AboAbonnieren

Nach Corona-PauseSo war die erste Film-Vorführung im Frechener Linden-Theater

Lesezeit 2 Minuten

Einige wenige Gäste aus der Stammkundschaft kamen zur Eröffnung des Spielbetriebs ins Frechener Linden-Theater.

  1. Nach zweimoatiger Zwangspause hat das Linden-Theater in Frechen seine Türen wieder geöffnet.
  2. Unter strengen Hygiene-Auflagen, versteht sich. Zum Kino-Erlebnis gehört neben Popcorn jetzt eben auch Mundschutz und Desinfektionsmittel.
  3. Dem Beispiel des Linden-Theaters wollen jetzt auch andere Kinos im Rhein-Erft-Kreis folgen.

Rhein-Erft-Kreis – „Ich habe daraufhin gefiebert, dass die Kinos wieder öffnen“, freute sich am Samstagabend Tanja Koch vor dem Linden-Theater in Frechen. „Ich habe im Radio gehört, dass es hier eine Vorstellung gibt und sofort Karten bestellt“, erzählte Patrizia Beckers. „Ich bin eigens aus Köln gekommen, denn weit und breit ist das Kino hier das einzige, das gestartet ist“, berichtete Markus Alferi.

Insgesamt etwa 30 Gäste kamen nach Frechen, um nach langer Pause endlich wieder einen Kinofilm zu erleben.

Zweieinhalb Monate mussten die Lichtspielhäuser wegen der Corona-Pandemie geschlossen bleiben. Nachdem die Landesregierung Kinos unter strengen Auflagen erlaubt hatte, wieder Filme zu zeigen, hatten die Macher des Linden-Theater-Vereins mit entsprechendem Hygiene- und Infektionsschutz ihre Türen geöffnet.

Popcorn und Desinfektionsspender

So durften die knapp 30 Gäste am Samstag die Komödie „Nightlife“ erleben. Die Stimmung war gut. Jeder hielt Abstand, hinterließ seine Kontaktdaten, trug einen Mundschutz, der im Saal abgenommen werden durfte. Denn es gab auch Popcorn, Süßigkeiten und Getränke. Desinfektionsspender sind aufgestellt. Von 400 Plätzen dürfen nur 100 belegt werden. Passen aber mehr als hundert Leute auch mit Abstand ins Kino, müssen die Hygienekonzepte mit den Gesundheitsämtern abgestimmt werden.

Carsten Kunz bringt den Briefkasten für Kontaktbögen an.

„Wir wollen Kino weitermachen“, betonte Carsten Kurz vom Linden-Theater. Das denkmalgeschützte Gebäude habe einen Eingang sowie drei Notausgänge, und auch im großen Kinosaal gebe es ausreichend Raum, um Abstand zu wahren. Bei den Vorstellungen seien Ehrenamtliche im Einsatz. „Daher haben wir nicht so einen harten existenziellen Hintergrund wie andere vielleicht“, erklärt Kurz weiter.

Weitere Kinos werden öffnen

Den Schritt der Öffnung wagt auch das Erftstädter Kino am 8. Juni mit dem Film „Der geheime Roman des Monsieur Pick“ ab 20 Uhr im Geske-Kulturhaus. „Wir wollen ab dem 12. Juni ein Testprogramm fahren“, berichtete Hans-Jörg-Blondiau vom Brühler Zoom-Kino. Nur langsam öffnen Häuser. „Wir brauchen mehr Zeit und mehr Lockerungen“, äußerte Bernd Schmitz vom familiengeführten Capitol in Kerpen. Mit einem Viertel der Zuschauer und auch in Ermangelung neuer Filme lasse sich kaum ein kostendeckender Spielbetrieb realisieren.

Das könnte Sie auch interessieren:

Dem stimmt auch André Jansen zu, der in vierter Generation das Berli, das Berrenrather Kino, als Familienbetrieb führt. „Geistertickets, also gespendete Karten, Gutscheine und auch Sonderverkäufe helfen uns nach wie vor“, bedankte er sich bei den treuen Kunden. Aber ein Spielbetrieb unter den derzeitigen Bedingungen bedeute mehr Aufwand als Nutzen. „Das wäre auch bei uns so“, sagte Michael Konzen von den CP Lichtspielfreunden Hürth. „Wir haben nur 24 Plätze, maximal sechs Leute dürften ins Haus.“ Auch große Kinos sind zurückhaltend. So gibt es vorerst im Euromax Cinema Kerpen ebenso wie im UCI-Kino in Hürth keine Angebote.