1990 stand Thomas Schwieger schon einmal den Jecken in Frechen vor. Allerdings als Kinderprinz. Daher musste ein neues Gewand her.
Er war schon KinderprinzThomas I. hat in Frechen den Wechsel in die Prinzenrolle gemeistert
Nicht jedem ist es vergönnt, ein Prinzenornat zweimal zu tragen. In Frechen ist es jetzt mal wieder passiert. Zugegeben, das Kinderprinzenornat von 1990 passte ihm nicht mehr, für Thomas Schwieger musste es nun etwas aus dem Kleiderschrank für Erwachsene sein. Mit einer furiosen Show hat er am Samstag im Stadtsaal als Prinz Thomas I. die närrische Regentschaft über Frechen übernommen.
Doch bevor er den Stadtschlüssel aus der Hand von Bürgermeisterin Susanne Stupp erhielt, galt es erst einmal, der scheidenden Prinzessin Elke I. (Sodt) für ihr ihre Amtszeit zu danken. Sie hatte schließlich mit ihrer Bewerbung die Jahrzehnte währende Männerherrschaft durchbrochen und damit auch für den Frechener Karneval neue Wege auf dem Narrenthron aufgezeigt. Stupp und auch Festkomitee-Präsident Ralf Inden würdigten ihr Engagement und erinnerten auch an die begeistert gefeierten musikalischen Auftritte zusammen mit der Kinderprinzessin.
Die neue Rolle als Prinz machte ihn doch etwas nervös
Dann kam für den Nachfolger die große Stunde. Auch wenn Thomas Schwieger als gestandener Karnevalist, Tänzer, Tanzcorps-Kommandant und Präsident der Stadtgarde Grün-Weiß die närrische Bühne bestens kennt – die neue Rolle als Prinz machte ihn doch etwas nervös, wie er bekannte. Dank der Unterstützung seines Teams, der Adjutanten Christian Simons und Fredi Bollfraz sowie Prinzenführer Ferdi Huck, kam er aber mit seiner neuen Rolle schnell klar.
In seinen närrischen Geboten forderte er unter anderem mehr Konfetti in den Sälen und verdonnerte die Bürgermeisterin und den Festkomiteepräsidenten zu einer Lambada-Einlage auf der Stadtgarde-Sitzung. Er nahm aber auch die Lokalpolitik aufs Korn. So soll die Sparkasse durch Öffnung von Mitarbeiterparkplätzen bei Sitzungen im Stadtsaal die innerstädtische Parkplatznot reduzieren. Und die Fraktionsvorsitzenden sowie die stellvertretenden Bürgermeister sollen an einem Tag die Prinzenequipe mit dem Lastenrad zu ihren Auftritten fahren.
Die Domstädter hatten eine schottische Dudelsackkapelle dabei
Nach so viel Gerede wurde es dann musikalisch. Prinz Thomas zeigte seine künstlerische Seite, erst am Klavier und Mikrofon, danach entledigte er sich der federgeschmückten Prinzenmütze und der roten Schuhe und tanzte mit dem Corps seiner Stadtgarde Grün-Weiß. Man merkte, nun war er in seinem Element, er ließ sich in die Luft werfen und schaffte auch im Ornat zum Erstaunen vieler Besucher locker den Spagat.
Mit seinem Ehrentanz schaffte er den Wechsel zum Sitzungsprogramm. Nach weiteren Darbietungen der Grün-Weißen konnte Festkomitee-Präsident Ralf Inden die Domstädter ankündigen, die auch eine schottische Dudelsackkapelle dabei hatten. Weiter ging es dann mit der Gruppe Bel Air, bevor allgemein zum Tanz aufgefordert wurde.