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Sana-KrankenhausErst ab 2026 werden in Hürth keine Hüft- und Knieprothesen mehr eingesetzt

Lesezeit 2 Minuten
Das Bild zeigt eine Luftaufnahme des Sana-Krankenhauses aus dem Jahr 2021.

Das Sana-Krankenhaus will sein medizinisches Spektrum erweitern, um den Wegfall der Endoprothetik zu kompensieren.

Das Aus für die Endoprothetik kommt später als zunächst befürchtet. Die Kardiologie ist bis Ende 2026 gesichert. Sana kämpft für den Erhalt.

Das Sana-Krankenhaus wird in Zukunft keine Knie- und Hüftprothesen-Operation mehr durchführen. Das sieht die NRW-Krankenhausplanung vor. Allerdings kommt das Aus für diese Abteilung später als zunächst befürchtet. Aufgrund von Übergangsfristen, die das NRW-Gesundheitsministerium festgesetzt hat, werden erst ab 2026 am Hürther Krankenhaus keine künstlichen Knie- und Hüftgelenke mehr eingesetzt. Bis dahin sei die Patientenversorgung gesichert, so Geschäftsführer Michael Weckmann.

Seit 2009 bietet das Sana-Krankenhaus unter Chefarzt Etienne Bart solche Operationen an. Vor zehn Jahren wurde das Endoprothetik-Zentrum erstmal zertifiziert und danach jährlich rezertifiziert. „Das unterstreicht unsere Expertise in diesem Bereich“, betont Weckmann. In diesem Jahr rechnet das Krankenhaus mit 140 Eingriffen bei geplanten Hüftoperationen und 160 Knieprothesen-OPs.

Hürth: Sana-Krankenhaus stemmt sich gegen Aus für die Kardiologie

Zunächst bis Ende 2026 werden in Hürth auch Herzpatienten in der Kardiologie wie gewohnt versorgt. Das Krankenhaus hatte sich zuletzt erfolgreich gegen das drohende Aus für diese Abteilung gestemmt und dabei auch vor den Folgen einer möglichen Schließung für die Notfallversorgung gewarnt. Das Gesundheitsministerium will die Zahl der Krankenhäuser mit Kardiologie im Rhein-Erft-Kreis von derzeit fünf auf drei reduzieren. Im Sana-Krankenhaus arbeitet man daran, dass Hürth dabei bleibt.

Unterdessen verweist der private Krankenhausträger auf hohe Investitionen in die Medizintechnik und die Digitalisierung am Hürther Hospital. 2025 soll ein hybrides Herzkatheterlabor in der Kardiologie in Betrieb gehen. Mehrere Millionen Euro aus Eigenmitteln werden laut Sana investiert.

Um den Wegfall der Endoprothetik zu kompensieren und die Zukunft des Sana-Krankenhauses zu sichern, setzt der Betreiber auf einen Ausbau der medizinischen Leistungen. Dazu zähle die hoch spezialisierte Schulterchirurgie unter Chefarzt Dr. Jens Kellinghaus, die im Verbund mit anderen Sana-Krankenhäusern im Rheinland weiter aufgebaut werden soll, so Weckmann. Auch die Fußchirurgie werde in Kooperation mit dem orthopädischen Sana-Dreifaltigkeits-Krankenhaus in Köln weiter aufgebaut.

Schon ab Januar soll Dr. Guido Schmitz-Hagnau, laut Sana eine Koryphäe auf dem Gebiet der Gefäßmedizin, Patienten im Bereich Angiologie (Arterien, Venen und Lymphgefäße) behandeln. Der Chefarzt wechselt vom Frechener St.-Katharinen-Hospital nach Hürth.