpunkt beliebten Pavillon abreißen

Lesezeit 2 Minuten
Ein Pavillon steht im Hof. Hinten laufen zwei Frauen.

Als Treffpunkt wird dieser Pavillon genutzt, offenbar auch von Jugendlichen, die dort in den späten Abendstunden lärmen und Müll zurücklassen.

Lange Zeit haben sich Anwohner über Ruhestörung, Müll und Drogenkonsum am Gustav-Stresemann-Ring beschwert. Der Pavillon hat sich zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt. Jetzt soll er abgebrochen werden.

Der Spielplatz im Quartier am Gustav-Stresemann-Ring ist beliebt – allerdings nicht nur tagsüber bei Kindern und Jugendlichen. Seit Jahren beschweren sich Anwohner darüber, dass die großflächige Grünanlage spät abends und nachts von Heranwachsenden bevölkert werde, die dort Alkohol trinken, Krach machen und Müll zurücklassen. Die Stadtwerke wollen den Pavillon nun abbrechen lassen, der als beliebter Treffpunkt gilt.

Bereits im September 2021 gab es nach Eingaben einiger Anwohner einen Ortstermin mit Polizei und Ordnungsamt, um Maßnahmen gegen nächtliche Ruhestörungen und Müll abzustimmen. „Innerhalb eines Jahres wurden rund 120 Einsätze der Polizei und unzählige Einsätze des kommunalen Ordnungsdienstes im Zusammenhang mit dem Gustav-Stresemann-Ring gefahren“, berichtet Tobias Püllen, Leiter Öffentlichkeitsarbeit der Stadtverwaltung, auf Nachfrage. Neben regelmäßigen Kontrollen des Kommunalen Ordnungsdienstes sei die Polizei zwischen 22 Uhr und Mitternacht verstärkt Streife gefahren.

Spürhunde fanden keine Hinweise auf Drogen

Auch den Hinweisen, dass die Grünanlage zum Drogenkonsum und als Umschlagplatz für Rauschgift genutzt werde, sei nachgegangen worden, so Püllen. Es habe nach Rücksprache mit der Polizei eine Sonderaktion mit Suchtmittel-Spürhunden gegeben. Die speziell geschulten Hunde seien in der Lage, schon kleinste Mengen an Drogen aufzuspüren, und das noch nach bis zu drei Monaten.

Polizeibeamte suchten mit den Hunden den Gustav-Stresemann-Ring, die Umgebung des Kiosks und weitere Stellen am Duffesbach ab, die von den Anwohnern als mutmaßliche Drogenverstecke genannt wurden. Einen konkreten Hinweis auf Drogen fanden die Spürhunde dort allerdings nicht.

Sozialarbeiter befinden sich im Austausch mit Jugendlichen

Um gegen den Müll vorzugehen, erinnerte das Ordnungsamt den Kioskbesitzer an seine Pflicht, Abfälle, die von seinem Betrieb herrühren, im Umkreis von 50 Metern zu beseitigen. „Der Kommunale Ordnungsdienst führt Kontrollen durch“, so Püllen. „Bei Nichteinhaltung werden Geldbußen verhängt.

Die Stadt setzt aber nicht allein auf das Ordnungsrecht. Laut Püllen habe die Mobile Jugendarbeit ihre Arbeit am Gustav-Stresemann-Ring verstärkt. „Die Sozialarbeiter befinden sich im regelmäßigen Austausch mit den dort befindlichen Personen“, berichtet Püllen. „Bei den jungen Erwachsenen handelt es sich wohl um Personen, die nicht aus Hürth kommen.“ Zwischenzeitlich hatte die Stadt auch eine andere Nutzung und einen Umbau des Pavillons geprüft, um die Situation dort zu verbessern.

Allerdings sei keine andere Nutzungsmöglichkeit gefunden worden. Der Pavillon soll nun mangels alternativer Lösungen abgebrochen werden. Das Thema stand zuletzt auch auf der Tagesordnung des Jugendhilfeausschusses. Allerdings meldeten die Fraktionen dort noch Beratungsbedarf an. Über eine Zustimmung zum vorgeschlagenen Abbruch soll nun erst in der nächsten Sitzung entschieden werden, die Mitte Januar stattfinden wird.