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Medienkonzept beschlossenMehr Tablet-Computer und digitale Tafeln für die Hürther Schulen

Lesezeit 3 Minuten
Eine Schülerin lernt in einer Klasse am iPad.

Mehr iPads sollen Grundschulen und weiterführende Schulen in Hürth nach dem neuen Medienentwicklungsplan bekommen. (Symbolbild)

Die Stadt will bis 2030 über acht Millionen Euro in die digitale Ausstattung der Grund- und weiterführenden Schulen investieren.

Die Hürther Schulen werden vom Schuljahr 2026/27 an besser mit digitalen Medien wie iPads und elektronischen Tafeln („Smartboards“) ausgestattet. Das sieht der neue Medienentwicklungsplan vor, den der Bildungsausschuss nach längerer Diskussion jetzt beschlossen hat. Bis zum Jahr 2030 wird die Stadt über acht Millionen Euro in die Ausstattung investieren.

Bereits im Zuge der Haushaltsberatungen wurden auf Initiative des schwarz-grünen Ratsbündnisses die Mittel für die Medienausstattung um 400.000 auf über 1,7 Millionen Euro im Jahr aufgestockt. Nun steht auch fest, wie das Geld eingesetzt werden soll.

Hürth: Bessere Medienausstattung durch Beteiligung der Eltern

Vorgesehen ist im Medienkonzept, dass an den weiterführenden Schulen auf jeweils zwei Schülerinnen und Schüler ein iPad kommen soll. Wie die Schulen die Geräte auf die Jahrgänge verteilen – etwa gebündelt in bestimmten Klassenstufen – sollen sie selbst entscheiden. Darüber hinaus wird den Schulen aber auch die Möglichkeit eingeräumt, in der Jahrgangsstufe neun ein 1:1-Modell einzuführen, bei dem sich Eltern an der Finanzierung der Geräte beteiligen.

Die Stadt zahlt nach Angaben des Beigeordneten und Kämmerers Marco Dederichs einen Zuschuss von 50 Prozent zum Kauf, nach einer unter anderem vom Elterneinkommen abhängigen Sozialstaffel auch mehr. Die Schüler können die iPads dann mit nach Hause nehmen.

Hürth: Digitale Bildung soll keine soziale Frage sein

„Digitale Bildung darf keine soziale Frage sein“, betont Grünen-Stadtverordnete Regina Kaiser. „Kein Kind soll aus finanziellen Gründen ausgeschlossen werden. Das iPad wird zum Alltagsbegleiter – für Hausaufgaben, Projekte und die private Nutzung.“

Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, das 1:1-Modell, bei dem die Eltern das iPad kaufen sollen, jeweils im siebten und im elften Jahrgang anzubieten. Das war CDU und Grünen aber zu viel. „Zwei Eltern finanzierte Anschaffungen im Lauf der Schulzeit halten wir für nicht praktikabel“, so CDU-Fraktionschef Björn Burzinski. „Das birgt die Gefahr, dass die Akzeptanz bei den Eltern sinkt – und damit das ganze Modell ins Wanken gerät.“

SPD sieht Haupt-, Real- und Gesamtschulen benachteiligt

Die SPD forderte vergeblich eine 1:1-Ausstattung bereits ab Jahrgangsstufe sieben – ohne Beteiligung der Eltern. „Es ist Aufgabe der Stadt, die Endgeräte bereitzustellen, und zwar ohne die Eltern zur Kasse zu bitten“, meint die bildungspolitische Sprecherin der SPD, Silvia Lemmer. Sie kritisiert, dass Haupt-, Real- und Gesamtschüler durch die nun beschlossene Regelung benachteiligt würden. Lemmer: „Wir soll man Eltern davon überzeugen, einen Eigenanteil für ein Endgerät aufzubringen, wenn das eigene Kind nur noch ein Jahr davon was hat?“

Die Grundschulen sollen künftig jeweils ein Tablet für vier Schülerinnen und Schüler erhalten. Außerdem sollen alle Klassenräume mit aktiven Smartboards ausgestattet werden. Die Details wie Gerätewartung, Datenschutz und pädagogische Schulungen sollen in individuellen Konzepten festgelegt werden, die die Schulen mit der Verwaltung erarbeiten werden.

„Wir schaffen eine solide digitale Grundlage für die digitale Bildung in Hürth – mit Augenmaß, Fairness und einer klaren Perspektive für alle Schulformen“, so lautet das Fazit des Christdemokraten Burzinski. Grünen-Fraktionssprecher Hendrik Fuchs betont: „Wer heute bei der digitalen Bildung spart, gefährdet die Zukunftschancen einer ganzen Generation.“