31 leerstehende LokaleSo will Frechen die Probleme in der Innenstadt bekämpfen
Frechen/Kerpen – 31 leerstehende Ladenlokale gibt es derzeit in der Frechener Innenstadt. Für manche der Geschäfte wird schon seit vielen Monaten oder sogar Jahren ein neuer Betreiber gesucht.
Jetzt will die Stadt den Eigentümern bei der Vermietung helfen. Sie beteiligt sich dazu an einem Sofortprogramm des Landes zur Stärkung der Innenstädte. Dafür sind der Stadt nun Fördermittel in Höhe von rund 315.000 Euro bewilligt worden. „Unserem Antrag ist in vollem Umfang stattgegeben worden“, sagt Philipp Schlenkert, der das Projekt für die städtische Wirtschaftsförderung federführend betreut. Doch was hat die Stadt vor mit dem Geld?
Frechener Wirtschaftsförderin: „Das ist eine gute Anschubhilfe“
Das Sofortprogramm ermöglicht es ihr, leerstehende Ladenlokale anzumieten. „Es greift allerdings nur dort, wo der private Markt versagt“, erläutert Schlenkert. Eigentümer, die sich an dem Projekt beteiligen, erhalten 70 Prozent der Altmiete. Die Stadt vermietet die Geschäfte weiter, und zwar für nur 20 Prozent der Altmiete. Von der Differenz werden 90 Prozent von dem Landesprogramm getragen, einen Eigenanteil von zehn Prozent muss die Stadt leisten.
Die günstigen Mietverträge laufen über einen Zeitraum von zwei Jahren., „Das ist eine gute Anschubhilfe“, sagte die Frechener Wirtschaftsförderin Vera Borchard. Allerdings müssen die neuen Mieter aufzeigen, das eine gute Perspektive über den Zeitraum hinaus besteht. „Dass diese Idee jetzt in Frechen zur Umsetzung kommen kann, freut mich wirklich sehr. Darauf haben wir gehofft und damit lassen sich für die Frechener Fußgängerzone garantiert wichtige Impulse setzen,“ sagt Bürgermeisterin Susanne Stupp.
Wie die Wirtschaftsförderung in dem Förderantrag ausgeführt habe, bekomme die Stadt den „Wandel im Handel“ in der 780 Meter langen Fußgängerzone massiv zu spüren. Schon vor der Corona-Pandemie habe es dort viele Leerstände gegeben. Der weiter wachsende Erfolg des Online-Handels verstärke das Problem und führe auch zu Geschäftsaufgaben beim inhabergeführten Einzelhandel.
Eigentümer haben in Frechen hohe Mietvorstellungen
Eine große Schwierigkeit seien oft die hohen Mietvorstellungen von Eigentümerinnen und Eigentümern, die mitunter zu dauerhaften Leerständen führten. Diesem Problem will man nun mit dem Sofortprogramm beikommen.
Die Wirtschaftsförderung hatte alle Eigentümer bereits im Vorfeld angeschrieben, zudem fand eine Informationsveranstaltung zu dem Sofortprogramm satt. „Drei Eigentümer haben bislang Interesse gezeigt“, berichtete Borchard. Weitere Interessenten können sich bei der Wirtschaftsförderung melden, und zwar bei Philipp Schlenkert unter 02234/5011470 oder per E-Mail. Der Stadtrat soll in seiner nächsten Sitzung über den Stand der Dinge und das weitere Vorgehen informiert werden.
Auch Kerpen bekommt Geld vom Land NRW
Neben der Anmietung von Geschäften soll das Fördergeld auch dazu dienen, ein Zentrenmanagement als Anlaufstelle in der Innenstadt zu schaffen. Aufgabe des Zentrenmanagers soll zunächst eine professionelle und neutrale Bestandsaufnahme sein, um dann konkrete Handlungsempfehlungen zur Verminderung des Leerstandes zu erarbeiten. Zudem soll das Innenstadtmarketing ausgebaut werden, um Frechen gegenüber den Nachbarkommunen konkurrenzfähiger zu machen. Übergeordnetes Ziel ist es, dass Frechen als Einkaufsstandort an Attraktivität gewinnen soll.
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Das Land schüttet bei dem Sofortprogramm 40 Millionen Euro aus. Auch die Stadt Kerpen zählt zu den Empfängern. Ihr wurden 99.000 Euro bewilligt. Mit dem Geld sollen aber keine günstigen Vermietungen von Ladengeschäften ermöglicht werden, sagt Roy Labisch von der Stadtverwaltung. Vielmehr solle ein Gutachten finanziert werden, welches Handlungsempfehlungen für eine Attraktivierung der Innenstadt geben soll. Dabei gehe es auch um leerstehende Ladenlokale und wie diese anders genutzt werden könnten.