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KommentarNur zusammen können die Städte im Rhein-Erft-Kreis erfolgreich sein

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Das Bild zeigt das Jubiläums-Logo des Rhein-Erft-Kreises.

Der Kreis feiert 2025 sein 50-jähriges Bestehen.

So weist der Rhein-Erft-Kreis auf seiner Homepage auf die Gründung und die Geschichte des Kreises vor einem halben Jahrhundert hin: „50 Jahre voller Wandel, Wachstum und Gemeinschaftsgefühl“. Zwei große Veranstaltungen sind aus Anlass der „Goldhochzeit“ geplant: Ein Festakt im Feierabendhaus in Hürth mit 400 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Geschichte sowie ein Bürgerfest, das in Bergheim stattfinden wird. Der Kreis, ein künstliches Gebilde aus zehn Städten zwischen Rhein und Erft, steht vor großen Herausforderungen.

Der Motor der Wirtschaft stottert, die Arbeitslosenzahl steigt

Der Motor der Wirtschaft stottert, die Arbeitslosenzahl im Kreis ist wieder leicht gestiegen, der Strukturwandel ist im vollen Gange, viele Fragen sind ungeklärt, nahezu alle der zehn Kommunen beklagen geringere Gewerbesteuereinnahmen. Mit dem Kohleausstieg, auch wenn er eher 2033 als 2030 kommen wird, gehen viele Arbeitsplätze verloren.

Udo Beißel

Udo Beißel

Stellvertretender Leiter der Lokalredaktion Rhein-Erft des „Kölner Stadt-Anzeiger“ und der „Rhein-Erft Rundschau“. Jahrgang 1966, wohnhaft in Frechen. Verlagskaufmann, Volontariat beim NP-Express und ...

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Ja, eine positive Nachricht ist natürlich die Ansiedlung des Weltkonzerns Microsoft im Norden des Kreises. Auch der Digitalpark, der in Niederaußem entstehen soll, ist ein gutes Zeichen.

Doch bislang wurschtelt jede Kommune mehr oder weniger für sich und versucht durch die Ansiedlung von Firmen oder die Erschließung neuer Gebiete ein attraktives Gesicht zu zeigen. Frechens Bürgermeisterin Susanne Stupp brachte es vor einigen Wochen auf den Punkt, als die Stadt knapp den Zuschlag für den Digitalpark verpasste. Sie betonte, dass den Strukturwandel keine Kommune alleine bewältigen kann.

Der Kreis bildet die Klammer für zehn Städte. Mit Kirchturmdenken wird man nicht weit kommen. Die Städte müssen enger zusammenrücken, die Bürgermeisterkonferenz sich noch intensiver mit dem Kreis austauschen. Die Wirtschaftsförderer der Kommunen noch intensiver mit dem Pendant des Kreises und der Zukunftsagentur Rheinisches Revier. Auch wenn behauptet wird, dass das schon passiert. Spürbar für den Bürger ist das bislang nicht. Und der Kreis muss den Bürgerinnen und Bürgern Antworten geben, wofür er überhaupt da ist. Das geplante Bürgerfest könnte ein Anfang sein und entsprechende Antworten geben. Nur durch Zusammenleben, Zusammenwachsen und Zusammenhalt kann für alle etwas erreicht werden.