Der Stadtrat wird kommende Woche darüber diskutieren, wie es beim geplanten Bau zweier Turnhallen am Albert-Schweitzer-Gymnasium weitergeht.
Nach SchülerprotestenDrei Standorte für zwei neue Turnhallen in Hürth werden geprüft
Die Pläne, zwei Dreifachturnhallen nebeneinander in die Grünanlage auf dem Schulhof des Albert-Schweitzer-Gymnasiums zu bauen, sind vom Tisch. Wo die Hallen stattdessen gebaut werden, ist aber noch offen. Und auch über das weitere Verfahren herrscht Uneinigkeit zwischen dem schwarz-grünen Mehrheitsbündnis und der SPD.
Im April hatte der Planungsausschuss einstimmig beschlossen, die beiden Hallen zeitgleich an der Sudetenstraße zu errichten. Die Verwaltung versprach sich von dem kurzfristig eingebrachten Vorschlag Zeit- und Kostenersparnisse und weniger Belastung für den Schulbetrieb. Doch am Albert-Schweitzer-Gymnasium löste die geplante Bebauung, für die etliche alte Bäume hätten gefällt werden müssen, eine Protestwelle aus.
Hürther Stadtverwaltung und die Schulgemeinde suchen Kompromiss
Inzwischen hat es mehrere Gespräche zwischen Schulgemeinde und Verwaltung gegeben. Dabei habe man sich auf mögliche Varianten für die Errichtung zweier Turnhallen auf dem ASG-Gelände geeinigt, teilte die Verwaltung mit. Geprüft werden soll der Bau von zwei Dreifachturnhallen am Standort der alten Turnhalle auf dem Schulhof.
Eine zweite Variante ist der Bau von nur einer Dreifachhalle am bisherigen Hallenstandort, die zweite würde zu Teilen auf der Grünfläche und dem Parkplatz errichtet. Der Klinikunternehmer und Vorsitzende des FC Hürth, Alfons Domma, schlägt vor, die zweite Halle stattdessen am Kunstrasenplatz hinter dem Gymnasium zu errichten. Laut CDU soll auch geprüft werden, dort gleich beide Sporthallen zu bauen.
Hürther CDU will auch die Interessen der Vereine berücksichtigen
Für die Ratssitzung am kommenden Dienstag (25. Juni, 18 Uhr, Bürgerhaus) haben CDU und Grüne den Antrag vorgelegt, den Beschluss aus dem Planungsausschuss um die Prüfung dieser Standorte zu erweitern. Prüfkriterien sollen, so CDU-Fraktionschef Björn Burzinski, eine zügige Machbarkeit, die Baukosten, der ökologische Eingriff und die Belastung des Schulalltags sein.
„Wichtig ist uns auch, dass wir im engen Austausch mit denjenigen bleiben, die die zusätzlichen Turnhallenflächen dringend brauchen“, so die schulpolitische Sprecherin der CDU, Gudrun Baer. Das seien neben den Schulen auch die Vereine.
SPD übt Kritik an der Hürther Stadtverwaltung
Den Sozialdemokraten geht das nicht weit genug. Der Beschluss aus dem Planungsausschuss müsse aufgehoben werden. „Der hätte so nie getroffen werden dürfen“, meint der planungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Michael Kleofasz. „Die Schule war nicht eingebunden, und die von der Verwaltung dargestellte Alternativlosigkeit der Planung war schlichtweg falsch. Wenn die Verwaltung ihre Arbeit ordentlich gemacht hätte, dann hätte auch der Aufstand an der Schule vermieden werden können.“
Die SPD fordert eine Neuplanung, bei der die Interessen der Schule berücksichtigt werden. Ziel sei, möglichst schnell zwei neue Turnhallen am ASG zu bauen, um den Schul- und Vereinssport zu sichern. Bei der Planung müsse eine mögliche Schulerweiterung berücksichtigt werden.
SPD-Fraktionschef Lukas Gottschalk warf der Verwaltung im Zusammenhang mit der Diskussion um die Turnhallen vor, „Informationen an bestimmte Fraktionen durchgestochen“ zu haben. Damit sei „Vertrauen untergraben“ worden.