„Was diese Menschen den Tieren antun, ist richtig beschämend“, sagt ein Metzger aus Erftstadt. Er fordert einen respektvollen Umgang mit den Tieren.
Nach Hürther Schlachthof-SkandalMetzger in Rhein-Erft sind besorgt um den Ruf ihrer Branche
Mit Entsetzen hat Metzgermeister Wolfgang Axer aus Erftstadt die Berichte über die grauenvollen Schlachtvorgänge im Rhein-Erft-Kreis gelesen, in denen die Tiere gequält und bei vollem Bewusstsein, zappelnd und unter Schmerzen die Kehle aufgeschnitten und geschlachtet wurden. Es tue ihm ganz fürchterlich leid um diese Tiere. „Solche Menschen bringen die ganze Branche in Verruf“, empört er sich.
Ganz ähnlich äußert sich auch die Kreishandwerksmeisterin Martina Engels-Bremer: „Illegales Schlachten schadet dem guten Ruf der Handwerksmetzger“, erklärt sie. Außerdem seien hygienische Standards nicht gegeben und das Leid der Tiere unvorstellbar groß.
Axer führt den Betrieb in der vierten Generation
„Was diese Menschen den Tieren antun, ist richtig beschämend“, ergänzt Axer. Er ist Metzger- und Fleischermeister. Auch in seinem Betrieb werden Schweine, Rinder und Bullen geschlachtet. „Um einen schönen Braten genießen zu können, muss immer auch ein Tier sterben“, erklärt er. Dessen müsse und sollte man sich immer auch bewusst sein.
Seine Vorfahren haben die Metzgerei in Gymnich 1894 gegründet. Axer führt den Betrieb in der vierten Generation. Das bis heute in Gymnich ansässige Unternehmen hat inzwischen Filialen in Kerpen und Frechen-Bachem. Das Handwerk des Fleischers und Metzgers hat Axer von der Pike auf gelernt.
Und dazu gehört für den 52-Jährigen auch der respektvolle und würdige Umgang mit allen Lebewesen. Als Innungsmeister weiß er auch, dass genau so auch seine der Innung angeschlossenen Berufskollegen denken.
„Als Fleischer bedienen wir ja einen Markt – und die Nachfrage ist groß“, sagt er. Doch dafür dürfe und müsse kein Tier leiden.
Axer bezieht die Rinder und Bullen sowie die Schweine von jeweils nur einem Landwirt aus der Umgebung. „Das machen wir so schon in der zweiten Generation“, erklärt er. Auf den Erzeugerhöfen werden die Tiere bei einer Lebendbeschauung vom Tierarzt auf ihren Gesundheitszustand geprüft.
Der Transport vom Erzeugerhof zum Schlachtbetrieb betrage nur wenige Kilometer. Die Tiere würden unterwegs in keiner Weise gedrängelt. „Der Landwirt und damit auch die den Bullen und Rindern vertraute Stimme bleibt bis zuletzt bei den Tieren“, erklärt Axer.
Bullen und Rinder würden mit einem präzisen Bolzenschuss betäubt, Schweine erhielten eine elektrische Betäubung. „Und jede einzelne Betäubung wird digital bei uns aufgezeichnet“, so Axer. Die benötigte Gerätschaft werde regelmäßig vom Veterinäramt auf ihre ordnungsgemäße Intaktheit kontrolliert. „Die Tiere spüren absolut nichts von dem, was mit ihnen nach der Betäubung auf dem Schlachthof geschieht“, versichert er.