Es ist nicht allein die Spezialität „Fönsje“, die die Juroren erneut begeistert hat.
Regionale Produkte„Feinschmecker“-Magazin zeichnet Erftstädter Bäckerei als eine der besten in Deutschland aus
Es gibt sie nur in einem ganz schmalen Korridor zwischen Eupen, Euskirchen und Bergheim: „Fönsje“. Tradition ist, dass sie am Nikolausabend in Kakao „gezoppt“ werden. Das jedenfalls schreibt der Landschaftsverband Rheinland auf seiner Homepage „Dat Portal“. Die meisten Erftstädter kennen Fönsje aus ihrer Kindheit. Bäckermeister Peter Weber hat sie in seiner Ausbildung in Gymnich kennen und lieben gelernt.
Nach alter Rezeptur bereitet er das Hefegebäck seit 20 Jahren in seiner Bäckerei in Friesheim zu. Jetzt hat die Redaktion des Feinschmecker-Magazins „Pe's Backstube“ zum zweiten Mal in Folge als eine der besten Bäckereien Deutschlands ausgezeichnet – nicht nur für die Fönsje, sondern für das ganze Sortiment. Gelobt wird vor allem die Verarbeitung ausschließlich regionaler Produkte.
„Fönsje backen wir hier nur zwischen September und Heiligabend“, sagt der 54-jährige Weber. Das Rezept sei geheim. „Da sind nur gute Zutaten drin.“ Die verrät er immerhin: Butter, Mehl, Hefe, Zucker und Eier und eine Prise Salz. Entscheidend sei die Reifezeit. „Damit das Mehl sein volles Aroma entfalten kann, braucht der Teig Zeit“, sagt der Bäckermeister.
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Die fertigen und zu Brezeln geformten Fönsje kommen erst in den Backofen, wenn sie ihr Volumen verdoppelt haben. „Je mehr Zeit wir dem Teig geben, desto aromatischer und bekömmlicher wird am Ende das Produkt“, erklärt Weber das Geheimnis.
Seine Aromabrötchen reifen deswegen 48 Stunden bei vier bis fünf Grad. „Diese Brötchen sind bei unserer Kundschaft sehr gefragt“, berichtet Weber. Der Bäckermeister legt Wert auf Handwerk. Zwar werden die Teige elektrisch geknetet oder gerührt. „Der Rest ist Handarbeit“, betont er, während er einzeln jede der rund 80 Gramm schweren Teigkugeln zum typischen Fönsje formt.
Seit vier Jahren verarbeitet Weber ausschließlich Getreide der Rheinbauern. Unter diesem Namen haben sich Landwirte aus der Region zusammengeschlossen, die auf chemischen Pflanzenschutz verzichten. „Ich möchte gar kein anderes Mehl mehr nehmen“, sagt Weber.
Die Qualität sei hervorragend. „Und es ist für unsere Kunden, aber auch für mich und mein Team einfach ein schönes Gefühl zu wissen, wo die Lebensmittel gewachsen sind, die in unsere Produkte kommen.“ Seine Frau Alexandra Paffendorf ergänzt: „Auch das meiste Obst, die Eier und die Milchprodukte beziehen wir weitestgehend aus der Erftstädter Nachbarschaft von regionalen Betrieben.“
Mit ihrem Backwaren-Mobil versorgt die Bäckerei inzwischen 19 Ortschaften in der Region.