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JubiläumSo erfolgreich war der Frechener Geschichtsverein in den vergangenen 25 Jahren

Lesezeit 3 Minuten
Auf der Aufnahme von April 2000 sind die Gründungsmitglieder des Vereins zu sehen.

April 2000: Die Gründungsmitglieder des FGV (v.l), Wolfgang Glaser, Hans-Willi Meier, Volker H.W. Schüler, Martina Zech, Prof. Dr. Wilhelm Schröder, Susanne Stupp und Dr. Franz-Joseph Kiegelmann.

Der Verein wuchs auf heute 404 Mitglieder an, seine Erfolgsgeschichte feiert er mit einem Jubiläumsfest.

Als sich am 15. April 2000 im Keramion 18 geschichtsinteressierte Frechener Bürgerinnen und Bürger zur Gründung des Frechener Geschichtsvereins (FGV) trafen, haben sie vermutlich nicht an eine so ereignisreiche Erfolgsgeschichte gedacht wie sie der Vorstand und die Mitglieder in den vergangenen 25 Jahren erleben konnten.

Von 27 Mitgliedern im Dezember 2000 erhöhte sich ihre Zahl auf aktuell 404 Mitglieder. Der Verein hat im Lauf der Jahre zahlreiche Schriften herausgegeben: sechs Sonderveröffentlichungen und 16 Beiträge im Rahmen seiner Schriftenreihe. Seit 2005 wird zum Jahresende immer ein Jahrbuch mit spannenden Artikeln zur Historie Frechens veröffentlicht. Hier finden sich ambitionierte Beiträge über die Stadtteile, Denkmäler, Persönlichkeiten und Ereignisse. Seit 2010 werden die Ausgaben auch mit einer Jahreschronik versehen.

Auf dem Bild ist eine historische Aufnahme einer Metzgerei und der Inhaberfamilie zu sehen.

Der Frechener Geschichtsverein hat im Ende 2024 sein neues  Jahrbuch vorgelegt, ein Artikel handelt auch von der Frechenerin Henny Cohnen. Das Foto aus der Sammlung Heeg zeigt die Metzgerei der Familie um 1925.

Zum Jahresende publiziert der FGV seit 2017 jährlich einen Kalender unter dem Titel „Frechen wie es war“. Zu den Jahreszeiten passende historische Fotos erzählen monatlich Interessantes aus der Stadtgeschichte. Er wird auf dem Martinsmarkt auf einem vereinseigenen Stand präsentiert und verkauft. Neben den eigenen Veröffentlichungen führt der Verein zudem eine umfangreiche Vereinsbibliothek mit derzeit rund 1500 Titeln zu den unterschiedlichsten Aspekten der Frechener Geschichte.

Frechen: 55 Stolpersteine für die Opfer des Nationalsozialismus verlegt

Auch zahlreiche Projekte hat der Geschichtsverein in dem vergangenen Vierteljahrhundert angestoßen und verwirklicht: Auf seine Initiative hin wurden 2009 und in den folgenden Jahren 55 Stolpersteine für die Opfer des Nationalsozialismus in Frechen verlegt, davon 54 für jüdische Opfer und einen für den erschlagenen Kommunisten Heinrich Bühr. Dabei hat der FGV nicht nur die Organisation und Planung, sondern vor allem auch die Finanzierung in Form von Spenden übernommen; mittlerweile reinigen und pflegen Bürger und Bürgerinnen als „Paten“ diese Steine.

Erstmalig 2008 anlässlich des 70. Jahrestages der Reichspogromnacht und seit 2013 alljährlich im November lädt der Verein zu einer Gedenkveranstaltung, in der der Opfer gedacht wird und die Namen der ermordeten Frauen, Männer und Kinder verlesen werden.

Auf dem Bild sind drei Männer mit Werkzeug zu sehen, die sich um einen Töpferofen kümmern.

Hubrt Bühr, Hans Wolf und Wolfgang Höfig (v.l.) von der Denkmal AG des Frechener Geschichtsvereins starten die Pflege- und Kontrollarbeiten im Rahmen der Denkmalpatenschaft an den Töpferöfen an der Broichgasse, die der Verein seit 2007 wahrnimmt.

Seit dem 30. Januar 2007 betreut der FGV im Rahmen der stadtweit ersten Denkmalpatenschaft das Bodendenkmal der Töpferöfen in der Broichgasse. Mittlerweile kümmert sich ein Kreis von ehrenamtlichen Denkmalpflegern um die Anlage: einmal monatlich werden Fenster geputzt, Wege gefegt, Bänke gestrichen, Holz abgeschliffen und alles erledigt, was sonst noch rund um das Denkmal anfällt. Am Tag des offenen Denkmals im September eines jeden Jahres beteiligt sich der Geschichtsverein mit einem kleinen „Denkmalfest“ – bei Kaffee und Kuchen wird das Bodendenkmal den Besuchern vorgestellt.

Totenzettelsammlung enthält 45.000 Einträge

Die von Mitgliedern des Vereins für Geschichte Pulheim und des Frechener Geschichtsvereins seit 2005 gemeinsam aufgebaute Totenzettelsammlung Rhein-Erft enthält derzeit annähernd 45.000 Einträge– eine einzigartige Fundquelle für Familienforscher. Zudem bietet der Verein rund 15 bis 20 Veranstaltungen jährlich an. Es gibt Vorträge, Führungen, Ausstellungsbesuche und Exkursionen, die schon bis nach Paris, Prag oder Wien führten. Sie werden auch von Nichtmitgliedern gerne wahrgenommen.

Bei der Gründung im Jahr 2000 waren auch der damalige Bürgermeister Hans Willi Meier und die aktuelle Bürgermeisterin Susanne Stupp dabei. Erster Vorsitzender wurde damals für ein Jahr Prof. Dr. Wilhelm Schröder, der von Dr. Franz-Joseph Kiegelmann abgelöst wurde. Er stand dem Verein bis zu seinem Tod im Jahr 2020 vor. Sein Amt übernahm Martin Bock, der bis heute als Vorsitzender tätig ist.


Der Frechener Geschichtsverein feiert sein 25-jähriges Bestehen am Samstag, 5. April, ab 16 Uhr im Haus Burggraben, Hubert-Prott-Straße  199. Gründungsvorsitzender Prof. Dr. Wilhelm H. Schröder, Bürgermeisterin Susanne Stupp sowie der Vereinsvorsitzende Martin Bock begrüßen die Gäste. Dr. Dagmar Hänel vom LVR-Institut für Rheinische Landeskunde hält einen Festvortrag. Musikalisch wird die Veranstaltung vom Salonorchester der Musikschule Frechen begleitet.

Im Anschluss gibt es einen kleinen Empfang mit Zeit für Begegnungen und Gespräche. Auch interessierte Gäste sind eingeladen. Der Vereinsvorstand bittet um eine Anmeldung bis zum 21. März unter 02234/9371411 oder per E-Mail.