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Heuschrecken und CoronaCaleb Odindo aus Frechen unterstützt kenianische Heimat

Lesezeit 3 Minuten
Kenia Unterstützung I

135 Kinder können in der Vorschule in Kisumu unterrichtet werden.

  1. Gleichzeitig mit schweren Regenfällen und der Heuschreckenplage wütet im Land nun auch das Coronavirus.
  2. Kenia gehörte zu den ersten Ländern Afrikas, in denen Corona-Infektionen registriert wurden.
  3. Auch für Nichtinfizierte hat sich die Situation so zugespitzt, dass etliche mit dem Hungertod kämpfen.

Frechen – In der vergangenen Session regierte er als „Benzelrather Ritter“ über die Narren in dem knapp 1200 Einwohner starken Frechener Ort. Doch schon seit vielen Jahren engagiert sich Caleb Odindo für Hilfsprojekte in Kenia. Odindo, der in dem afrikanischen Land geboren wurde, hat 2014 mit seiner Frau Verena den Verein Project One to One ins Leben gerufen, um die Menschen dort zu unterstützen. Wie er jetzt berichtet, ist die Not in Kenia derzeit sehr groß.

In die Hilfsprojekte investieren die Helfer aus Benzelrath und die Menschen vor Ort viel Arbeit.

„Gleichzeitig mit schweren Regenfällen und der Heuschreckenplage wütet im Land nun auch das Coronavirus“, berichtet Odindo. Kenia gehörte zu den ersten Ländern Afrikas, in denen Corona-Infektionen registriert wurden. Die Zahl der Covid-19-Fälle wachse täglich mit alarmierender Geschwindigkeit. Auch für Menschen, die nicht infiziert seien, habe sich die Situation im Land mittlerweile so zugespitzt, dass etliche mit dem Hungertod kämpften.

Viele leben als Tagelöhner von der Hand in den Mund

„Viele sind als Bauern oder Händler für Gemüse auf dem Markt tätig, sie leben als Tagelöhner quasi von der Hand in den Mund“, berichtet Odindo. Da die großen Märkte wegen der Pandemie geschlossen worden seien, hätten die Menschen keine Einkünfte mehr. Von der Armut besonders betroffen seien ältere Menschen und Kinder.

Oft gibt es nur noch eine Mahlzeit am Tag

Oftmals reiche es nur noch für eine Mahlzeit am Tag, meistens ein Brei. „Es gibt für die Menschen dort keinerlei staatliche Unterstützung“, berichtet Odindo. Deswegen sei humanitäre Hilfe dringend erforderlich.

Die Vorschule wurde im Jahr 2016 eröffnet. Als nächstes Projekt ist ein Ausbildungszentrum geplant.

Mit dem Verein Project One to One hat Caleb Odindo in seinem Geburtsort Kisumu unter anderem eine Vorschule errichtet. 135 Jungen und Mädchen werden dort normalerweise betreut und unterrichtet. Der Benzelrather ist selbst regelmäßig in Kisumu. Zuletzt war er im vergangenen Jahr in Kenia. Derzeit ist eine Reise dorthin wegen Corona nicht möglich.

Als nächstes Projekt ist ein Ausbildungszentrum geplant. „Es gibt schon eine Machbarkeitsstudie, wir benötigen 200 000 bis 250 000 Euro“, berichtet Odindo. Außerdem leistet der Verein Hilfe zur Selbsthilfe.

Caleb Odindo hilft in Kenia.

So gab der Verein beispielsweise Starthilfe für einen Friseursalon, für eine Erdnussplantage und für eine Hühnerzucht. Das Besondere an den Projekten: Jeder Euro komme eins zu eins bei den Menschen in Kenia an, versichert Caleb Odindo.

Mit Aktionen muss der Verein nun aber vorerst pausieren. Man müsse sich nun darauf konzentrieren, die Menschen vor dem Verhungern zu retten. „Wir müssen die Leute jetzt mit Nahrung versorgen.“

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Dafür sei der Verein dringend auf Spenden angewiesen. Denn es fehlen auch die Einnahmen aus dem Sommerfest, das wegen Corona abgesagt werden musste. Weitere Informationen zum Verein und zur Spendenaktion gibt es im Internet.

www.project-one-to-one.de