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Gastro-Tipps für die UmgebungKnuspriger Genuss in der Winterzeit

Lesezeit 6 Minuten
Gänsebraten Knödel Rotkohl

Eine knusprige Gans mit Kartoffelklößen und Rotkohl gibt es in vielen Restaurants als Klassiker in den Wochen bis Weihnachten..

Sobald sich die Temperaturen dem Gefrierpunkt nähern, steigt die Lust auf herzhafte Speisen. Im November rangieren Gänse und Wildgerichte weit oben auf der kulinarischen Agenda. Wir haben drei Restaurants besucht, in deren Küchen deftige spätherbstliche Spezialitäten in diesen Wochen eine tragende Rolle spielen.

Pulheimer Stuben

Bünyamin Tayran hat sich viel vorgenommen. Erst vor knapp zwei Monaten hat der junge Koch, den alle „Benny“ nennen, die Pulheimer Stuben übernommen. Es ist also seine erste Station als selbstständiger Gastronom. Seine Karriere begann der gebürtige Istanbuler im Kölner Feinschmecker-Restaurant „Osman 30“, wo er seine Ausbildung absolvierte und später als Chef de Partie arbeitete. Weitere Erfahrungen sammelte er auf seiner nächsten Station im Restaurant des Kölner Mariott Hotels.

In Pulheim möchte sich Benny sowohl mit gutbürgerlichen Gerichten als auch mit einer gehobenen Küche einen Namen machen. Beim Mittagstisch möchte er die Gäste mit bodenständigen Gerichten überzeugen wie Rinderbraten mit Rotkohl und Kloß oder Rindergulasch mit Kartoffelpüree und Gemüse. Diese bietet er, eingerahmt von einer Suppe und einem kleinen Dessert, für 10,50 Euro an.

Bünyamin Tayran_Pulheimer Stuben

Bünyamin Tayran („Benny“) hat in den Pulheimer Stuben die Saison für Gänse und Wild eröffnet.

Am Abend unterstreicht der junge Gastgeber sein Faible für die feinere Küche, derzeit auch häufig mit Gans und Wildgerichten. Bennys Team serviert bis Ende des Jahres Gänsekeule (26 Euro) oder Gänsebrust (28 Euro). Bei den Beilagen können die Gäste zwischen Rotkohl und Rosenkohl sowie zwischen Kartoffelklößen und Semmelknödeln wählen.

Als weitere Beilagen gibt es Maronensauce und einen gefüllten Bratapfel. Bis zum 23. Dezember ist außerdem eine ganze Gans für vier Personen im Angebot, die inklusive Beilagen und einer Flasche Rotwein 112 Euro kostet.

In den kommenden Wochen zählen aber auch Wildgerichte zu den saisonalen Schlagern, zum Beispiel Hirschgulasch mit Schupfnudeln, Rotkohl und Preiselbeerbirne (26,50 Euro) oder Rehrücken mit Kartoffelklößen, Rotkohl und Maronensauce (27,50 Euro).

Das Ambiente des Lokals ist klassisch gediegen. „Mir haben die Räumlichkeiten vom ersten Augenblick an sehr gut gefallen. Es war nicht mein Ziel, ein hippes, topmoderneres Lokal zu übernehmen“, sagt der Gastgeber. Dank vieler steinerner Rundbögen und zahlreicher lauschiger Ecken entfaltet das Lokal mit rund 80 Plätzen trotz seiner Weitläufigkeit eine gemütliche Atmosphäre.

Pulheimer Stuben, Levenkaulstraße 4, 50259 Pulheim, 02238/83090, geöffnet dienstags bis sonntags von 11.30 bis 15 Uhr und von 17.30 bis 23 Uhr.

www.pulheimer-stuben.de

Altes Brauhaus

In Frechen-Königsdorf hat Stephan Trebels „Gans Wilde Wochen“ schon in den letzten Oktobertagen ausgerufen. Sobald der Gastwirt seine bewährte saisonale Aktion startet, ist die Resonanz groß. Das Alte Brauhaus im Stadtteil Königsdorf zählt zu den größten Lokalen vor Ort. Trebels, der die Gaststätte vor 20 Jahren von seinem Vater übernahm, verfügt über 130 Sitzplätze, eine Kegelbahn und einen großen Biergarten.

Das Brauhaus ist nicht nur bekannt für seine wöchentlichen Aktionen, sondern auch für seine jahreszeitliche Ausrichtung. Die Tradition besagt, dass man sich ab November kulinarisch auf die Festtage einstimmt. In der Küche werden neben Gänsen und Wildgerichten in den kommenden Wochen vermehrt auch knusprige Enten zubereitet. Eine gebratene halbe Ente serviert das Brauhaus mit Rotkohl, Spätzle und Pfifferlingssoße für 18,90 Euro. Knusprige Gänsekeule (21,90 Euro) und -brust (22,90 Euro) kommen jeweils mit hausgemachtem Rotkohl und Klößen auf den Teller. Zur Gänsebrust schmecken zusätzlich karamellisierte Maronen. Bei den Wildgerichten haben sich Stephan Trebels und sein Team in diesem Jahr etwas Besonderes einfallen lassen. Neben Klassikern wie dem Sauerbraten vom Wildschwein mit Klößen und Apfelmus (19,90 Euro) stehen erstmals auch Brauhaus Wildburger mit hausgemachtem Preiselbeersenf, Rucola-Salat, Rotkrautsalat und Apfelspalten (14,90 Euro) zur Auswahl.

