Von sieben Haltestellen wurden im vergangenen Jahr nur drei wie geplant fertig. Derzeit wird an der Hermülheimer Straße in Gleuel gebaut.
Baufirma ausgelastetBarrierefreie Bushaltestellen in Hürth werden mit Verspätung fertig
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Die Bushaltestelle Heinrich-Imig-Straße wird verspätet barrierefrei umgebaut.
Copyright: Andreas Engels
Die Stadtwerke sind beim barrierefreien Ausbau von Bushaltestellen deutlich in Verzug geraten. Insgesamt sieben Haltestellen sollten von Frühjahr bis Herbst 2024 umgebaut werden – tatsächlich fertiggestellt wurden aber bislang erst drei. Darunter die Haltestelle „Sauerstoffwerk“ an der Luxemburger Straße in Hermülheim, an der wegen der nahen Baustelle zur „Lebensader Lux“ womöglich auf Jahre hinaus gar kein Bus hält.
Derzeit sorgt eine Baustelle auf der Hermülheimer Straße in Gleuel für einen Verkehrsengpass. Dort wird die Haltestelle Heinrich-Imig-Straße barrierefrei umgerüstet. Das bedeutet, dass Einstiegsfläche und Bordstein angehoben werden, damit Fahrgäste mit Rollator, Kinderwagen oder im Rollstuhl ohne Stufe in den Bus einsteigen können. Darüber hinaus werden sogenannte taktile Elemente ins Pflaster eingelassen, die sehbehinderten Menschen Orientierung bieten sollen und auch mit dem Führstock ertastet werden können.
Hürth: Über 190 Bushaltestellen sind schon barrierefrei
Die Stadtwerke haben seit 1998 etwa vier Millionen Euro für den barrierefreien Ausbau von rund 190 Bushaltestellen ausgegeben, die Hälfte davon stammt aus Zuschüssen. Im Fokus standen dabei die Haltestellen an Straßen, für die die Stadt der zuständige Baulastträger ist. Zwar ist die Hermülheimer Straße eine Kreisstraße, es gebe aber mit dem Kreis eine Vereinbarung zum Ausbau der Haltestellen dort, teilt Stadtwerkesprecherin Fabricia Karutz auf Anfrage mit.
In der kommenden Woche sollen die Arbeiten an der Haltestelle Heinrich-Imig-Straße abgeschlossen werden. Danach kommen noch im Frühjahr die Haltestellen Gildenweg und Ernst-Reuter-Straße an die Reihe. Zur Begründung für den Bauverzug sagte Karutz: „Die Baufirma hat verspätet angefangen, weil die Kapazitäten nicht da waren.“ Darüber hinaus habe das Wetter die Bauarbeiten weiter verzögert.
Ausbauprogramm in Hürth soll 2026 abgeschlossen werden
Nach dem neuen Zeitplan soll das Ausbauprogramm 2026 mit dem Umbau der Haltestelle an der Fritz-Räcke-Straße abgeschlossen werden. Dieser Bus-Stopp wird zunächst wegen der Bauarbeiten an der „Lebensader Lux“ auf der Luxemburger Straße ausgespart. Die Gesamtkosten für die sieben Haltestellen bezifferten die Stadtwerke auf rund 420.000 Euro.
Mit Abschluss des Ausbauprogramms sind die Stadtbus-Haltestellen fast durchweg barrierefrei. Allerdings haben die Stadtwerke schon Anfang 2023 angekündigt, dass elf selten genutzte Haltestellen im Stadtgebiet aus Kostengründen nicht umgebaut werden sollen. Rund 710.000 Euro sollen dadurch eingespart werden. Auch auf den Kreisstraßen sind nicht alle Haltestellen barrierefrei. Das gilt etwa für die Haltestellen an der Horbeller Straße.