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Mehr SicherheitRadfahrer an der Bonnstraße in Hürth haben bald Vorfahrt

Lesezeit 2 Minuten
Zwei Radfahrer mit Schultaschen auf dem Rücken fahren nebeneinander auf der Bonnstraße in Hermülheim.

Zur Fahrradstraße soll die Bonnstraße zwischen Thetforder Straße und Hohlweg umgewidmet werden. Radfahrer haben dann dort Vorfahrt und dürfen auch nebeneinander fahren.

Vor dem Ernst-Mach-Gymnasium kommt es zu gefährlichen Situationen für Radfahrer. Das soll sich durch einen Ausbau zur Fahrradstraße ändern.

Im Umfeld des Ernst-Mach-Gymnasiums sollen Fahrradfahrer künftig Vorrang vor dem motorisierten Verkehr haben. Die Stadt bereitet die Umwidmung der Bonnstraße zwischen Thetforder Straße und Hohlweg in Hermülheim zur Fahrradstraße vor – es ist die zweite nach der Bahnstraße in Efferen. Der Hohlweg würde zur Einbahnstraße. Mit diesen Maßnahmen soll der Schulweg sicherer werden.

Den Vorstoß für die Fahrradstraße hatten die Grünen bereits im Frühjahr 2021 unternommen. Eine solche Maßnahme könne erhebliche Auswirkungen auf den Verkehr haben, so Stadtbaudirektor Manfred Siry jetzt im Planungsausschuss. Deshalb habe die Planung Zeit in Anspruch genommen.

Neue Fahrradstraße in Hürth soll zu deutlich mehr Sicherheit führen

Auch die Stadt sieht gute Gründe, Radfahrern Vorrang einzuräumen. Bei einer Verkehrszählung im März 2023 wurden in dem Straßenabschnitt innerhalb von 24 Stunden 960 Autos und 500 Radfahrer gezählt. Im Sommer werde der Anteil der Radfahrer noch höher sein, so die Verwaltung. Bei diesen Zahlen sei es folgerichtig, dem Radverkehr Priorität einzuräumen, meint Grünen-Fraktionschef Hendrik Fuchs.

Bislang ist der Straßenabschnitt als „unechte Einbahnstraße“ ausgewiesen: Eine Durchfahrt in Richtung Kreisel Friedrich-Ebert-Straße ist nicht erlaubt. Im Hol- und Bringverkehr komme es immer wieder zu gefährlichen Situationen für Schülerinnen und Schüler, die mit dem Rad unterwegs sind, so die Grünen.

Hürther Planungsamtsleiter berichtet von Chaos im Bringverkehr

Auch Planungsamtsleiter Daniel Gürich berichtete im Planungsausschuss von einem „ziemlichen Chaos“ zu den Stoßzeiten. Die Verwaltung geht laut Vorlage davon aus, dass „die Umgestaltung in eine Fahrradstraße zu einer deutlichen Erhöhung von Sicherheit und Qualität“ führen werde.

Für den motorisierten Verkehr werde sich durch die Umwidmung wenig ändern, so Clemens Cochius von den Grünen. Denn die Bonnstraße sei schon im weiteren Verlauf durch die Gestaltung und den versenkbaren Poller vor dem EMG, den nur Busse passieren können, verkehrsberuhigt.

Für die neue Fahrradstraße in Hürth werden Parkplätze wegfallen

Ein Problem ist allerdings laut Verwaltung, dass die Bonnstraße in diesem Abschnitt ziemlich eng ist. Weil sich dort Fahrzeuge entgegenkommen und Busse fahren, muss die Fahrradstraße mindestens 5,50 Meter breit sein. Das klappt nur, wenn die 16 Parkplätze auf einer der beiden Straßenseiten wegfallen.

Das werde Anwohnern und auch einigen Rathausbediensteten, die dort parken, womöglich nicht gefallen, fürchtet Stadtbaudirektor Siry. Allerdings gibt es laut Verwaltung genügend öffentliche Ausweichparkplätze in der Nachbarschaft, etwa vor dem Rudi-Tonn-Altenzentrum.

Die Fahrradstraße soll mit Schildern und Markierungen kenntlich gemacht werden. Dort gilt höchstens Tempo 30, Autofahrer dürfen Radfahrer, die auch nebeneinander fahren dürfen, nicht behindern. Bevor die neue Regelung eingeführt wird, soll es einen Ortstermin mit den Anwohnern geben.