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Egal ob mit oder ohne HandicapSo funktioniert die Inklusion beim TuS Königsdorf

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TUS Königsdorf21

Voller Trainingseinsatz von Niklas Höfken: Er und seine Mannschaftskameraden verfolgen das Ziel Aufstieg.

Frechen-Königsdorf – Für Inklusion im Sport setzt sich die Gold-Kraemer-Stiftung aus Frechen schon seit vielen Jahren ein. Einer der Kooperationspartner ist der TuS Blau-Weiß Königsdorf. In der dritten Fußball-Herren-Mannschaft etwa, die in der Kreisliga D eine erfolgreiche Vorrunde absolviert hat und sich Hoffnung auf den Aufstieg macht, wird seit der Gründung des Teams vor vier Jahren viel Wert darauf gelegt, Sportler mit Beeinträchtigungen zu integrieren.

Einer von ihnen ist der 26-jährige Niklas Neusel. „Ich habe hier nicht nur auf dem Fußballplatz Freunde gefunden“, sagt er: „Wir werden in dieser Saison weiter vorne angreifen.“ Auch Trainer Sebastian Ohme ist zufrieden: „Wenn man sieht, wie Spieler wie Niklas voll und ganz in die Mannschaft integriert sind, ist das genau, was wir als TuS erreichen wollen.“

Konkrete Hilfe

Erfahrung mit inklusiver Vereinsarbeit hat der TuS Königsdorf schon seit fünf Jahren. 2017 richtete der Verein mit der Gold-Kraemer Stiftung, die sich für Menschen mit Behinderung einsetzt, erstmals ein inklusives Sportfest aus, an dem sich alle Abteilungen beteiligten. Dies sei eine Initialzündung gewesen, um neue, inklusive Vereinsstrukturen zu schaffen, sagt TuS-Geschäftsführer Alexander Neumann.

2018 öffnete der Verein seine Angebote komplett für Menschen mit Beeinträchtigungen – egal ob Eltern-Kind-Turnen, Handball oder Fußball. Dennoch hat man beim TuS den Eindruck, dass noch mehr Menschen mit Behinderung die Angebote nutzen könnten. „Es ist für uns als Verein alleine eher schwierig, die Zielgruppe zu erreichen“, sagt Neumann.

Brücken bauen

Um Brücken zu bauen und mehr Vereine für die Inklusionsarbeit zu gewinnen, hat die Gold-Kraemer-Stiftung im vergangenen Jahr mit dem DJK-Sportverband Köln das Projekt „Inklusion vor Ort“ ins Leben zu rufen. Der Rhein-Erft-Kreis ist mit den Städten Frechen, Bergheim, Erftstadt und Bedburg eine von drei Modell-Regionen in Nordrhein-Westfalen.

Sebastian Ohme (v.l.),  Manuel Beck und Niklas Neusel setzen sich gemeinsam für Integration im Sport ein. 

Ziel ist es, Menschen mit Behinderung, die gerne Sport treiben möchten, mit Vereinen zusammenzubringen. Auch in Schulen und Kindertagesstätten soll inklusiver Sport ermöglicht werden. „An uns können sich alle wenden, die Sportangebote schaffen wollen. Und wir helfen denjenigen, die gerne Sport treiben möchten, aber kein inklusives Angebot finden können oder unsicher sind“, versichert DJK-Projektkoordinator Manuel Beck.

Die DJK bietet auch konkrete Hilfen an, damit Vereine gleich zu Beginn mit Fachwissen und Fachpersonal, aber auch finanziell unterstützt werden. Denn in dem von der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW geförderten, auf drei Jahre angelegtem Projekt stehen auch Finanzmittel zur Verfügung. „Es geht uns darum, die Verantwortlichen zu qualifizieren. Genau hier zeigt sich schnell, dass wir viele vermeintliche Hürden, Barrieren und Unsicherheiten aus dem Weg räumen können“, sagt Manuel Beck.

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Am 12. März wird in Frechen eine Fortbildung zum Thema angeboten. Zudem sucht der DJK-Sportverband Interessierte, die im Rahmen einer Umfrage ihre Erfahrungen weitergeben möchten. Weitere Informationen gibt es unter 0221/99808412 und im Internet.