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RingschuleEltern empört das Verhalten der Stadt Frechen

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt die Ringschule am Freiheitsring in Frechen.

Die Ringschule am Freiheitsring in Frechen.

Darum ist die Aufregung und der Ärger an der Ringschule unter den Eltern, aber auch im Kollegium, so groß.

Der Schuleinzugsbereich der Grundschule, der regelt, welche Kinder primär auf die Schule gehen können, soll erneuert werden. Hintergrund ist, dass die Verwaltung für die neu zu gründende „Steinzeugschule“ einen Schuleinzugsbereich definiert hat, der vom Stadtrat heute beschlossen werden soll.

Zum einen, um die Errichtung am Interimsstandort Burgstraße, zum anderen die erforderliche Anmeldezahl abzusichern. „Dazu muss in der Konsequenz auch noch mal der bestehende Einzugsbereich der Ringschule angepasst werden, die auf drei Züge begrenzt werden soll“, teilt die Stadt mit. Die Elternschaft der Ringschule übt Kritik an der neuen Regelung und an dem Vorgehen der Verwaltung – von „großem Unmut und mangelnder Transparenz“ ist die Rede.

Sie befürchten, dass die gute Mischung der Schülerschaft, die eine Stärke der Ringschule ausmache, aus dem Gleichgewicht kommt. „Wir haben an der Ringschule wirklich beeindruckende Lehrerinnen und Lehrer, eine engagierte Schulleitung und eine Schülerschaft, die sich mit der Schule identifiziert und eine tolle Gemeinschaft über kulturelle und soziale Herkunft hinauslebt.

Entscheidung ohne jede Rücksprache entschieden

Es sollte im Interesse der Stadt und der Bildungspolitik sein, das zu fördern, zu feiern und nicht zu gefährden“, fordert Elif Senel von der Elternpflegschaft. Die Mutter kritisiert auch, dass die Einzugsgebiete ohne jede Rücksprache mit der Schule beschlossen worden, die Expertise der Schule ignoriert worden sei. Einige Straßen wie die Hüchelner Straße würden geteilt, die Kinder auf der einen Straßenseite müssten nun auf eine andere Schule als ihre Freunde, die gegenüber wohnen.

Dies zerstöre Freundschaften und eine intakte Nachbarschaft, es könne sogar sein, dass Geschwister nun auf unterschiedliche Grundschulen gehen müssten. Dies stößt auch bei der Schulkonferenz der Grundschule auf Unverständnis. In einer offiziellen Stellungnahme, die eine dringende Neugestaltung des vorgestellten Schuleinzugsbereichs fordert, heißt es: „Die starre Trennlinie entlang der Hüchelner Straße lässt sich im Sinne der überparteilichen Initiative Kurze Beine, kurze Wege und der Mobilitätserziehung nicht nachvollziehen.

Eine einfache Trennlinie entlang einer Straße ist für die Schulgemeinschaft nicht verständlich. Es darf nicht sein, dass ein einfacher gerader Strich als vorrangiges Kriterium gilt, während die Sicherheit der Kinder und die Länge des Schulwegs vernachlässigt werden.“ Die Stadt erwidert, die Maßnahme sei notwendig, um Schülerströme zu steuern und Gebiete abzugrenzen.

Eltern kommen zur Ratssitzung

Die Aufnahmeentscheidungen würden letzten Endes durch die Schulleitung getroffen. Das erste Kriterium bei der Entscheidung werde die Zugehörigkeit zum Schuleinzugsbereich sein, wären danach noch Plätze frei, könne die Schulleitung entscheiden, welche Kinder, zum Beispiel auch Geschwisterkinder, nachrücken könnten. Grundsätzlich stelle der Schuleinzugsbereich aber nur in Ausnahmefällen ein Steuerungsinstrument dar, so die Stadt.

Nach Umzug der neuen Grundschule an den neuen Standort in Verbindung mit der Festlegung der Zügigkeiten der einzelnen Schulen sei die Auflösung aller Schuleinzugsbereiche geplant. Kritisiert wird auch die Kurzfristigkeit der Kontaktaufnahme seitens der Verwaltung: „Wir haben diese Informationen vor wenigen Tagen erhalten. Eltern von Vorschulkindern sind noch gar nicht im Bilde. Es ist kurz vor den Sommerferien, die Anmeldungen für die Erstklässler 2025/26 sollen im Herbst erfolgen.

Eltern künftiger Schulkinder müssen über diese Entwicklung informiert werden. Wir sind besorgt, dass die Stadt die Gelegenheit verpasst, statt Transparenz zu zeigen, Eltern vor vollendete Tatsachen stellt und damit weiter Wasser in die Mühlen derer schüttet, die sowieso an Demokratie und Mitbestimmung zweifeln.“ Für die heutige Ratssitzung haben zahlreiche betroffene Eltern ihr Kommen angekündigt.