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Hochwasser140 Meter langer Damm an der Kiesgrube in Erftstadt-Blessem geplant

Lesezeit 3 Minuten

Der Damm ist zunächst mit Sandsäcken geschlossen worden.

Erftstadt-Blessem – „Das Allerwichtigste aus wasserbautechnischer und geologischer Sicht ist jetzt, dass wir den Fluss schnell und dauerhaft wieder in sein angestammtes Bett zwingen, so dass kein Wasser mehr in die Kiesgrube strömen kann“, erklärt Dr. Bernd Bucher vom Erftverband. Dabei will man keine Zeit verlieren. So laufen seit dem Wochenende bereits konkrete Vorbereitungen für den Bau eines neuen Damms, der das Sandsack-Provisorium schon bald ersetzen soll.

Am Wochenende waren mehrere Hundert Einsatzkräfte an der Kiesgrube sowie dem Erftverlauf aktiv. Am Freitag halfen 120 Kräfte, ein Großteil davon von der Feuerwehr Bedburg, an der Einsatzstelle. Am Samstag lösten Helfer unter anderem der Feuerwehr Pulheim Kameraden der Bundeswehr ab. Alle verfolgten zwei Ziele: Zum einem soll das Wasser schnell wieder ins eigentliche Erftbett geleitet werden, zum anderen muss der Damm rasch geschlossen werden.

Deshalb war das Flussbett unterhalb von Blessem plötzlich trocken

Unter Hochdruck hatte die Bundeswehr in der vergangenen Woche Hunderte mit Kies gefüllte und per Hubschrauber herbeigeschaffte Großsäcke, sogenannte Big-Bags aufgetürmt, um die in die Kiesgrube eingebrochene und darin komplett versunkene Erft aufstauen, umpumpen und in das alte Flussbett zurückführen zu können.

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Mehr als hundert Einsatzkräfte von Feuerwehr, DLRG und Bundneswehr versuchen die Erft zurück ins Flußbett zu drücken.

Im Unterlauf hinter Blessem führte der Fluss zeitweise überhaupt kein Wasser mehr; das gesamte Volumen versickerte unter großer Standsicherheits- und Unterspülungsgefahr für das umliegende Gelände in der Kiesgrube.

Bundeswehr Hubschrauber Damm

Die Bundeswehr hilft dabei, den Damm zu schließen.

Das hat laut Bucher auch mit den großflächigen Grundwasserabsenkungen für den Braunkohletagebau zu tun: „Die Grundwasserstände sind so tief, dass hier auch die gewaltigen Wassermengen eines ganzen Flusses komplett versickern können. Deshalb war das Flussbett unterhalb von Blessem plötzlich trocken.“ Die Big-Bag-Aktion habe zum Glück den erwünschten Effekt gehabt. „Es hat bislang gut funktioniert. Nun strömt kaum noch Wasser in das Kiesloch, und die Erft führt im Unterlauf wieder Wasser“, sagte Bucher.

Erftstadt-Blessem: 140 Meter langer Damm geplant

Derweil wird bereits rund um die Uhr an einer dauerhafteren Lösung gearbeitet. „Wir möchten jetzt einen richtigen Damm bauen – vier Meter hoch, 140 Meter lang und oben auf der Krone zehn Meter breit. Das ist schon ein ziemlich großes Bauwerk. Das Material wird dann nicht mehr per Hubschrauber, sondern mit Lkw angeliefert.“

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Am Samstag lief die Herrichtung einer Baustraße vom Blessemer Ortsrand bis zur für den Verkehr gesperrten Autobahn 1. Denn das benötigte Wasserbaugestein muss laut Bucher in großen Mengen über diese Autobahn aus dem rechtsrheinischen Siebengebirge bei Linz herbeigekarrt werden. Der Bau des Damms hat Sonntag begonnen. In etwa drei bis vier Wochen soll die neue Barriere fertig sein, so dass die Big-Bags dann wieder entfernt werden können.