Benefiz-Konzert mit Max MutzkeVeranstalter sammeln in Hürth 20.000 Euro für Flutopfer
Hürth-Knapsack – Vorn auf der Bühne stand mit Max Mutzke einer der ganz wenigen Sänger, denen es gelungen ist, aus einem TV-Casting-Format heraus eine formidable Popstar-Karriere zu entwickeln. Weil er eben einfach gut ist. Und im Hintergrund spielte mit der exquisit besetzten Big Band der Bundeswehr die vielleicht am besten harmonierende Einheit der gesamten Truppe. Bei einer solchen Kombination ist musikalischer Hochgenuss quasi von vorneherein garantiert.
Konzert von Max Mutzke und der Bundeswehr im ausverkauften Feierabendhaus
Wenn das Miteinander dann auch noch einem guten Zweck dient, macht’s noch einmal doppelt so viel Spaß. Entsprechend begeistert waren die mehr als 800 Zuhörerinnen und Zuhörer, die am Mittwochabend das Benefizkonzert von Mutzke und der Bundeswehr-Big-Band im ausverkauften Feierabendhaus miterlebten.
Obwohl Max Mutzke anfangs noch nicht dabei war, ging es schon im ersten Teil des Konzerts mächtig in die Vollen. Bandleader Oberstleutnant Timor Oliver Chadik und seine zwei Dutzend Musiker – allesamt bestens ausgebildete Vollprofis – präsentierten einen mitreißenden Querschnitt durch ihr vielschichtiges, kreativ arrangiertes und alles andere als staubigem Repertoire.
Jazzigen Beethoven spielte die Bundeswehr-Big-Band
Zu hören gab’s beispielsweise eine gekonnt eingejazzte Version von Beethovens „Ode an die Freude“, einen Piazzolla-Tango im Großformat, den Titelsong aus James Bonds „In tödlicher Mission“, Leonard Cohens „Halleluja“ in großorchestraler und dennoch gefühlvoller Fassung und zum krönenden Abschluss ein Beatles-Medley, bei dem insbesondere die dreiköpfige Vokalsektion der Big Band für Gänsehautmomente sorgte. Aber auch die herausragenden Instrumentalsolisten wurden immer wieder mit Zwischenapplaus belohnt. Als nach der Pause dann der Stargast dazustieß, wurde die Big Band dann vollends zum Show-Orchester, das sich bestens auch mit knackigen Pop-, Soul- und Rocksounds auskennt.
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Doch der Mann des Abends war fortan natürlich Max Mutzke, der eindrucksvoll bewies, weshalb er seit mehr als 15 Jahren zu den besten deutschen Pop- und Soulsängern, Songschreibern und Entertainern gezählt wird. Und angesichts der Tatsache, dass er nicht mehr wie in Lockdown-Zeiten als Hobby-Pistenraupenfahrer im heimischen Schwarzwald die Zeit totschlagen muss, sondern endlich wieder in vollen Hallen auftreten darf, war Mutzke richtig gut gelaunt und sprühte vor Elan.
Max Mutzke startete in Hürth-Knapsack mit einem Ohrwurm
Los ging es mit dem Ohrwurm „Die Welt hinter Glas“, es folgten Kostproben aus dem neuen Album „Wunschlos süchtig“. Nicht fehlen durfte sein „Can’t Wait Until Tonight“, das ihm 2004 beim Eurovision Song Contest den Durchbruch gebracht hat. Ein emotionaler Höhepunkt des Abends war „Me and Mrs. Jones“ im Duett mit Bonita Jeanetta Louw, mit der Mutzke schon vor fast 20 Jahren in einer Casting-Show von Stefan Raab gesungen hat.
Seinen Song „Unsere Nacht“ widmete Mutzke all jenen, die notleidenden Menschen Hilfe und Zuflucht bieten, egal ob es die vielen Geflüchteten im Jahr 2015 oder die Flutopfer des Jahres 2021 waren. „Leider ist das Lied der Solidarität in diesen schlimmen Kriegszeiten aktueller denn je. Aber ich bin sicher, dass auch diesmal wieder ganz viele Menschen aktiv helfen und spenden werden.“
20.000 Euro für Projekte im Rahmen der Erftstädter Flutopfer-Hilfe gesammelt
Grund zur Freude hatten die Organisatoren von den Lions Clubs aus Hürth und der Voreifel (Erftstadt/Zülpich). Wenige Tage vor dem seit Längerem geplanten Event waren die Corona-Regeln gelockert worden, sodass sie die Saalkapazität unter Beachtung von 2G und Maskenpflicht voll ausnutzen durften. Nur ganz wenige Stühle blieben frei.
Das half natürlich auch dabei, die Benefizkasse klingen zu lassen: Nach einem ersten Addieren vermeldeten die Lions-Präsidenten Hans-Peter Tschorn und Christian Austermann am Ende eines großartigen Abends einen Erlös von rund 20.000 Euro für Projekte im Rahmen der Erftstädter Flutopfer-Hilfe.