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Sana-KlinikumFür die Kardiologie in Hürth besteht Hoffnung

Lesezeit 2 Minuten
Auf dem Foto ist das Hürther Sana-Krankenhaus zu sehen.

Das Hürther Sana-Krankenhaus darf wieder hoffen.

Sana wirft dem Ministerium vor, seine Entscheidung mit falschen Fallzahlen in der Kardiologie begründet zu haben.

Die drohende Schließung der Kardiologie am Sana-Krankenhaus ist vorerst abgewendet. Das berichtete Geschäftsführer Michael Weckmann. Nach einem Gespräch zur Umsetzung des Krankenhausplans für den Rhein-Erft-Kreis in Düsseldorf, an dem er teilgenommen habe, habe das NRW-Gesundheitsministerium den Erhalt der Kardiologie in Hürth zunächst befristet bis zum Jahr 2026 zugesichert. Weckmann sieht darin „ein klares Signal für unsere Patienten, die zuweisenden Ärzte und die ganze Region“.

Mitte Juni war bekannt geworden, dass im Zuge der NRW-Krankenhausplanung die kardiologische Fachabteilung in Hürth geschlossen und am Sana-Krankenhaus ab 2025 auch keine Knie- und Hüftoperationen mehr vorgenommen werden sollten. Vor allem die Schließung der Kardiologie hätte das Krankenhaus schwer getroffen und in seiner wirtschaftlichen Existenz gefährdet, beklagte Weckmann.

Krankenhäuser erhalten eine Übergangsfrist bis 2026

Auswirkungen hätte die Schließung nach Angaben des privaten Krankenhausbetreibers auch auf die Notarztversorgung in Hürth und in der Region gehabt, die eng mit der Kardiologie verknüpft sei. Dabei warf Sana dem Ministerium vor, die Entscheidung mit falschen Fallzahlen in der Kardiologie begründet zu haben. Das Sana-Krankenhaus werde benachteiligt und sei das einzige Krankenhaus im Kreis, das eine komplette Fachabteilung verlöre.

Dazu wird es nun zumindest vorerst nicht kommen. Das bestätigte auf Nachfrage auch das NRW-Gesundheitsministerium. Zwar plant das Ministerium nach Angaben eines Sprechers, die Zahl der Kardiologien im Rhein-Erft-Kreis von heute fünf auf künftig nur noch drei zu beschränken. Allerdings solle den betroffenen Krankenhäusern eine Übergangsfrist bis 2026 eingeräumt werden.

Hintergrund für den Aufschub ist, dass das von der Flutkatastrophe 2021 betroffene Marienhospital in Erftstadt nach dem Wiederaufbau den Betrieb inzwischen wieder aufnehmen konnte. Die Auswirkungen auf die Patientenströme könnten noch nicht abschließend bewertet werden, so der Sprecher des Ministeriums. Hinzu komme, dass die umliegenden Krankenhäuser zwischenzeitlich Strukturen aufgebaut hätten, um den Ausfall zu kompensieren. Die Übergangsfrist bedinge aber, so das Ministerium, dass sich die Krankenhäuser auf Zusammenarbeit und Schwerpunktbildung in der Region verständigten.

Am Sana-Krankenhaus in Hürth sorgte die Nachricht für Erleichterung. „Die Kardiologie am Standort ist das Flaggschiff der Herzmedizin im gesamten Kreisgebiet. Unser Herzkatheterlabor ist seit 1998 in Betrieb und hat eine Ausnahmestellung in der Versorgungsqualität“, so der Ärztliche Direktor Dr. Torsten Schwalm. „Ein zweiter Herzkathetermessplatz ist bereits genehmigt und soll noch in diesem Jahr kommen.“