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Investition von 85 Millionen EuroHier entsteht ein neues Stück Erftstadt

Lesezeit 2 Minuten

Ein Tagungshotel mit 120 Betten soll das neue Baugebiet in Konradsheim prägen.

Erftstadt-Konradsheim – Das Großbauvorhaben Jahnshöfe mit einem geschätzten Kostenvolumen von 85 Millionen Euro nimmt Fahrt auf. Die bereits vor einem Jahr geplanten Abbrucharbeiten auf dem 300.000 Quadratmeter großen Gelände neben Burg Konradsheim und gleichnamigem Golfclub sind in vollem Gang. Allerdings wird mehr abgebrochen als geplant. Nur ein Trakt mit alten Stallungen bleibt noch stehen. Alle anderen Gebäude verschwinden. Auch das große, markante Speichergebäude.

Genau das sollte eigentlich Blickfang des neuen Gebäudeensembles aus Tagungshotel mit 120 Betten, Pflegezentrum, Wohngebäude für Betreutes Wohnen, Kiosk, Ladenlokalen und Dorfplatz sein.

Durch die große Toreinfahrt an der Frenzenstraße fällt der Blick auf das Gelände, wo die Abbrucharbeiten in vollem Gang sind.

Doch es kam anders. Die Bausubstanz des Speichers sei so schlecht gewesen, dass er komplett habe abgebrochen werden müssen, erläutert Architekt Tom Krause vom Architekturbüro Krause-Bohne Architects + Planners International mit Sitz in Eschweiler. „In Absprache mit allen Fachleuten sind wir zu der Überzeugung gelangt, dass eine Sanierung keinen Sinn gemacht hätte.“ Die Bausubstanz sei derart marode, verfault und von Pilzen befallen gewesen, dass keine Alternative zum Abbruch bestanden habe.

Für die Stadt habe es keine Gründe gegeben, den Abbruch des nicht unter Denkmalschutz stehenden Speichers zu untersagen. Neben der maroden Substanz hätten auch schier unlösbare Herausforderungen bei der Anpassung des Gebäudes an heutige Anforderungen für Brand- und Schallschutz bestanden. Überdies gab es sehr unterschiedliche Deckenhöhen, die eine Nutzung noch zusätzlich erschwert hätten.

Der alte Kornspeicher ist entgegen der Planung abgebrochen worden. Er soll wieder aufgebaut und neu genutzt werden.

Architekt Krause und Beigeordnete Monika Hallstein haben aber eine sehr erfreuliche Nachricht: Der Speicher wird wiederaufgebaut – und zwar zu einem großen Teil aus den Steinen des Vorgängerbaus. In gleicher Gebäudegröße, mit derselben Fassadengestaltung samt Fenstergliederung wird der Neubau konzipiert. Trotz des unplanmäßig nun beschlossenen Wiederaufbaus soll der Kostenrahmen für die Jahnshöfe eingehalten werden, versichert Krause.

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Die Abbrucharbeiten sollen laut dem Architekten in etwa fünf Wochen abgeschlossen sein. Dann folgen Tief- und schließlich der Hochbau. Zum Abschluss wird das Hotel errichtet, damit die Gäste nicht auf eine Baustelle schauen. Ehrgeizige Zielsetzung für die Fertigstellung aller Arbeiten ist laut dem Architektenbüro der Herbst kommenden Jahres. „Wenn die Bauarbeiten einmal begonnen haben, geht alles sehr schnell“, ist Architekt Krause überzeugt. Bis Ende nächsten Jahres rechnet er auch mit der Inbetriebnahme aller Gebäudekomplexe. Auch wenn der Prozess für die Baugenehmigungen umfangreich und kompliziert gewesen sei, habe sich die Kooperation mit der Stadt, insbesondere dank Dezernentin Hallstein, als sehr konstruktiv erwiesen.