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Streit um neues WohnquartierBauträger wirft Rhein-Erft-Kreis langsamen Straßenausbau vor

Lesezeit 3 Minuten
Ein grünes Baustellenfahrzeug steht vor eine Reihe von Häusern im Rohbau. Dahinter ist ein Kran zu sehen.

Der Bau der Jahnshöfe in Erftstadt-Konradsheim schreitet voran.

Nach der Sperrung der K44 für Radfahrer und Fußgänger: Die einzige Gefahr gehe von der maroden Straße aus; und dafür sei der Kreis verantwortlich, heißt es.

Reine Symbolpolitik: So schätzt Stefan Hammerich, Geschäftsführer von Seniorenquartiere Rheinland, die kurzfristige Sperrung der Kreisstraße 44 in Konradsheim ein. Die Essener Gesellschaft für Immobiliendienstleistungen ist Bauträger des Projekts an den Jahnshöfen.

Dort entsteht ein großer Komplex mit Servicewohnen für Senioren, Restaurants, Arztpraxis und Marktplatz. Die Kreisverwaltung hatte am Wochenende mitgeteilt, dass sie die K44 für Radfahrer und Fußgänger sperrt – aus Sicherheitsgründen.

Mehrere Gespräche mit dem Bauträger, um die Situation zu verbessern, seien ergebnislos verlaufen, hatte Landrat Frank Rock verlautbaren lassen: „Das Verhalten des Bauträgers lässt uns leider keine andere Wahl.“

Investor hat 200.000 Euro für den Bau zweier Kreisel bereitgestellt

Das will Hammerich so nicht stehenlassen. Die Straße sei zu schmal und komplett marode. Im Zusammenhang mit dem Projekt Jahnshöfe sei vereinbart worden, sie zu verbreitern und zwei Kreisel anzulegen. Der Vorhabenträger habe sowohl die nötigen Grundstücke als auch mehr als 200.000 Euro dafür zur Verfügung gestellt. Doch an der Straße habe sich nichts getan.

Hammerich kommentiert die Sperrung so: „Ich habe dort noch nie einen Radfahrer oder Fußgänger gesehen. Sich hier aufzuhalten wäre auch nur mit einer gewissen Lebensmüdigkeit zu erklären.“

Vor etwa vier Wochen habe es Gespräche mit dem Kreis gegeben. Hammerich weiter: „Nachdem man eine rückwirkende Haftung für die marode Straße, die ja auch unter anderem Umleitungsstrecke für die gesperrte Autobahn war, als auch sonstige unsinnige Forderungen, die mit der entsprechenden Großbaustelle nicht in Einklang zu bringen sind, gestellt hat, haben wir dann auf eine weitere Kommunikation verzichtet.“

Der Bauträger drängt nun darauf, dass, wenn die Senioren-Residenz fertig ist, auch die Straßenarbeiten abgeschlossen sind. Der Plan ist sportlich, der Betreiber der Immobilien, die „Schönes Leben“-Gruppe, will die Anlage im Herbst beziehen. Bemühungen, den Straßenbau mit dem Bauablauf des Projektes in Einklang zu bringen, seien gescheitert, sagt Hammerich: „Es scheint offensichtlich so zu sein, dass hier der Kreis für seine internen Planungen und die Ausführung deutlich länger benötigt als wir für das Gesamtinvest.“

Er sieht weitere Verkehrsprobleme beim Bau des Hotels an der Ecke Frenzenstraße/K44 voraus. Dann stehe ausschließlich die Frenzenstraße als Anlieferungszone zur Verfügung. Sinnvoll wäre es, wenn hier dann der Bau des Kreisverkehrs mit dem Rohbau zusammenfallen würde. Dann müsste die Straße nicht so lang gesperrt werden.

Kehrmaschinen würden täglich die Straße reinigen

Auch den Vorwurf, Baufahrzeuge verschmutzten die Straßen, lässt Hammerich nicht auf sich sitzen. Kehrmaschinen seien täglich im Einsatz. Der Eindruck, es sei schmutzig, habe mehr mit dem Zustand der Straßen zu tun als mit fehlender Reinigung.

Die Kreisverwaltung sei es, die den derzeitigen Zustand kurzfristig beseitigen könne: durch den Endausbau. Der Vorhabenträger habe angeboten, diese Maßnahme vorzufinanzieren.