Kommunion in Corona-ZeitenPfarrgemeinden in Rhein-Erft müssen improvisieren
Rhein-Erft-Kreis – Nach dem zweiten Osterfest in der Pandemie steht jetzt auch zum zweiten Mal das Fest der Ersten Heiligen Kommunion in Corona-Zeiten bevor. Doch nur in wenigen Pfarrgemeinden laufen aktuell die Vorbereitungen für den Weißen Sonntag. „Unter normalen Corona-Bedingungen hätten auch wir hier in Bergheim-Ost in zwei kleinen Feiern am Samstag vor dem Weißen Sonntag die Erstkommunion gefeiert“, berichtete Kreisdechant Achim Brennecke. Doch wegen der hohen Inzidenzwerte und der damit einhergehenden Kontaktbegrenzungen habe man in Absprache mit den Eltern die Feierlichkeiten verschoben. Dabei seien die Vorbereitungen sehr gut gelaufen.
Kommunionunterricht im klassischen Sinne hätten die Kinder in diesem Jahr zwar nicht gehabt. „Aber immer mittwochs fand in den vergangenen Monaten eine Sondermesse nur für unsere Kommunionkinder in unserer großen Kirche in Niederaußem statt“, so der Kreisdechant. Zusammen mit jeweils einem Elternteil habe man – nach Pfarreien aufgeteilt – in mehreren Gruppen den Kindern viel über Gott, den Glauben und die katholische Kirche vermitteln können. „Ich versuche, diese Pandemie auch als Herausforderung zu sehen“, erklärte Brennecke. Das fordere von allen im Team viel Kreativität. „Und oft stelle ich erfreut fest, dass auch sehr viel Kreativität freigesetzt wird“, lobte er.
Aufgrund der Corona-Pandemie fanden im Seelsorgebereich Wesseling bisher noch gar keine Kommunionvorbereitungen statt. „Sicher wird es noch eine Weile dauern, bis wir uns mit den Kindern treffen können, um sie mit dem Sakrament der Eucharistie vertraut machen zu können“, erklärte Gemeindereferentin Carola Lerch. Auch im Seelsorgebereich Elsdorf ist die Erstkommunion erst einmal verschoben – zunächst auf Juni. Wie Pfarrer Jochen Thull mitteilte, habe man in Brühl die Festlichkeiten auf das letzte Wochenende vor den Sommerferien gelegt.
Mehr als 1300 Kommunionkinder
Noch steht in einigen Pfarrgemeinden die Zahl der diesjährigen Kommunionkinder nicht exakt fest. So werden auch einige Kinder, die im Vorjahr die Kommunion nicht empfangen hatten, sie in diesem Jahr nachholen. Insgesamt können die Kommunen mit mehr als 1300 Kindern rechnen:
In Bedburg 88 Kinder
In Elsdorf 60 Kinder
In Wesseling rund 100 Kinder
In Brühl etwa 120 Kinder
In Pulheim 107 Kinder
In Frechen 141 Kinder
In Erftstadt rund 100 Kinder
In Kerpen 216 Kinder
In Hürth 82 Kinder
In Bergheim etwa 200 Kinder
In Hürth ist Gemeindereferent Max Straetmanns jedoch froh, die Tradition der Erstkommunion am Wochenende des Weißen Sonntags in diesem Jahr fortführen zu können. Schon seit Anfang November 2020 werden in Frechen die Kommunionkinder in sechs Gruppen in den fünf Kirchen in Frechen alle 14 Tage in speziellen Gottesdiensten auf ihre Erstkommunion vorbereitet. „Dabei kommen auch Themen vor, die sonst in den Gruppen-Treffen vermittelt werden“, erklärte Pfarrer Christof Dürig. Da die monatlich geplanten Gruppentreffen bisher aber noch nicht stattfinden konnten, stünden die Erstkommuniontermine noch nicht fest.
Hingegen sind im Pfarrverband Am Stommelerbusch in Pulheim bereits vier Kinder am Ostermontag zur Ersten Heiligen Kommunion gegangen. Auch an diesem Wochenende sind mehrere Kommunionfeiern geplant. Und sollte nicht ein totaler Shutdown dazwischenkommen, dann stehen auch noch für das Wochenende darauf einige Erstkommunionfeiern in kleinen Gruppen an. Der zuständige leitende Pfarrer Christoph Hittmeyer sieht die Kinder gut vorbereitet. Seit dem Christkönigtag im November 2020 habe er den Kommunionkindern wöchentlich Arbeitsmaterial zur Verfügung gestellt. Zudem habe er spezielle Gottesdienste an Werktagen nur für sie organisiert. „Und ich bin erfreut über viele Eltern, die ihre Kinder in der Zeit so toll unterstützt haben“, freute er sich.
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Auch in Kerpen werden ab dem Wochenende Kinder in geschlossenen Gottesdiensten zur Erstkommunion gehen. „Der Kommunionunterricht fand unter Hygienevorschriften in kleinen Gruppen in der Kirche statt“, berichtete der leitende Pfarrer aus Kerpen Ludger Möers.