Was es auf dem Flohmarkt bei der Filmproduktionsgesellschaft Action Concept alles zu kaufen gab.
Flohmarkt bei Action ConceptPolizeihubschrauber und ausgebrannter Bus waren in Hürth unverkäuflich
Eigentlich hatte der Flohmarkt in der Filmproduktionsfirma Action Concept am Freitag um 12 Uhr beginnen sollen. Besucher hätten aber schon zur regulären Arbeitszeit um 9 Uhr vor der Tür gestanden, schilderte die Sprecherin Elke Schubert. Und natürlich habe man sie hereingelassen. Am Samstag mussten sich Frühankömmlinge jedoch gedulden, bis Mitarbeiter, die eigens zur Betreuung des Abverkaufs gekommen waren, das Tor zum Gelände gegen 11 Uhr öffneten.
Schade, der blau-silberne Polizeihubschrauber auf dem Parkplatz des Filmstudios ist nicht mehr zu haben, er hat bereits einen Abnehmer gefunden. 2010 habe man ihn angeschafft, da sei er noch grün gewesen, zwischendurch mehrfach umlackiert, zeige sich der Heli ausgestattet mit Elektromotor zum Bewegen der Rotorblätter in zeitgemäßem Design, erzählte Elke Schubert.
Überhaupt der gesamte Fahrzeugpark mit funktionierenden Autos und solchen, die deutliche Unfallschäden aufweisen, stünden zum Flohmarkt nicht zur Disposition, sagte die Sprecherin von Action Concept. Auch der abgebrannte Reisebus, der einst an Ort und Stelle spektakulär gesprengt worden war, werde für Dreharbeiten einer Fremdfirma noch gebraucht.
Mit gezogenen Pistolen und finsterem Blick standen Cobra 11 - Darsteller Erdoğan Atalay und einer seiner Spannmänner in Form von leinwandgroßen Filmplakaten an die Wand der Halle. Dort wurden sonst Fahrzeuge für die Stunts der Autobahnpolizisten vorbereitet. An der Wand gegenüber sind die Helden aus dem Actionfilm Der Clown zu sehen. Bis Dezember werde hier eigentlich noch gearbeitet, dann sei der Umzug geplant. Der genaue Ort stehe aber noch nicht fest, heißt es. Die Darsteller selbst waren zum Flohmarkt nicht gekommen.
Vom Wasserkocher bis zum Aschenbecher
Vereinzelte, gerahmte Plakate aus den vielen Staffeln der Actionserien aus den vielen Büros lehnten neben großformatigen Malereien des Filmset-Ausstatters Paul Margono an den Wühltischen zwischen Stühlen und ganz alltäglichen Haushaltsgegenständen.
Es sind Wasserkocher, Schalen, Gläser, Geschirr, Besteck, Dekoelemente und Aschenbechern, die einmal der Ausstattung von Häusern und Wohnungen für Dreharbeiten dienten. Auch Tacker, Büroklammern und Ordnungssysteme, alles, was man für Büros so braucht, hatten neben Druckern, Bildschirmen, Handyhüllen und Kopfhörern den Weg in die Stunthalle gefunden. "Im Unterschied zum Trödelmarkt sind die Dinge gar nicht oder selten gebraucht worden", sagte Elke Schubert.
Einen Zweierset mit Whiskey-Tumblern und stählernen Würfeln zum Kühlen hatte sich Jürgen Knuppertz ausgesucht, der in der Nachbarschaft wohnt. Im Lokalteil dieser Zeitung hatten er und seine Ehefrau vom Flohmarkt erfahren. Auch wenn die Actionserien gar nicht „seine Kragenweite“ seien, finde er den Wegzug der Filmproduktionsfirma aus Hermülheim bedauerlich, immerhin habe sie viel Aufmerksamkeit auf den Stadtteil gelenkt.
Er könne sich noch gut an die Bürgerversammlung erinnern, in der die Genehmigung einer Einflugschneise für einen firmeneigenen Helikopter über dem Wohngebiet diskutiert worden sei. Die Genehmigung sei seines Wissens damals erteilt worden, aber er habe in der ganzen Zeit nicht einen einzigen Anflug eines Helikopters erlebt, berichtet Knuppertz weiter.
In der Schreinerei wurde Oliver Klotz in langen Reihen von Kleiderständern fündig. Vor allem suche er solche mit Aufschriften. Er nahm einen schwarzen Hoodie mit dem weißen Schriftzug Action Concept mit.