Gleich zwei gute Zwecke erfüllt das neue Auto der Erftstädter Malteser. Es wird für die Aktion Herzenswünsche eingesetzt und für Einkaufsfahrten.
Aktion „mobil und mittendrin“Malteser Erftstadt bekommen neues Fahrzeug – auch für Einkaufsfahrten
Sie erfüllen Herzenswünsche, aber auch kleine Wünsche im Alltag. Damit sie beides künftig noch besser können, haben die Erftstädter Malteser ein neues Auto bekommen: einen Transporter, der sowohl für die „Malteser Herzenswünsche“ als auch für den Dienst „mobil und mittendrin“ genutzt werden kann. Pastor Hans-Peter Kippels hat das Fahrzeug jetzt vor der Unterkunft des Malteser-Hilfsdienstes an der Dirmerzheimer Kiesstraße eingesegnet.
Herzenswünsche sind oft die letzten Wünsche alter oder schwerkranker Menschen: noch einmal die Verwandten besuchen, noch einmal das Meer sehen. Bisher nutzte die Erftstädter Ortsgruppe des Malteser Hilfsdiensts dafür einen Wagen, der wie ein Krankenwagen ausgerüstet ist und in dem der Gast liegend mitfahren kann. Im neuen Auto sind ganz normale Sitze, es gibt aber auch eine Vorrichtung, um Rollstühle, auch schwere Spezialrollstühle, problemlos einzuladen und sicher zu fixieren.
Sieben Fahrten hätten die Erftstädter Malteser im vergangenen Jahr im Rahmen der Aktion Herzenswunsch gemacht, erzählt Standortkoordinator Noah Bludau. In der Diözese Köln habe der Hilfsdienst 13 Herzenswunsch-Wagen. Der Feuerwehrmann und Notfallsanitäter hat einige Fahrten begleitet. Auch wenn der Herzenswunsch oft auch der letzte Wunsch sei, empfindet er die Touren nicht als traurig. Im Gegenteil.
Noah Bludau sagt: „Ich habe noch niemanden gesehen, der nach so einer Fahrt traurig ausgestiegen ist.“ Bevor der neue Wagen auf große Fahrt geht – für die Herzenswünsche ist er deutschlandweit und im nahen Ausland unterwegs –, wird er seit Mittwoch erst einmal in Erftstadt eingesetzt: für den Dienst „mobil und mittendrin“.
Hilfsbedürftige Menschen werden zum Einkaufen gefahren
Ehrenamtler holen ältere oder hilfsbedürftige Menschen ab, um mit ihnen Einkäufe zu erledigen. Stadtbeauftragter Daniel Flohr erinnerte an die Anfänge des Projektes. Als in dem Ort, in dem seine Großeltern lebten, der Supermarkt geschlossen habe, sei ihm klar geworden, dass damit nicht nur die Einkaufsmöglichkeit, sondern auch ein Treffpunkt weggefallen sei.
Die Erftstädter Malteser suchen weitere Ehrenamtler, die Interesse haben, in einem der Projekte mitzuarbeiten. Infos dazu gibt es im Internet.
Gestartet sei der neue Service dann allerdings wegen der Corona-Einschränkungen erstmal als Einkaufsservice: Die Senioren machten eine Liste, die Malteser lieferten. Das hat sich im vergangenen Jahr geändert, da gab es 75 gemeinsame Einkaufstouren beispielsweise ins Erftstadt-Center. Und es bleibt nicht beim Einkaufen, oft gehen die Teilnehmer dann auch noch gemeinsam einen Kaffee trinken.
Das Entscheidende sei, dass die Menschen nicht mehr allein seien, sondern sich unterhalten könnten, sagt Christina Bergerhausen, die den Service organisiert. Deshalb stehen neben den Einkaufstouren auch Fahrten zu kulturellen Veranstaltungen auf dem Programm – im Herbst beispielsweise zu einem Konzert des Erftstädter Chors Vocalo, in dem eine der Ehrenamtlerinnen singt.
43.000 Euro hat das neue Auto gekostet. Ein Viertel davon haben die Kölsche Fründe, ein Unternehmernetzwerk, beigesteuert, den Rest die Glücksspirale.