Drei große Bewegungsjagden hat der Landesbetrieb Wald und Holz in den Wäldern zwischen Bornheim und Erftstadt veranstaltet. Die Jäger haben 60 Wildschweine erlegt und etwa 30 Rehe.
TierbestandJäger erlegen Wild in den Wäldern zwischen Bornheim und Erftstadt
Drei große Bewegungsjagden hat der Landesbetrieb Wald und Holz in den Wäldern der Ville veranstaltet. Die Jäger haben 60 Wildschweine erlegt und etwa 30 Rehe. Traditionell endet so eine Jagd mit dem Streckelegen: Die erbeuteten Tiere werden in langer Reihe ausgelegt, dann spielen die Jagdhornbläser die passenden Signale.
Doch aus Gründen der Hygiene verzichteten die Organisatoren darauf – schließlich wird das Fleisch der Tiere, Wildbret genannt, vermarktet. Stattdessen lagen nur ein Reh und ein Wildschwein auf der Strecke.
Aus organisatorischen Gründen blieben die Jagden zudem auf einen halben Tag begrenzt und nicht wie sonst über einen ganzen Tag ausgedehnt. Bejagt wurden insgesamt rund 2300 Hektar.
30 Treiber und Hundeführer machten sich auf den Weg
Die Rituale vor und nach der Jagd blieben ansonsten unverändert. Traditionell eröffneten und beendeten somit die Jagdhornbläser die Jagd. Die Hunde kennen die Melodien. Aufmerksam spitzten sie die Ohren.
Doch noch waren sie nicht an der Reihe. Erst als auch der letzte Jäger, beziehungsweise die letzte Jägerin auf ihrem Ansitz saß, machten sich die etwa 30 Treiber und Hundeführer auf den Weg. „Unsere Aufgabe ist es, das Wild in Bewegung zu bringen, damit die es Schützen sehen können“, berichtete Peter Wingerath.
Im Brombeergestrüpp verstecken sich die Wildschweine gerne
Mit seinen vier Hunden war er bei der Jagd dabei, die Revierförster Frank Pechtheyden im Revier Ville-Seen vorbereitet hatte. „Um als Treiber an der Jagd teilnehmen zu können, braucht man allerdings eine wirklich gute Kondition“, sagte er.
Das bestätigte Uwe Schölmerich (67). Der ehemalige Forstamtsleiter war mit seinem Hund Hilde dabei. „Als Treiber bleibt man fit.“ Denn für die Treiber und Hundeführer geht es quer durch das Gelände über Stock und Stein und über mannshohes Brombeergestrüpp. „Darin verstecken sich die Wildschweine besonders gern“, wusste Wingerath zu berichten. Die Hochsitze seien so platziert, dass das Wild bei seiner Flucht daran vorbeimüsse.
Doch längst nicht jedes Reh oder Wildschwein wurde geschossen. „Ich habe eine dicke Bache gesehen, doch weil ich nicht sicher sein konnte, ob sie Frischlinge hat, habe ich sie laufen lassen“, berichtete zum Beispiel der ehemalige Förster Helmuth Thomas (77). Auch einen Fuchs habe er gesehen, doch weil er keinen Kugelfang hatte, also nicht absehen konnte, wo die Kugel landet, habe er auch ihn weiterziehen lassen.
Jäger Paul Klein (62) hingegen hatte einen gut 50 Kilogramm schweren Keiler erlegt. Wie alle erfolgreichen Schützen erhielt er dafür vom Jagddezernent des Regionalforstamts Rhein-Sieg-Erft, Armin Hübinger, einen Zweig, den die Jäger Bruch nennen.
Ausbruch der afrikanischen Schweinepest soll verhindert werden
„Die Jagd auf Wildschweine und Rehe ist wichtig“, erklärte Pechtheyden. Da beide Arten in den Wäldern der Ville keine natürlichen Feinde hätten, müsse der Mensch beziehungsweise der Jäger für den Ausgleich sorgen. Insbesondere das Schwarzwild dringe anderenfalls in Felder oder sogar bis in private Gärten und Parks ein und richte Schäden an.
Außerdem werde der Bestand verringert, um einem Ausbruch der afrikanischen Schweinepest vorzubeugen. Rehe knabberten die zarten Triebe junger Bäume ab. „Zu viele Rehe gefährden somit den Wald der Zukunft“, so Pechtheyden.