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KundgebungRechte Demonstration in Frechener Fußgängerzone ausgepfiffen

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Statt der bei der Polizei angemeldeten 45 Teilnehmer verlor sich gerade ein Dutzend Rechter hinter zwei Transparenten

  1. Zeitweise über 150 Gegendemonstranten sorgten dafür, dass sich ein versprengtes Grüppchen am Klüttenbrunnen trotz Megafon kaum Gehör verschaffen konnte.
  2. Statt der bei der Polizei angemeldeten 45 Teilnehmer verlor sich gerade ein Dutzend Rechter hinter zwei Transparenten.

Frechen – Einem gellenden Pfeifkonzert sahen sich am Samstagmittag die Teilnehmer einer Kundgebung des Kreisverbands der Partei „Die Rechte“ in der Frechener Fußgängerzone ausgesetzt. Zeitweise über 150 Gegendemonstranten sorgten dafür, dass sich ein versprengtes Grüppchen am Klüttenbrunnen trotz Megafon kaum Gehör verschaffen konnte.

Statt der bei der Polizei angemeldeten 45 Teilnehmer verlor sich gerade ein Dutzend Rechter hinter zwei Transparenten, auf denen unter anderem „Asylflut stoppen“ zu lesen war. Ihnen wurden Transparente mit der Aufschrift „Frechen bleibt bunt“ und „Keinen Fußbreit den Nationalisten“ entgegen gehalten.

Bürgermeisterin Susanne Stupp hatte die Ratsfraktionen am Freitagnachmittag per E-Mail darüber informiert, dass die Polizei für Samstag eine Kundgebung des Kreisverbands der Rechten genehmigt habe. Daraufhin gab es mehrere Aufrufe zu Gegendemonstrationen.

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Statt der bei der Polizei angemeldeten 45 Teilnehmer verlor sich gerade ein Dutzend Rechter hinter zwei Transparenten

Unter den Gegendemonstranten befanden sich auch Politiker von SPD, Linkspartei, Grünen und CDU sowie der Perspektive und der Jugendorganisation Die Falken. Die Landtagsabgeordnete Brigitte Dmoch-Schweren, die direkt vom Frühjahrsputz „Weg mit dem Dreck“ aus Kerpen in die Fußgängerzone gekommen war, nannte es „erschreckend, dass so viele junge Leute“ unter den Teilnehmern der rechten Kundgebung seien.

„Das trifft mein Herz als ehemalige Sozialarbeiterin“, so die SPD-Politikerin. Sie betonte, es sei wichtig, „Farbe zu bekennen“ und zu zeigen: „Wir sind auch da.“ Der Kreissprecher der Linkspartei, Ernst Josef Püschel, fand es „unerträglich, was sich der braune Mob inzwischen wieder herausnimmt“.

Der Vorsitzende des Frechener Integrationsrats, Clement Audard erklärte: „Frechen hat keinen Platz für Rassismus.“ Es sei wichtig, Präsenz zu zeigen, sagte auch der CDU-Stadtverordnete Günter Almstedt aus Habbelrath.

Keine Zwischenfälle

Ulrich Lussem, SPD-Vorsitzender in Frechen und Ratsmitglied, betonte: „Wir wollen die hier nicht, wir brauchen die hier nicht, und deshalb stehen wir hier.“ Der Sozialdemokrat vermutete, dass sich der Kreisverband der Rechten Frechen für die Kundgebung ausgesucht habe, um aus der Diskussion um Flüchtlingsunterkünfte am Sportpark Herbertskaul in Habbelrath Profit zu schlagen. Mit einem Dutzend Einsatzkräften hielt die Polizei die Gegendemonstranten schließlich auf Abstand, um zu verhindern, dass die politischen Forderungen der rechten Redner in den „Buh“- und „Haut-ab“-Rufen der Gegendemonstranten komplett untergehen. Schließlich handele es sich um eine genehmigte Kundgebung, so ein Beamter.

Doch auch auf die Distanz machten die Protestler immer noch so viel Lärm, dass die Teilnehmer der Kundgebung kaum zu verstehen waren. Gegenüber dieser Zeitung wollte sich niemand von den Rechten äußern. Nach gut zwei Stunden war der Spuk schließlich vorbei. Die Rechten rollten ihre beiden Transparente und vier schwarz-weiß-rote Fahnen wieder ein. Zu Zwischenfällen sei es nicht gekommen, sagte ein Sprecher der Polizei hinterher.