Das Benefizkonzert ging in die fünfte Runde. Die Idee entstand nach dem frühen Tod des Frechener Schlagzeugers Klaus Breuers im Jahr 1992.
Rock für KrebshilfeBands verzichteten bei ihren Auftritten in Frechen auf eine Gage
„Es ist Viertel vor acht und wir müssen bereits Getränke nachkaufen.“ Lothar Funke, genannt Lolly, wurde nervös. Eine knappe Stunde war die Veranstaltung „Rock für die Krebshilfe“ im Stadtsaal gerade mal alt, die erste Band spielte und es sollten noch vier folgen.
Kein Grund zur Panik, denn dank eines Teams aus 70 Helfern war auch das Thema Getränke zu meistern. Schon eine halbe Stunde später konnte seine Frau Angela Entwarnung geben. Der Vorrat wurde aufgefüllt. Auf Funkes Schild stand „Drei für viele“. Drei, das sind Funke, Manfred Becker und Lothar Momm, die eigens für diese Veranstaltung eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts gegründet hatten.
„Das eigentliche Orgateam besteht aus acht Leuten, mit unseren Frauen sogar zehn“, sagte Funke. Zu ihnen zählen Techniker, Tontechniker und natürlich Musiker. Spende aus den USA Begründet wurde die Frechener Rocknacht nach dem frühen Tod des Frechener Schlagzeugers Klaus Breuers, der im November 1992 mit nur 28 Jahren den Folgen eines Hirntumors erlag.
„Das war ein Riesenverlust für die Frechener Musiker“, sagte sein Weggefährte Funke, der gern noch Schlagzeugunterricht bei ihm genommen hätte. So entstand die Idee eines Benefizkonzerts zugunsten der Deutschen Krebshilfe, das jetzt in die fünfte Runde ging.
Auch aus den USA gingen Spenden für die Frechener Rocknacht ein
„Damals hatten wir zehn gewerbliche Sponsoren“, erinnerte sich der engagierte Musikfreund, der selbst schwer von der Krankheit betroffen ist. Inzwischen gibt es 121 Sponsoren. „Ich habe sogar einen Scheck aus den USA entgegengenommen“, berichtete Funke. Der kommt von Steve Wilson, einem ehemaligen Spieler des KEC.
Beim Konzert zuvor konnten 15 000 Euro Spenden übergeben werden. Das jetzige Ziel sei die doppelte Summe, ließen die Veranstalter wissen. Im vergangenen Jahr starb Andreas „Woody“ Wodzinski, ein weiterer Musikfreund. Er war nicht nur für Produktionen und Technik deutscher Künstler bekannt, sondern unterstützte „Rock für die Krebshilfe“ wo er nur konnte.
Für das Orgateam ist sein Tod ein herber Verlust. Man beschloss, trotzdem ein Konzert auf die Beine zu stellen. Nach neun Monaten war alles vorbereitet, die Tickets rasch verkauft. Familien, Freunde, Bekannte – haben alle an einem Strang gezogen. Aufbau, Abbau, Tontechnik, Beleuchtung – alles wurde ehrenamtlich geleistet.
Auch die Frechener Bands Electrified (mit Lothar Momm als Frontmann, die Schlesinger Band, The Cats, Screamings Souls (die ausschließlich eigene Stücke spielten) verzichteten auf ihre Gagen. „Wir brauchten noch ein Zugpferd“, sagte Funke „Deshalb haben wir Klaus Opreé gefragt, ob er mit seiner Tribute-Band AC/BC dabei sein könnte. Die schnelle Antwort lautete: Logisch!“