AboAbonnieren

EinzelhandelDie Rewe-Filiale in der Frechener Fußgängerzone schließt

Lesezeit 2 Minuten
Auf dem Bild ist die Rewe-Filiale zu sehen.

Der Rewe City an der Hautpstraße, gegenüber des Frechener Wahrzeichens Klüttenbrunnen, schließt Mitte des Jahres aus wirtschaftlichen Gründen.

Die Filiale wird Mitte des Jahres aufgegeben. Die IFU fordert schnelle Reaktionen und eine Aufstockung der Wirtschaftsförderung.

Der Rewe-Markt in zentraler Lage in der Frechener Fußgängerzone wird Mitte dieses Jahres schließen. „Leider war dieser Standort für uns nicht mehr wirtschaftliche zu betreiben. Allen Mitarbeitern konnten eine Weiterbeschäftigung in anderen Rewe-Fililalen angeboten werden“, teilt Christiane Preisen, Pressesprecherin des Unternehmens mit.

Der Markt, der an sieben Tagen in der Woche Öffnungszeiten von 7 Uhr bis Mitternacht bietet, wurde vor zehn Jahren eröffnet. Er ist vom Typ „Rewe City“ — kleinflächige Supermärkte von 500 bis 1000 Quadratmeter, die vor allem für den täglichen Mitnahme-Einkauf gedacht sind. Die Filiale in Frechen liegt mit 752 Quadratmetern im mittleren Größenbereich, das Objekt ist von Rewe angemietet.

H&M schließt im nächsten Jahr

Die Schließung des Supermarktes setzt die aktuell problematische Entwicklung in der Fußgängerzone, insbesondere im oberen Bereich der Hauptstraße, fort: Erst kürzlich gab der Publikumsmagnet H&M das Ende seiner Frechener Niederlassung bekannt, Bijou Brigitte und Hunkemöller haben bereits geschlossen. Auch ein großes Brautmodengeschäft am unteren Ende der Hauptstraße hat seine Türen geschlossen — das rund 160 Quadratmeter große Ladenlokal wird aktuell online für eine Warmmiete von 2500 Euro angeboten. Einige kleinere Ladenlokale stehen zudem schon seit längerem leer.

Das Gerücht, auch der Discount-Handel Kodi, der seit 2013 in Frechen ansässig ist, würde seine 600 Quadratmeter große Filiale an der Hauptstraße aufgeben, widerlegt das Unternehmen: „In Frechen ist keine Schließung geplant oder angedacht, auch kein Umzug“, so eine Unternehmenssprecherin.

„Kein Betrieb schließt, wenn Umsatz und Gewinn stimmen“, analysiert Dr. Jürgen Höser, Vorsitzender der Interessenvereinigung Frechener Unternehmen (IFU). Er fordert „eine schnelle und auch unbürokratische Reaktion“ der Stadt, für teure und langwierige Gutachten bliebe keine Zeit. Die IFU regt an, umgehend eine Arbeitsgruppe zu bilden, dazu habe es bereits konstruktive Gespräche mit der Stadt gegeben.

Auf dem Bild ist der IFU-Vorsitzende zu sehen.

Kritisch blickte IFU-Vorsitzende Dr. Jürgen Höser auf die Entwicklung in der Frechener Innenstadt

Durch den bevorstehenden Abbruch des Parkhauses gehe eine zentrumsnahe kostenlose Parkmöglichkeit verloren, so Höser. Dies werde die Besucherzahl in der Innenstadt weiter verringern. Betriebe würden bereits jetzt über einen spürbaren Rückgang ihrer Kunden berichten.

Auf dem Bild ist das marode Parkhaus zu sehen.

Mit dem rund 250.000 Euro teuren Abbruch des maroden Parkhauses Josefstraße soll nun begonnen werden. Die Eröffnung des neu zu bauenden Parkhauses ist für das erste Quartal 2025 geplant.

Die Anfang der 2000er Jahre gegründete Stadtentwicklungsgesellschaft habe aus Sicht der IFU bislang keinerlei spürbaren Impuls erzeugt. Die Abteilung Wirtschaftsförderung müsse aufgestockt, die Innenstadt aktiv gefördert und belebt werden.

Der Sprecher der Stadtverwaltung kommentierte enttäuscht: „Die Stadt Frechen bedauert jeden, weil schmerzlichen Leerstand in der Fußgängerzone. Die Wirtschaftsförderung geht wie immer auf die Gewerbetreibenden und Eigentümer zu und analysiert die Situation mit den Betroffenen erstmal vertraulich. Gerne unterstützt die Stadt bei einer Nachvermietung.“