Zwergpudel „Fiete“Im Hospiz Frechen hat der „Mitarbeiter der Herzen“ vier Pfoten

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Auf dem Bild ist der Zwergpudel mit seiner Besitzerin zu sehen.

Der Zwergpudel Fiete von Pflegedienstleiterin Ariane Dietrich ist der „Mitarbeiter der Herzen“ im stationären St. Katharinen-Hospiz Frechen.

Die Pflegedienstleiterin Ariane Dietrich wird an jedem Arbeitstag von ihrem Hund begleitet. Er ist der Liebling der Einrichtung und spendet Trost und Freude.

Er ist mittelgroß, hat schwarz-beige Löckchen, treue Knopfaugen, eine Stupsnase – und ganz viele Fans. Er bringt Freude, Trost, Abwechslung und Geborgenheit an einen Ort, an dem oft auch Tränen fließen und Schmerzen ausgehalten werden müssen. Im stationären St. Katharinen-Hospital in Frechen gibt es einen „Mitarbeiter des Herzens“, der allen ein Strahlen auf das Gesicht zaubert: Fiete – der zweieinhalbjährige Zwergpudel der Pflegedienstleiterin Ariane Dietrich.

„Fiete ist hier aufgewachsen, er kennt und bestimmt hier die Abläufe“, erzählt die 39-jährige. Seit er ein Welpe war, begleitet der Hund seine Besitzerin an jedem Arbeitstag. „Zuhause macht er sich morgens schon bereit und wartet auf die Abfahrt“, so Dietrich.

Fünf Tage die Woche im Einsatz

Fünf Tage die Woche ist Fiete von 7 bis 15 Uhr mit im Einsatz. „Es ist definitiv sein zweites Zuhause, ich erlebe nur positive Reaktionen“. Der Zwerpudel trat nach einer schmerzlichen Erfahrung in das Leben seiner stolzen Besitzerin. Ariane Dietrich übernahm damals einen Hund von ihrer verstorbenen Mutter. „Eigentlich wollte ich keinen Hund, ich hatte immer Katzen, aber ich konnte ihn ja nicht im Stich lassen“, erzählt sie. Als dieser dann im Alter von 15 Jahren verstarb, habe sie erst einmal eineinhalb Jahre Pause gebraucht, da die Zeit „zu schlimm“ gewesen sei.

Haustiere dürfen zu Besuch kommen

Ende 2021 sei sie dann für einen neuen Begleiter bereit gewesen. „Von Anfang an war aber klar, dass ich das nur machen kann, wenn der Hund mit zur Arbeit ins Hospiz kommen kann.“ Im Januar 2022 wurde Fiete geboren, Anfang April kam er zu Ariane Dietrich und nach zwei, drei Tagen Eingewöhnung starteten die zwei gemeinsam im Hospiz. In der Einrichtung wird viel Wert auf eine wohnliche und schöne Umgebung für die Bewohner, die bewusst nicht Patienten genannt werden, gelegt. Auf individuelle Bedürfnisse und Wünsche wird so gut wie möglich eingegangen – Haustiere dürfen zu Besuch kommen, eigene Bilder, Fotos und Kleinmöbel mitgebracht werden.

Und so hatte auch Fiete einen tollen Start. „Alle waren sofort schockverliebt“, sagt Dietrich und schmunzelt. Der Zwergpudel spreche Menschen direkt und gezielt an, suche sich unter den Kollegen und Angehörigen der Bewohner Freunde aus, die mit ihm spazieren gehen. Die Krankenwagenfahrer, die neue Bewohner begleiten, seien ihm stets willkommen.

Wer von Fiete begrüßt wird, muss erst einmal lächeln
Ariane Dietrich, Pflegedienstleiterin

Auch für die Angehörigen ist er oft ein Trost, berichtet Dietrich. Zudem freue Fiete sich über Hunde, die als Besucher kämen und laufe immer freudig zur Eingangstür laufen, sobald ein Gast käme. Dieses süße Willkommensritual habe schon so manchem den Eintritt in die Einrichtung erleichtert: „Wer von Fiete begrüßt wird, muss erst einmal lächeln“, so die Pflegedienstleiterin.

Eine Begrüßungsrunde im Kollegenkreis

Auch morgens mache Fiete erst einmal im Kollegenkreis die Runde, um alle einzeln zu begrüßen. Schon eine halbe Stunde vor dem Wechsel zur Nachmittagsschicht würde er die Eingangstür nicht aus den Augen lassen, um die neuen Kollegen direkt willkommen heißen zu können. Sogar aus dem benachbarten Hospital schauen manchmal die Mitarbeiter vorbei, um den Zwergpudel zu besuchen.

Besonders für die Bewohner, die manchmal ihre eigenen oder verstorbenen Haustiere schmerzlich vermissen, ist Fiete ein großer Trost. „Wenn er sich eingeladen fühlt, geht er auch in die Zimmer. Manchmal springt er dann auch mit in die Betten und wird gestreichelt“, weiß Dietrich. Dass er sich dann aber auch an die Bewohner anschmiegt und kuschelt, sei bislang erst zweimal vorgekommen.

„Oft brechen alte Erinnerungen bei unseren Gästen auf, Hunde verbinden einfach“, bestätigt auch Gabriel Prost, der Psychologe der Einrichtung. Wie wichtig und beliebt der Zwergpudel im stationären Hospiz ist, zeigt auch ein Blick auf eine Fotowand direkt am Eingang der Einrichtung. Dort sind alle Mitarbeiter mit einem Portrait vertreten. In der Mitte der Galerie, umringt von seinen menschlichen Kollegen, hängt ein süßes Foto von Fiete.

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