Ursprünglich sollten Spieler des VfR Fischenich bei einem Mitarbeiterfest kellnern. Aber dann sprang Wirtin Michaela Quadt mit ihrem Team ein.
Benefiz-AktionDarum sind Hürther Fußballer die schlechteren Kellner
Es ist einige Wochen her, da wollte Ingo Arlinghaus, Niederlassungsleiter der Noweda Apothekergenossenschaft, ein Fest für seine Mitarbeiter ausrichten. Doch ihm fehlten noch Kellner. So fragte er vorsichtig bei seinem Mitarbeiter Andreas Friedsam an, von dem er wusste, dass er beim VfR Fischenich Fußball spielt. Vielleicht sind da unter den Vereinskollegen ein paar motivierte Jungs, die sich etwas dazuverdienen wollen. „Doch ich hielt nicht alle für geeignet“, so Friedsam und erzählte bei seinem Besuch in seiner Stammkneipe, der Gaststätte Braunsfeld davon.
Wirtin Michaela Quadt wurde hellhörig, denn wo auch immer die engagierte Wirtin helfen kann, hilft sie. Ob Rievkooche für den Hürther Feuerwehrmann Hossi, Reibekuchen für den kleinen Jasper, ein Benefiz für Angela Stemplinger – die Liste der spontanen Aktionen für den guten Zweck ist lang. Sie bot sofort an: „Weißt du was? Ich mache an diesem Tag meine Kneipe zu und komme mit meinem Team!“ Ohne zu zögern, sagten die Mitarbeiter zu. Dazu gesellten sich drei aktive Spieler des VfR, und die Firmenfeier war gesichert.
Engagierte Fischenicherin mit großem Herz
Die Entlohnung sollte sicher sein, doch Quadt verkündete: „Ich möchte meinen Lohn spenden.“ Von der engagierten Fischenicherin mit dem großen Herz ist man nichts anderes gewöhnt. Und auch die Ideen gehen ihr nie aus. Von einer vorangegangenen Beachparty waren noch Sonnenbrillen, Stofftiere und sonstiges Partyzubehör übrig. Das brachte die Wirtin mit zur Feier und stellte eine Trinkgeldbox auf. Die rund 120 Gäste durften sich am Partyzubehör bedienen und sollten dafür eine kleine Spende in die Box geben. Quadt verzichtete auf ihren Lohn und – alle anderen zogen mit.
Jetzt endlich gab es den Kassensturz, und Friedsam und Arlinghaus kamen in die Gaststätte, um das Kellnerteam zu überraschen. Sieben Gehälter, das Trinkgeld und der Erlös aus den Partyartikeln. Doch wie viel ist zusammengekommen? „Von dem, was an Aufwandsentschädigung gezahlt worden wäre, sind es 720 Euro, dazu kommen 137,50 Euro aus der Spendenbox“, verkündetet Ingo Arlinghaus. Und setzte noch einen drauf: „Wir runden auf, auf 1200 Euro!“
Michaela Quadt war sprachlos und den Tränen nahe. „Wie schön ist das denn? Wir spenden wieder an dat kölsche Hätz!“ Eine Organisation, die ihr ganz besonders am Herzen liegt. „Hier leben ganze Familien mit ihren krebskranken Kindern und Geschwistern. Die versuchen, so viel Normalität wie möglich zu bieten. Kinder liegen mir sehr am Herzen, und dieses Projekt muss man einfach unterstützen!“