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Epidemie auf engstem RaumAusnahmezustand in Frechener Seniorenzentrum

Lesezeit 3 Minuten

Wegen des Corona-Ausbruchs gilt im Seniorenzentrum St. Elisabeth derzeit ein Besuchsverbot.

Frechen-Königsdorf – Es herrscht Ausnahmezustand im Seniorenzentrum St. Elisabeth in Königsdorf. Unter den Bewohnern und Mitarbeitern ist es zu einem großen Corona-Ausbruch gekommen. „Das ist wie eine Epidemie auf engem Raum“, berichtet Dr. Klaus Herzberg. Er ist Geschäftsführer der Franziska-Schervier-Altenhilfe, der Trägergesellschaft des Königsdorfer Altenzentrums. Wie er berichtet, seien mittlerweile 35 der 107 Bewohner positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Zudem sind 22 der 110 Mitarbeiter erkrankt.

„Wir befinden uns in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt“, berichtet Herzberg. Am Dienstag waren Vertreter der Behörde vor Ort, um die notwendigen Maßnahmen zu begleiten. Fast alle Betroffenen werden weiterhin im Seniorenzentrum betreut. „Mir ist nur ein Fall einer Bewohnerin bekannt, die ins Krankenhaus gebracht werden musste“, erläuterte Herzberg. Die meisten Bewohner hätten derzeit eher schwächere Symptome. „Mein Eindruck ist aber, dass wir mit dem Infektionsgeschehen erst am Anfang stehen“, sagt Herzberg. Solange es möglich ist, sollen die Bewohner im Seniorenzentrum bleiben und vom verbliebenen Personal betreut werden.

Zwei Etagen freigeräumt

Für die Bewohner, die sich mit dem Covid-19-Erreger angesteckt haben, werden derzeit zwei Etagen im Seniorenzentrum freigeräumt. In diesem Quarantäne-Bereich gelten besondere Sicherheits- und Hygienevorschriften. So müssen die Mitarbeiter besondere Schutzkleidung tragen, es gibt Zugangsbeschränkungen sowie Schleusen beim Betreten und Verlassen. Die infizierten Bewohner müssen in diese Etagen umziehen. „Das alles ist natürlich mit einem sehr großen Aufwand verbunden“, berichtet Herzberg. Wegen den Infektionen unter den Mitarbeitern muss dies alles mit weniger Personal bewältigt werden. Herzberg: „Wir werden sicherlich Hilfe benötigen. Wo sie herkommen soll, weiß ich aber noch nicht.“

Wie es zu dem Corona-Ausbruch gekommen ist, sei unklar, so der Geschäftsführer: „Meiner Einschätzung nach wird die Ursache bei einem so großen Ausbruch schwer nachzuvollziehen sein.“ Ob das Virus durch einen Besucher, einen Mitarbeiter oder externe Dienstleiter wie beispielsweise Physiotherapeuten oder andere Fachkräfte ins Altenzentrum gelangen konnte, werde sich seiner Meinung nach nur schwer aufklären lassen.

Für das gesamte Seniorenzentrum gilt derzeit ein Besuchsverbot. Ein Schild an der Eingangstür weist darauf hin, dass die Quarantäne-Regelung voraussichtlich bis zum 6. November gilt.

Regelmäßige Antigen-Schnelltests

Am vergangenen Samstag waren alle Bewohner und Mitarbeiter auf Corona getestet worden. Bei den verbliebenen Mitarbeitern wurde am Dienstag erneut ein Abstrich genommen, so Marco Johnen, der Pressesprecher der Kreisverwaltung. Zudem finden regelmäßig Antigen-Schnelltests statt.

Insgesamt verzeichnet der Rhein-Erft-Kreis weiterhin viele Neuinfektionen. Dem Gesundheitsamt wurden am Dienstag 67 neue Covid-Fälle gemeldet. Insgesamt liegt die Zahl der Corona-Infizierten derzeit bei 620. Die meisten Fälle gibt es nicht zuletzt wegen des Ausbruchs im Altenheim in Frechen. Dort sind laut Kreisverwaltung 113 Menschen mit Corona infiziert.

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