Die Anfangsphase im Topspiel der zweiten Runde des Fußball-Kreispokals gehörte den Gastgebern, die durch Simon Doll nach einer Hereingabe direkt zur ersten hochkarätigen Chance kamen, die Torhüter Julian Mehl zur Ecke abwehren konnte. Das Duell der beiden Mittelrheinligisten kippte in der 24. Minute, als ein Handelfmeter die Hürther wachküsste. Es sollte nicht die einzige schwierige Entscheidung für Schiedsrichter Mika Forst bleiben. Yousef Keshta verwandelte.

Die Gäste drehten nun auf und spielten sich zwei gute Chancen heraus, Niklas Schubert drückte einen Kopfball nach Ecke mit Wucht ins Tor. Die Frechener und ihre etwa 200 Fans wirkten von dem Rückstand geschockt und fanden nicht wieder ins Spiel. Zur Halbzeit führte Hürth verdient mit zwei Toren, während Frechen 20 sich offensiv teilweise gut in Szene setzen konnte, seine Abschlüsse aber zu selten gefährlich aufs Tor brachte.

Hürther gingen mit drei Toren in Führung

Die zweite Hälfte zeigte zunächst kein verändertes Bild. Neuzugang Dana Hafthalla setzte sich links am Strafraum durch und zog zu einem Kunstschuss ins rechte obere Eck ab zum 0:3. Weil Frechen sich nicht aufgab, wurde die insgesamt von Spielfreude geprägte Partie zunehmend härter und forderte eine längere Verletzungsunterbrechung und teils heftige Forderungen nach einem Platzverweis aus dem Frechener Anhang und harten Worten gegen den Schiedsrichter, als der es bei einer dunkelgelben Karte beließ.

„Es war vielleicht so, dass wir das Gefühl hatten, dass nichts mehr passieren kann, und das sollte uns eine Lehre sein für die nächsten Spiele“, sagte Hürths Trainer Oliver Heitmann nach dem Spiel. Tatsächlich wirkte der Einzug ins Achtelfinale für Hürth in der 84. Minute beim Stand von 0:3 entschieden.

Aus einem Freistoß für Frechen wurde ein Weitschuss von hinter der Mittellinie. Leon Pingen konnten alle überraschen und setzte den Ball über elf Spieler hinweg ins Tor. Hürths Torwart bot sich das ganze Spiel über immer wieder als Anspielstation an und stand in dieser Situation einen Schritt zu weit vor dem Tor.

Taktische Fouls in richtigen Momenten

Frechen ging aufs Ganze, Hürth lauerte auf Konter und so kam es zum Schluss in der attraktivsten Phase des Spiels zu großen Chancen auf beiden Seiten und zu ebenso großen Rettungstaten. Beide Mannschaften zogen in den richtigen Momenten die taktischen Fouls. In der achten Minute der Nachspielzeit konnte Patrick Friesdorf sich auf der linken Seite durch mehrere Gegner durcharbeiten und nochmal verkürzen. Doch blieb Frechen nicht genug Zeit, sich weitere Chancen herauszuspielen.

Hürth eroberte über weite Strecken mit galligen Zweikämpfen viele wichtige Bälle, stand defensiv gut, konnte die starke Frechener Offensive gut in Schach halten und konnte mit viel Ruhe am Ball das Spiel über weitgehend kontrollieren: „Wir freuen uns, dass wir das Spiel gewonnen haben und ich denke, auch über die 90 Minuten verdient gewonnen haben“ so Hürths Trainer Oliver Heitmann.

Frechens Trainer Okan-Tamer Özbay bemängelte die fehlende Präzision seiner Mannschaft in Abschlüssen: „In der ersten Halbzeit darf uns diese Phase von 20 bis 25 Minuten nicht passieren. In den letzten Minuten haben wir nochmal aufgedreht, aber für den Gegner ist es natürlich einfacher, ein 3:0 zu verwalten als ein 1:0.“

Die Ergebnisse der zweiten Runde im Kreispokal

SC Elsdorf – Horremer SV 0:3, FC Viktoria Manheim – SV Türkspor Bergheim 4:2 n.V., VfR Bachem – TuS BW Königsdorf 0:7, SC Meschenich – BW Kerpen 3:4, ASC Akhtamar – FC Rheinsüd 0:7, SV Rheidt – VfR Stommeln 5:0, FC Bergheim 2000 – VfL Sindorf 3:5 n.V., VfL Erp – GW Etzweiler 3:1, SV Weiden – SC Fliesteden 2:3, SpVgg Vochem – Hilal-Maroc Bergheim 0:6, RG Wesseling – RW Berrendorf 5:1, Badorf/Pngsdorf – SV Niederaußem 2:0; VfR Fischenich – SC Germania Geyen, DJK Viktoria Frechen – Fortuna Liblar (Mi., 19.30 Uhr), TSV Weiß GW Brauweiler (20 Uhr.)