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Pfarrzentrum in ErftstadtZigarettenschachteln halfen bei Planung von St. Kilian

Lesezeit 3 Minuten
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Aus 13 kleinen Häusern besteht das Pfarrzentrum in Lechenich. Am 15. September feiert es 40-jähriges Bestehen. 

  1. Jahrzehntelang mussten die Gläubigen in Erftstadt-Lechenich mit sehr beengten Raumverhältnissen zurechtkommen.
  2. Abhilfe nahte erst, als 1975 der Grundstein für das neue Pfarrzentrum gelegt wurde.
  3. Aber bis zur Einweihung war noch eine unfreiwillige Baupause zu überwinden.

Erftstadt-Lechenich – Der ehemalige Pastor von St. Kilian, Wilhelm Hösen, erzählt von der Planung und Realisierung des Pfarrzentrums, an dem er maßgeblich beteiligt war. Bereits 1920 habe es erste Ideen für ein solches Zentrum gegeben. Aber erst 55 Jahre später kam es zum ersten Spatenstich.

Als Hösen 1968 nach Lechenich in die Gemeinde kam, musste viel erneuert werden, erzählt er: „Die Leute warteten auf Veränderung.“ Die Kirche benötigte ein neues Gewölbe, der Kindergarten musste renoviert werden, die Jugendarbeit brauchte eigene Räume.

„Bis dahin gab es hier nur einen Raum, den die gesamte Kirche nutzte“, erinnert er sich. Drei Jahre später begannen die ersten Planungen zu dem neuen Pfarrzentrum, die in der Diözese Köln positiv aufgenommen wurden. Zusammen mit der Kirche sollte das neue Pfarrzentrum eine Einheit darstellen.

„Kirche und Gemeinde gehen über den Gottesdienst hinaus“, sagt Hösen. Das solle das Pfarrzentrum verdeutlichen, das nun seit 40 Jahren besteht und dessen Geburtstag am 15. September gefeiert wird.

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Der Grundstein des Pfarrzentrums St. Kilian 

Auf den Spatenstich 1975 folgte wenig später ein Baustopp. Der hing mit dem Generalvikarwechsel in Köln zusammen. „Es wurde eine Prioritätenliste aufgestellt, nach der die Gelder verteilt wurden. Wir standen dabei an dritter Stelle“, erinnert sich Hösen. „1976 bekamen wir die Genehmigung, ein Jahr später ging es dann richtig los.“

Zwei Jahre später war das Pfarrzentrum fertig und konnte eröffnet werden. Die Baukosten betrugen rund vier Millionen D-Mark. Die Gemeinde musste einen Eigenanteil von einer Million D-Mark tragen, den sie durch den Verkauf eines der Grundstücke finanzierte.

Gemeinde sammelte viel Geld für Einrichtung

Dazu gab es Zuschüsse vom Land, dem Kreis und der Stadt. Die Inneneinrichtung, inklusive Kegelbahn und Kilianklause, wurde ebenfalls durch die Gemeinde finanziert, die mit verschiedenen Aktionen Geld sammelte.

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Der Brunnen im Hof des Pfarrzentrums

Das Aussehen verdankt das Pfarrzentrum der Denkmalbehörde. „Wir durften keinen Blockbau errichten. Es sollte eine aufgelockerte Bauweise werden“, erinnert sich Hösen. Die Idee für die Anordnung der Gebäude kam den Verantwortlichen auf einer Sitzung.

„Es lagen einige Zigarettenschachteln auf dem Tisch vor uns. Damals haben ja noch alle geraucht. Beim Überlegen haben wir die dann hin und hergeschoben, bis wir irgendwann unseren Grundriss hatten.“

13 Häuser wurden nach dem Plan gebaut, alle mit den selben Maßen von acht mal zwölf Metern. Unter dem Platz zwischen der Kirche und dem Pfarrzentrum liegt bis heute ein Luftschutzbunker. „Der Platz gehört nach wie vor der Stadt, an dem hatten wir damals kein Interesse“, berichtet der ehemalige Pastor.

„Wir haben das Haus geplant, um einer lebendigen Gemeinde Raum zu geben“, sagt Hösen. „Es ist ganz bewusst für die Öffentlichkeit gebaut.“ Vereine wie die Caritas mit Beratungsstellen , die Tafel, die zweimal wöchentlich ihre Ausgabe öffnet, und die Gruppe der Anonymen Alkoholiker sind im Pfarrzentrum beheimatet.

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Eine Gebäudefront des Pfarrzentrums

Auch die Stadt ist mit der VHS vertreten, der Schachklub trifft sich dort, genau wie der Chor 2000. Die Bücherei ist ebenfalls im Pfarrzentrum ansässig. „Das Zentrum bedeutet Heimat für die Gemeinde.“

Ebenfalls sind die Dienstwohnungen des Pastors, des Pastoralreferenten und des Hausmeisters im Pfarrzentrum untergebracht. Als damals auch in Lechenich die Mitgliederzahlen der Gemeinde rückläufig waren, sollte das Pfarrzentrum zwei Saalteile privat vermieten. Die seien aber fest als Gruppenräume verplant. Die Gemeinde gründete daraufhin einen Förderverein, der sich seitdem um die Finanzierung der Räume sowie Renovierungsarbeiten kümmert.

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Der frühere Pfarrer der Gemeinde St. Kilian, Wilhelm Hösen

Für die Zukunft wünscht sich Hösen die Verbindung zwischen kirchlichem und bürgerlichem Zentrum aufrecht zu erhalten. „Ich hoffe, dass es weiterhin gelingt, das Ganze der Gemeinde zur Verfügung zu stellen.“