Stephan Trebels_Königsdorf

Stephan Trebels hat in seinem Brauhaus in Königsdorf „Gans wilde Wochen“ ausgerufen

Der sogenannte Brauhausvierer umfasst je zwei Mal Gänsebrust und Gänsekeule mit Rotkohl, Maronen, Klößen und Spätzle für 99 Euro. Im Preis inbegriffen ist eine Flasche Dornfelder vom Weingut Krieger aus der Pfalz.

Natürlich harmonieren auch die weiteren Rotweine aus dem Keller des Hauses wie ein Wachenheimer Mandelgarten hervorragend mit Gans, Ente und den Wildgerichten. Erst vor kurzem hat Trebels einen Weinschrank einbauen lassen und die Aktion „Ding Brauhaus-Fläsch“ ins Leben gerufen. Die Gäste haben seitdem die Möglichkeit, eine Wein-, Sekt- oder Champagnerflasche mit dem eigenen Namen zu etikettieren und nicht ausgetrunkene Flaschen im Brauhaus bis zum endgültigen Verzehr kühl lagern zu lassen. Aber natürlich sollte man in einem Brauhaus auch das Bier im Auge behalten. In Königsdorf laufen Reissdorf-Kölsch und Bitburger Pils aus der Leitung.

Altes Brauhaus, Aachener Straße 616, 50226 Frechen-Königsdorf, 02234/61581, geöffnet dienstags bis freitags von 12 bis 14.30 Uhr und von 18 bis 22.30 Uhr sowie samstags von 12 bis 22.30 Uhr und sonntags von 12 bis 21.30 Uhr.

www.altesbrauhaus-koenigsdorf.de

Pingsdorfer Hof

„Bis gleich beim Eich!“ lautet das Motto, dem viele Pingsdorfer seit vielen Jahren folgen. Marianna und Heinrich Eich führen das Restaurant Pingsdorfer Hof seit fast 21 Jahren. Gutbürgerlich im besten Sinn geht es hier zu. Das strahlt nicht nur das Ambiente der im rustikalen Stil gehaltenen Gaststätte aus, sondern das gilt auch für die Speisen. Allerdings erlauben sich die Eichs hin und wieder den einen oder anderen kulinarischen Ausflug jenseits deftiger Kost und zeigen ihren Gästen, dass auch vegetarische Gerichte mit Pfiff überzeugen können.

Geradezu exotisch mutet es an, in einer gutbürgerlichen Gaststätte mit einem Gyros von der Jackfrucht mit Tzatziki, Pommes frites und Salat (14,50 Euro) aufzuwarten. „Ich habe viel über die Jackfrucht und ihre Rolle vor allem in der asiatischen Küche gelesen“, erklärt Marianna Eich. „Außerdem ist die Frucht ideal, um unser vegetarisches Angebot zu erweitern.“

Heinrich Eich_Pingsdorfer Hof

Heinrich Eich freut sich im Pingsdorfer Hof auf die Gänsezeit.

Nach wie vor dominieren jedoch eher deftige Gerichte das kulinarische Geschehen in Pingsdorfs guter Stube, im November und Dezember sind traditionell Gänsegerichte die Renner. Heinrich Eich erweist sich als Experte und hat sogar eine eigene Gänsekarte zusammengestellt, die bis Heiligabend gilt.

Zum kulinarischen Auftakt bietet sich zum Beispiel eine Gänsesuppe mit Einlage (5,50 Euro) an oder Gänseschmalz mit Brot (5 Euro). Neben der klassischen Portion Gänsebraten mit Preiselbeerbirne, Apfelrotkohl und Klößen (26,50 Euro) hat sich der Koch einige Alternativen einfallen lassen. Wie wäre es zum Beispiel mit Gänseleber, Apfelspalten und Zwiebeln gebraten, dazu Röstitaler (11,50 Euro) oder mit Gänseklein mit Apfelrotkohl und Klößen (20,50 Euro)?

Der Pingsdorfer Hof kann ebenfalls eine ganze Gans für vier Personen auftischen, mit Bratäpfeln, Maronen, Gänsesoße, Apfelrotkohl, Klößen und einer Flasche Rotwein für 125 Euro. Nach dem Motto „Gans fährt Taxi“ kann der Kunde das Federvieh samt Beilagen und einer Flasche auch bestellen. Dazu empfehlen die Eheleute Eich gerne einen guten Tropfen von der Ahr oder einen kräftigen spanischen Rotwein aus der Rioja. Alternativ kommt natürlich ein Peters Kölsch oder Bitburger Pils vom Fass infrage.

Pingsdorfer Hof, Euskirchener Straße 58, 50321 Brühl, 02232/35545, geöffnet sonntags von 11 bis 14 Uhr, sonst täglich außer donnerstags ab 17 Uhr. www.pingsdorfer-hof.de