Julia Trunz und Kevin Kader nehmen an dem Wettbewerb in Bayern teil. Ziel ist ein Platz in der Nationalmannschaft.
WettbewerbZwei Frechener treten bei der Deutschen Meisterschaft der Biersommeliers an
Bis zu acht Biergläser an jedem Platz, ein Schreibblock und konzentrierte Mienen – das Training einer ganz speziellen Mannschaft aus dem Rheinland für einen hochkarätigen Wettkampf gestaltet sich auf den ersten Blick ungewöhnlich: Die 40 besten Biersommeliers Deutschlands treten am Samstag, 14. September, in Gräfeling im Landkreis München in einem mehrteiligen Wettkampf um die Deutsche Meisterschaft gegeneinander an. Und dafür wird auch in Frechen seit Mai fleißig trainiert – zwei der Teilnehmer kommen aus der Töpferstadt.
Dabei ist Julia Trunz, die mit ihrem Mann Ralph seit 2012 die Gaststätte „Alter Bahnhof“ der Gleisbrauer GmbH mit Biergarten und Hausbrauerei in dem denkmalgeschützten, mehr als 100 Jahre alten Bahnhofsgebäude an der Kölner Straße betreibt. Zudem tritt Kevin Kadar an, er wohnt in Frechen und hat in Köln mit einem Geschäftspartner die Brauerei „Blauer Tapir“ gegründet.
Die 15 besten Teilnehmer sichern sich einen Platz in der Nationalmannschaft
Beide Gastronomen feiern ihre Premiere bei einer deutschen Meisterschaft. Als Ziel winkt nicht nur der Titel, die 15 besten Teilnehmer sichern sich einen Platz in der Nationalmannschaft und qualifizieren sich für die Weltmeisterschaft der Biersommeliers 2025. In den Vorrunden zur Deutschen Meisterschaft, die von der Bewegung der Biersommeliers, dem Deutschen Brauer-Bund sowie dem Verband der Diplom-Biersommeliers organisiert wird, stehen das sensorische Können und Fachwissen im Fokus.
Zum Start ab 10 Uhr müssen die Teilnehmer vor einer Fachjury zehn verschiedene Bierstile sowie verschiedene biertypische Aromen, die Flavours, erkennen. „Wir trainieren seit Mai jeden Montag zusammen mit Kollegen aus dem Rheinland und treffen uns dafür an unterschiedlichen Orten“, berichtet Julia Trunz von den Vorbereitungen. „Wir schulen die Sensorik, Bierstile und Aromen zu erkennen. Das ist schwierig, es gibt da feinste Unterschiede.“ Auf ein Liter Bier würden lediglich fünf Milliliter Aroma gemischt, die es zu erkennen gelte.
Die zehn besten Bewerber der Vorrunde treten im Halbfinale in direkten Duellen gegeneinander an. In dieser Runde müssen sie ein ausgewähltes Bier innerhalb von drei Minuten präsentieren. Die Herausforderung besteht darin, eine unbekannte Biersorte vor einer Jury sensorisch zu beschreiben, dem Bierstil zu benennen und die Juroren in der Präsentation von der Bierleidenschaft zu überzeugen. Die wiederum sechs Besten im Halbfinale ziehen ins Finale ein.
Zum Finale ist auch Publikum zugelassen
Im Finale, zu dem auch Publikum zugelassen ist, muss ein unbekanntes Bier, das per Los bestimmt wird, umfassend präsentiert werde. Neben fachlichen Kriterien spiele hierbei auch die Präsentation der Finalisten eine entscheidende Rolle in der Bewertung, so die Veranstalter.
Für Julia Trunz, deren „Alter Bahnhof“ bereits im Mai zu den acht mit dem Ehrenpreis „Meister.Werk.NRW“ des Landesministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz ausgezeichneten Brauereien in NRW gehörte, gilt bei dem Wettkampf in Bayern: „Es ist meine erste Teilnahme. Ich handele nach dem Olympischen Motto, dass Dabeisein alles ist.“
Das Finale der Deutschen Meisterschaft ist für Publikum offen und wird zusätzlich live auf dem Facebook-Kanal des Veranstalters, der Doemens Akademie, übertragen.