„Alles ist hinüber“Hilde und Herbert Mehl aus Blessem konnten sich nur knapp retten
Erftstadt-Blessem – Herbert und Hilde Mehl haben ihr Haus in der Frauenthaler Straße in Blessem nun nach einer Woche zum ersten Mal wiedergesehen.
Noch immer steht die Erftbrühe in den Schubladen ihrer Schränke, der Schmutzrand der Flut ragt im Wohnzimmer bis über den Lichtschalter. „Hätten wir früher Bescheid gewusst, wie viel an Wasser kommt, hätten wir vieles retten können“, sagt Herbert Mehl und übt damit Kritik an der Informationspolitik im Vorlauf der Katastrophe.
Inventar in Sperrmüll verwandelt
Nun habe die Flut sämtliches Inventar im Keller und im Erdgeschoss in Sperrmüll verwandelt. „Alles ist hinüber“, sagt Hilde Mehl. „Alle Elektrogeräte, alle Sachen in den Schränken.“ Als die Flut über Blessem hereinbrach, hätten sie sich knapp retten können. „Wir sind durch brusthohes Wasser über die Straße gewatet“, sagt Herbert Mehl. Die Bewohner der Straßen Eschenweg, Radmacherstraße und von Teilen der Frauenthalerstraße fürchten weiter um ihre Häuser – die Straßen befinden sich in der 100-Meter-Sicherheitszone zur Abbruchkante in die Kiesgrube.
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„Ich habe nur noch die Hoffnung, irgendwann etwas aus meinem Haus holen zu können“, sagt Frank Schneider. „Aber ich habe nicht mehr die Hoffnung, je wieder in meinem Haus wohnen zu können.“ Die Häuser innerhalb dieser Zone dürfen nach wie vor nicht betreten werden. „Ich weiß noch nicht mal, wie es da aussieht. Es gibt auch keine Luftbilder.“
Britta und Thomas Pilz hoffen indes wie viele andere Blessemer auf finanzielle Unterstützung von Bund und Land. Ihre Hausratversicherung übernimmt die Schäden nicht. „Wer denkt denn schon daran, dass wir hier von einem Hochwasser heimgesucht werden könnten?“, sagt Thomas Pilz.