Nach SchülerprotestUnternehmer schlägt Standort für Turnhalle am Sportplatz in Hürth vor

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Das Foto zeigt den Klinikunternehmer und Vorsitzenden des FC Hürth, Alfons Domma, auf der Sportanlage hinter dem Gymnasium.

Auf der Wiese hinter dem Kleinspielfeld wäre Platz für eine Sporthalle, sagt Unternehmer Alfons Domma.

Der Unternehmer und Vorsitzende des FC Hürth, Alfons Domma, holt Pläne für eine Sporthalle am Sportplatz hinter dem ASG aus der Schublade.

Auf der Suche nach geeigneten Bauplätzen für zwei Dreifeldturnhallen am Albert-Schweitzer-Gymnasium (ASG) erinnert sich manch einer an einen zehn Jahre alten Vorschlag des Klinikunternehmers Alfons Domma. Er sei nach den Schülerprotesten gegen eine Bebauung der Grünanlage auf dem Schulhof an der Sudetenstraße auf seinen damaligen Plan, eine Turnhalle im Bereich des Sportplatzes hinter dem Gymnasium zu errichten, angesprochen worden, so Domma. Der Unternehmer hält den Standort weiter für geeignet.

Beim Sportplatz war Domma damals noch mit der Stadt ins Geschäft gekommen. Der Verein Gaudeamus, hinter dem der Unternehmer und Vorsitzende des FC Hürth steht, übernahm 2015 das gut 3,7 Hektar große Areal in Erbpacht.

Unternehmer hat bereits die Sportanlage hinter dem Gymnasium modernisiert

Der Verein errichtete dort für 1,1 Millionen Euro eine Sportanlage mit Kunstrasenplatz, Tartanbahn, Leichtathletikanlagen und Beachvolleyballfeldern, die von Schulen und Sportvereinen gemeinsam genutzt wird. Die Stadt zahlt 20 Jahre lang einen hohen fünfstelligen Betrag für Pacht und Unterhaltung.

Auch den Kunstrasenplatz des FC Hürth im Salus-Park, der von den Schulen mitgenutzt wird, hat Gaudeamus gebaut. Eine ähnliche Lösung schwebte Domma für eine Turnhalle mit drei Feldern auf dem Sportplatzgelände vor. Sie sollte von der Salus-Klinik für Sporttherapie sowie von den Schulen und den Sportvereinen gemeinsam genutzt werden.

Pläne für Turnhalle am Sportplatz in Hermülheim verliefen im Sande

„Für mich war klar: Ich bekomme das besser und günstiger hin als die Stadt“, sagt Domma heute und blättert in einem Aktenordner mit Skizzen und Unterlagen. „Ich muss nicht ausschreiben und kann Preise verhandeln“, so Domma, der auf seine Erfahrung als Bauherr verweist. „Ich hätte die Halle damals für 4,5 bis 5 Millionen Euro gebaut“, so Domma. „Der Preis war nicht schlagbar und der Standort zwischen den beiden Schulen ideal.“

Die Pläne verliefen seinerzeit allerdings im Sande. Die Stadt verwies im September 2015 darauf, dass das Ausschreibungsverfahren für eine neue Turnhalle am Neubau der Gesamtschule bereits gelaufen sei. Die Halle wurde schließlich an der Sudetenstraße errichtet.

Hürther Verwaltung kalkuliert mit 36 Millionen Euro für drei neue Hallen

Inzwischen sind die Bau- und Kapitalkosten deutlich gestiegen, Domma sagt aber immer noch, dass er günstiger bauen könne als die Stadt. Die Verwaltung kalkulierte zuletzt für das Sporthallensanierungskonzept, das neben den beiden Dreifachhallen am ASG eine neue Vierfeldhalle am Ernst-Mach-Gymnasium vorsieht, mit Kosten von insgesamt 36 Millionen Euro.

Inzwischen habe sich aber die Ausgangslage verändert, so der Unternehmer. Der Bedarf der Salus-Klinik sei durch den Kauf des benachbarten früheren Bowlingcenters gedeckt. Der Indoor-Fußballplatz „Bolzplatz“ werde für den Rehasport mitgenutzt.

Unternehmer kann sich vorstellen, eine Halle für die Stadt Hürth zu bauen

Domma plant dort darüber hinaus ein kleines Schwimmbad mit Therapiebecken und eine Tagesklinik für Patienten mit psychosomatischen und Suchterkrankungen. „Im Moment liegen die Pläne aber auf Eis, weil die Kosten am Kapitalmarkt zu hoch sind und auch die Baupreise gerade erst wieder sinken“, so Domma.

Dennoch kann sich der Unternehmer immer noch vorstellen, eine der beiden geplanten Dreifachsporthallen für die Stadt auf dem Sportplatzgelände zu errichten. „Wenn die Stadt mich fragen würde, wäre ich ein Wettbewerber“, sagt der Unternehmer. „Ich würde mich gedanklich und kreativ beteiligen.“

Danach sieht es aber derzeit nicht aus. Im politischen Raum ist eine Halle am Sportplatz kein Thema. Das Mehrheitsbündnis aus CDU und Grünen hat für die kommende Ratssitzung am 25. Juni beantragt, dass die Stadt alternative Standorte für den Bau von zwei nebeneinander liegenden Sporthallen prüft.

Neben den bereits diskutierten Standorten solle untersucht werden, ob die bestehende Sport- und Gymnastikhalle auf dem Schulhof in zwei Etappen abgerissen und nacheinander durch zwei neue Dreifachhallen ersetzt werden kann. Diese Lösung wird auch an der Schule favorisiert.

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