Karin und Wolfgang Wettig sind Gründungsmitglieder des Fairen Markts und engagieren sich bis heute für ihr Ehrenamt.
AusstellungFairer Markt in Frechen-Königsdorf feiert 25-jähriges Bestehen

Gründungsmitglied Wolfang Wettig im Fairen Markt im Jugendmagnet in Königsdorf.
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Kaffee zählt zu den beliebtesten Getränken in Deutschland. Doch die Bohnen dafür kommen nicht aus dem Inland, sondern aus aller Welt. In dem ersten Teil der Lieferkette bleibt meistens nicht viel Geld übrig. Um daran etwas zu ändern, gründete sich bereits 1975 mit der Gepa das erste Fair-Trade-Unternehmen in Deutschland. 25 Jahre danach bekam dann auch Königsdorf seinen ersten Fairen Markt.
Frechen: Frauen aus Afrika häkeln Engel
Die Gründungsversammlung fand im Jahr 2000 im Wohnzimmer von Karin und Wolfgang Wettig statt. Beide sind noch immer ehrenamtlich im Fairen Markt Königsdorf aktiv. Zum 25-jährigen Jubiläum wird im „Jugendmagnet“ an der Aachener Straße in Königsdorf eine Ausstellung veranstaltet (siehe Info „Ausstellung“).
Ein besonderes Projekt ist auch „Engel für Afrika“. Frauen aus Kenia häkeln in verschiedenen Formen und Größen kleine Engelchen, um sich so selbstständig einen Lebensunterhalt verdienen zu können. „Das kommt in Königsdorf richtig gut an“, sagt Wolfgang Wettig. Mittlerweile arbeiten 67 Kenianerinnen in dem Projekt.
Mit den Einnahmen aus dem fairen Handel werden unter anderem auch Schulen in Kenia unterstützt. Der Verkauf von einem Engel garantiert den Kauf von einem Kilogramm Maismehl und eine Mahlzeit für ein Schulkind. Die Vorsitzende vom Hilfsverein Asante, Dr. Angelika Mietzner, wird bei der Ausstellung in Königsdorf noch mehr von dem Projekt vorstellen.
Zum Start im Jahr 2000 bekam der Faire Markt damals etwas Kapital und einen Schrank im Keller des Hildeboldzentrums in Königsdorf. Nach 25 Jahren ist er mit einem eigenen Raum im Jugendmagnet an der Aachener Straße gut im Ort etabliert. Dort kann man allerhand fair gehandelte Waren kaufen.
Seit Beginn helfen immer etwa 10 Ehrenamtliche mit. „Für mehr Hilfe sind wir immer offen“, sagt Gründungsmitglied Wolfgang Wettig. Stammkunden im Ort können ihre Bestellungen sogar geliefert bekommen. Seit 2009 ist der Faire Markt immer auf dem Königsdorfer Weihnachtsmarkt vertreten.
Ein paar Mal nahmen die Aktiven sogar beim Karnevalsumzug teil. Sie marschierten als Fair-Trade-Bananen im Zug mit. Dabei wurde dann genau dieses Obst verteilt. „Das kam sehr gut an“, erinnert sich Wolfgang Wettig. Doch die Teilnahme beim Karneval ist nicht immer möglich. „Fair gehandelte Süßigkeiten zu verteilen geht schnell ins Geld“, sagt Wettig.