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Erft-CenterUnbekannte sprengen Geldautomat am Rewe Markt

Lesezeit 3 Minuten
Trümmerteile liegen im Verkaufsraum des Marktes.

In der Nacht zum Freitag wurde ein Geldautomat gesprengt.

Unbekannte haben in der Nacht zum Freitag einen Geldautomaten im Rewe Markt in Elsdorf gesprengt. Teile des Marktes wurden stark beschädigt. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei laufen auf Hochtouren.

Es war um 0.02 Uhr, als der Krach einer gewaltigen Detonation durch die Nacht zu Freitag schallte. Acht Monate nachdem der Geldautomat der Hauptstelle der Volksbank Rhein-Erft in Elsdorf von Unbekannten gesprengt worden war, flog jetzt auch der Geldautomat im Foyer des Rewe-Supermarktes an der Straße Hinter den Gärten in die Luft. Ob die Täter dabei jedoch Bargeld erbeuten konnten, ist aktuell Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen.

Gleichwohl verzeichnet das Landeskriminalamt die Sprengung bereits als vollendete Tat, sagte deren Sprecher Frank Scheulen auf Anfrage. „Wir sind schockiert“, sagte Ingrid Grundhöfer am Freitagvormittag. Seit 20 Jahren sind sie und ihr Ehemann Wolfgang Grundhöfer Inhaber des Supermarktes. Und genauso lange gibt es auch schon den Geldautomaten dort im Eingangsbereich.

Geldautomat im Rewe Markt in Elsdorf gesprengt – Schaden ist groß

„Durch die Detonation ist viel kaputtgegangen“, erklärte Ingrid Grundhöfer. So sei das Blumengeschäft völlig zerstört worden, in Teilen auch die Bäckerei. „Sie wird aber schon am Freitagmittag zurück in den Verkaufsraum können“, sagte die Geschäftsfrau, als der Supermarkt am Vormittag längst wieder für den Kundenverkehr geöffnet war.

Wenige Stunden zuvor bot sich den Einsatzkräften ein Bild der Zerstörung. Lose hingen Teile der Verkleidung von der Decke herab, andere Gegenstände waren heruntergefallen. Glastüren waren durch die Detonation aus der Verankerung geflogen, Glassplitter lagen weit verteilt. Noch in der Nacht waren die Spurenermittler der Kriminalpolizei und des Landeskriminalamtes am Einsatzort. Beamte der Polizei des Rhein-Erft-Kreises hatten den Tatort weiträumig abgesperrt und unmittelbar nach der Alarmierung eine Großfahndung eingeleitet.

Täter auf der Flucht – Polizei Rhein-Erft fahndet nach mehreren Männern

Die Polizei des Rhein-Erft-Kreises sucht mehrere etwa 30 bis 40 Jahre alte und ungefähr 1,75 bis 1,80 Meter große Personen. Sie waren dunkel gekleidet. An ihren schwarzen Jacken sollen sich laut Zeugenangaben Reflektoren befunden haben. Zeugen haben sie in einem gelben Fiat 500 vom Tatort flüchten sehen.

Wie Udo Rechenbach vom Landeskriminalamt in Düsseldorf auf Anfrage mitteilte, sei die Tat in der Nacht auf Freitag die bisher 153. Automatensprengung in diesem Jahr in Nordrhein-Westfalen gewesen. Davon habe es 63 Versuche gegeben. Alleine im Rhein-Erft-Kreis habe es im Jahr 2022 bis jetzt acht Geldautomatensprengungen gegeben.

„Wir sind in unserem Geschäftsgebiet bisher sechs Mal betroffen“, erklärte auf Anfrage die Sprecherin der Volksbank Erft eG, Tanja Schynke. Als Bargeldversorger wolle das Geldinstitut aber trotzdem in den Ortschaften bleiben. Deswegen liefen in enger Abstimmung mit dem Landeskriminalamt immer wieder neue Risikobewertungen und -Anpassungen.

Aufgrund dieser Risikoauswertungen seien in der Vergangenheit auch schon Geldautomaten vorübergehend geschlossen oder ganz abgebaut worden. „Und solche Taten machen es uns nicht leichter, passende Standort zu finden“, erklärte Schynke.

Immer noch ist auch die Hauptstelle der Volksbank in Elsdorf nach der Automatensprengung im März geschlossen. „Dort wird zurzeit noch renoviert“, erklärte die Sprecherin. Wie hoch der entstandene Schaden beim jüngsten Anschlag in der Rewe-Filiale ist, könne sie noch nicht sagen. Nach derzeitigem Sachstand der polizeilichen Ermittlungen haben die Täter ein Fenster im Eingangsbereich des Supermarktes aufgehebelt und sind dadurch in den Vorraum des Rewe-Marktes eingedrungen. „Anschließend zündeten sie einen Sprengkörper“, hieß es seitens der Polizei. Hinweise nimmt die Polizei entgegen: 02233-520.