Über 1000 Rockfans feierten vor der Bühne des Trafostation-61-Festivals in Frechen. Sogar die Helfer kauften für sich selbst Eintrittskarten.
Alle packen mit anDarum sind die Rockfans vom Trafostation-Festival in Frechen begeistert
Ob Rockmusik aus Köln oder Heavy-Psych-Rock-Musik aus Wellington in Neuseeland – Bands aus diesen Genres teilten sich am Wochenende drei Tage lang die Bühne. Bereits zum 12. Mal fand in Grefrath das Festival Trafostation 61 statt. Eine gute Mischung an Bands aus den Bereichen Rock bis Metal ist den Veranstaltern dabei wichtig. Es soll für jeden was dabei sein.
Und die richtige Auswahl zu finden, ist viel Arbeit. Etwa 400 Musiker hatten sich beworben, um auf dem Festival spielen zu dürfen. Die beschwerlichste Anreise hatte dabei aber nicht mal die Band „Earth Tongue“ aus Neuseeland.
Frechener Rockfestival begann als getarnte Geburtstagsfeier
Das Festival hat einen langen Weg von seinen Anfängen genommen. 2011 ging es los – getarnt als Geburtstagsfeier. „Da hatten wir als Bühne nur ein paar Paletten“, sagte Mitorganisator und Vorstandsmitglied Sebastian Militar. Das erste offizielle Festival gab es dann 2012.
Auch wenn die Veranstaltung jetzt viel größer geworden ist, konnte sie sich ihren familiären Charakter bewahren. Unter den Gästen findet man Menschen aus allen Altersgruppen. Auch Babys werden hier übers Gelände getragen, und kleine Kinder tanzen vor der Bühne. Die Veranstalter erwarteten etwa 1000 Besucher über die drei Tage.
150 Freiwillige halfen bei der Organisation in Frechen mit
Um das ganze auf die Beine zu stellen, wurden auch eine Menge Hände gebraucht. Mehr als 150 Personen halfen mit, um das Trafostation-61-Festival zu organisieren. Unterstützung kam auch von der Maigesellschaft aus Grefrath, dem Roten Kreuz und der Feuerwehr aus dem Ort. Alle Helferinnen und Helfer kauften sich dann auch selbst Tickets für das Festival – als zusätzliche Unterstützung. Das Motto: Von Freunden für Freunde.
Und nicht nur das Aufbauen, auch der Ablauf des Festivals brauchte viel Energie. Denn es kann immer etwas schiefgehen. Die Progressive-Metal-Band „Sweeping Death“ aus Bayern, die am Freitagabend spielen sollte, stand zwei Stunden im Stau. Das war noch kein Problem. Doch beim Stop-and-Go-Fahren im Stau hatte die Kupplung vom Band-Bus dann irgendwann aufgegeben.
Ein Kupplungsschaden konnte eine Band auf dem Weg nach Frechen nicht stoppen
Die Band kam nicht mehr weiter und steckte im Ahrtal fest. Immer noch etwa eine Stunde vom Festivalgelände entfernt. Sebastian Militar hatte kurz überlegt, einen Shuttle-Bus des Festivals zu schicken, um die Band abzuholen, doch die Zeit wurde zu knapp. Er sagte „Sweeping Death“ dann erstmal ab und organisierte die Backup-Band aus Bonn, damit die Bühne nicht leer bleibt.
„Dann rufen die auf einmal wieder an und haben sich ein Großraumtaxi bestellt, was die hier hinbringt“, berichtete Sebastian Militar. Die Band kam dann zeitgleich mit ihrer Backup-Band an. Sie musste nur später als geplant spielen. „Sowas hatten wir auch noch nicht“, so Militar.
Petra Gorisch und Ingrid Klebba sind Fans der ersten Stunde beim Trafostation-61-Festival. „Am Anfang standen wir hier noch mit 50 Leuten vor der Bühne, und schau dich jetzt mal hier um“, sagte Ingrid Klebba. Die beiden sind erfahrene Festival-Gängerinnen. Von Wacken und Rock am Ring bis zum Download-Festival in England oder einem Heavy-Metal-Festival auf einem Kreuzfahrtschiff haben sie alles gesehen.
Und doch zieht es sie jedes Jahr wieder nach Frechen-Grefrath. „Die anderen Festivals werden ja immer größer“, sagte Petra Gorisch. Hier genießen sie, dass es einfach auch gemütlich ist. Auch die Bands genossen es, auf dem Festival zu spielen. Der Sänger und Gitarrist der Band Wight, René Hofmann, bedankte sich auf der Bühne bei allen Organisatoren. „Ihr haltet hier die Subkultur am Leben.“