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Acker-ProjektKita-Kinder aus Frechen-Königsdorf bauen eigenes Gemüse an

Lesezeit 3 Minuten
Auf dem Bild ist eine Waldpädagogin zu sehen, die Kita-Kindern zeigt, wie Bohnen gepflanzt werden.

Waldpädagogin Petra Halters aus Pulheim zeigt Lea, Eve und Theresa (rechts nach links), wie man Bohnen richtig einpflanzt.

Die Kita Spatzennest beteiligt sich am bundesweiten Projekt „Ackerracker“ des Acker e.V..

In den Supermärkten findet man sie meistens direkt am Eingang: Tomaten, Gurken, Kartoffeln und alle anderen Sorten von Obst und Gemüse. Wo das alles herkommt, ist für viele Menschen nebensächlich. Aber das soll sich ändern. In Königsdorf arbeitet die Kita „Spatzennest“ mit dem Acker e.V. beim Projekt „Ackerracker“ zusammen. Dabei wird Kindern zwischen drei und sechs Jahren spielerisch der Gemüseanbau erklärt.

In kleine Geschichten gepackt lernen die Kinder, wie man die verschiedenen Sorten anbaut, pflegt und erntet. Das Gemüse bekommt dann zum Beispiel Namen wie „Rudi Radieschen“, damit sich die Jungen und Mädchen die Gelernte besser merken können.

Das Projekt ist auf sechs Jahre angelegt

Rund 470 Kitas in Deutschland, Österreich und der Schweiz nehmen mittlerweile an dem Programm teil. Schon seit zehn Jahren wird es von dem Acker e.V. organisiert. Mehr als 300 000 Kinder haben in dieser Zeit teilgenommen. In Königsdorf läuft es jetzt schon das zweite Jahr in Folge. Schulung der Erzieherinnen„Ich war sofort begeistert“, sagt Kita-Leiterin Birte Quahl. Sie hat von dem Programm bei einem Seminar während der Corona-Pandemie erfahren. Das Programm ist auf sechs Jahre angelegt.

Kinder essen immer weniger Gemüse
Vivica Rotetzki, Acker e.V.

In den ersten beiden Jahren hilft der Acker e.V. aktiv mit. Dann werden die Erzieherinnen und Erziehern geschult, wie man mit den Pflanzen umgeht und wie man das Wissen den Kindern am besten vermittelt. In den letzten beiden Jahren soll alles selbstständig laufen. Dann ist das Kita-Team in der Lage, das Projekt allein zu führen.

„Kinder essen immer weniger Gemüse“, sagt Vivica Rotetzki von Acker e.V. Durch die zunehmende Industrialisierung der Landwirtschaft gebe es weniger Berührungspunkte zur Natur und der Herstellung von Lebensmitteln. Das will das Sozialunternehmen ändern. Das Ziel: Bis 2030 soll jedes Schul- oder Kindergartenkind in Deutschland erleben, woher das Essen auf dem Teller kommt.

Tomaten werden gern auch schon direkt bei der Ernte gegessen
Birte Quahl, Kita-Leiterin

Das will der Verein unter anderem in den Schulen erreichen. Es müsse für Wertschätzung von Natur und Lebensmitteln einen festen Platz im Bildungssystem geben. Ihr bisheriger Erfolg stimmt die Vereinsmitglieder optimistisch. Laut der Berichte von Acker e.V. sind 96 Prozent der teilnehmenden Kinder begeistert von dem Programm.

Die beliebtesten Sorten sind Tomaten, Möhren und Kartoffeln

Auch in Königsdorf merkt man trotz des schlechten Wetters die Einsatzfreude der Kleinen. Sie hören aufmerksam zu und buddeln fleißig. Die beliebtesten Gemüsesorten sind Tomaten, Möhren und Kartoffeln. „Tomaten werden gern auch schon direkt bei der Ernte gegessen“, erzählt Kita-Leiterin Birte Quahl. Auch die Eltern aus Königsdorf sind vom Projekt überzeugt.

„Da sollten noch viel mehr mitmachen“, meint Landwirt Markus Friederichs. Er hat der Kita „Spatzennest“ ein Stück seines Feldes zur Verfügung gestellt. Seine Tochter ist auch dabei. Aus Königsdorf macht nur eine der Kitas bei „Ackerracker“ mit. Auch Friederichs macht sich Sorgen über das Nichtwissen der Kinder über die Natur und Lebensmittelherstellung.

Im Herbst wird zusammen gekocht und gegessen

Umso lieber hilft er wie auch viele andere Eltern mit, dass das Projekt glückt. In den Sommerferien im letzten Jahr haben sich drei Familien um die Pflanzen gekümmert. Zum Abschluss des Projektes im Herbst nach der Ernte wird zusammen gekocht und gegessen. Was übrig bleibt, können sich auch Eltern der anderen Kita-Kinder mitnehmen. Woher das Essen kommt, wissen sie dann ja.