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Bürger werden beteiligtSo soll der Hürther Stadtteil Efferen vom Verkehr entlastet werden

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Das Luftbild zeigt einen Überblick über die Kaulardstraße mit dem Bahnübergang.

Die Kaulardstraße ist einer der neuralgischen Punkte in Efferen.

Bei einer Bürgerversammlung zum Verkehrskonzept gab es Kritik daran, dass nur Maßnahmen innerhalb des Ortsteils geplant sind.

Auf rege Beteiligung stieß eine Bürgerversammlung zum geplanten Verkehrskonzept für Efferen – allerdings war die Resonanz geringer als von der Verwaltung erwartet. Rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen ins Forum des Ernst-Mach-Gymnasiums im benachbarten Hermülheim, um ihre Erfahrungen und Vorschläge zum Verkehr in Efferen mit den Planern von der Bernard Gruppe aus Köln zu teilen. Das ist aber auch in einer Online-Befragung möglich.

Seit Frühjahr sind die Verkehrsplaner mit der Bestandsanalyse beschäftigt. „Wir sehen uns das ganzheitlich an für den ganzen Stadtteil“, erklärte Elisabeth Kaufmann vom Planungsbüro. Neben der Auswertung vorhandener Daten gab es eine Verkehrszählung mit Kameras an 22 Knotenpunkten im Stadtteil, um die Verkehrsströme zu erfassen. Dabei werden auch Kennzeichendaten ausgewertet, um den örtlichen vom Durchgangsverkehr zu unterscheiden. Auch Verkehrsunfalldaten werden herangezogen, und es gab Ortstermine.

Durchgangsverkehr von und nach Köln ist ein Problem

Und nun sind die Einwohnerinnen und Einwohner gefragt. Sie sollen zwei Fragen beantworten: Wo gibt es Handlungsbedarf, und wo sind Plätze, an denen mehr Lebensqualität durch weniger Autoverkehr entstehen könnte?

Als problematisch beschrieb auch die Expertin den Durchgangs- und Schleichverkehr durch Efferen auf den Hauptverkehrsachsen Bachstraße, Beseler Straße und Kaulardstraße, die dafür nicht ausgelegt seien. Darüber hinaus seien Fuß- und Radwege zum Teil unzureichend. Weil mit kleineren Maßnahmen in der Vergangenheit nicht viel erreicht werden konnte, soll es nun ein ganzheitliches Konzept mit abgestimmten Maßnahmen geben.

Anwohner fürchten Verschlechterung für den Stadtteil Efferen

Dabei sollen, so Bürgermeister Dirk Breuer, die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmer berücksichtigt werden. Breuer dämpfte aber zu hohe Erwartungen: „Es wird keine Lösung geben, mit der alle zufrieden sind.“ Verbesserungen der Verkehrssituation seien aber möglich.

Ihre Vorschläge sollten die Bürger in kleinen Gruppen an Stellwänden machen. Aber schon in der Fragerunde vor großem Publikum wurden grundsätzliche Einwände erhoben. So kritisierten Anwohner, dass die Verbesserung der Verkehrssituation hauptsächlich mit Verkehrslenkungsmaßnahmen wie Beschilderung, Einbahnstraßenregelungen oder Straßenverengungen innerhalb des Ortsteils erreicht werden soll. Das laufe darauf hinaus, den Verkehrsfluss innerhalb von Efferen zu verschlechtern, um den Schleichverkehr zu verdrängen.

Efferener können sich im Internet am Verkehrskonzept beteiligen

Tatsächlich sei aber der Durchgangsverkehr von und nach Köln das Hauptproblem. Und deshalb seien Maßnahmen außerhalb von Efferen erforderlich, um den Verkehr um den Ortsteil herumzuführen. Das aber sei aber schwierig und im Zuge des Verkehrskonzepts nicht geplant, so Expertin Kaufmann. Zumal die Stadt keinen unmittelbaren Einfluss auf die Verkehrsplanung auf den überörtlichen Straßen habe.

Noch bis zum 13. Oktober kann man sich im Internet beteiligen. Anschließend sollen die Erkenntnisse ausgewertet und auch mithilfe eines digitalen Verkehrsmodells Lösungen entwickelt werden. Im Frühjahr 2025 sollen die Zwischenergebnisse bei einem Workshop in Kleingruppen mit den Bürgerinnen und Bürgern ausgewertet und diskutiert werden. Geplant ist nach dem Beschluss im Verkehrsausschuss eine rasche Umsetzung.