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Elsdorfer WohngebietVerkehrsberuhigte Zone wird von vielen Autofahrern ignoriert

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Verkehrsberuhigte Zonen und breite Straßen passen nicht zusammen. Im Gebiet Am Kapellchen besteht Handlungsbedarf.

Elsdorf – Fast niemand hält sich im Wohngebiet Am Kapellchen an die in der verkehrsberuhigten Zone vorgeschriebene Schrittgeschwindigkeit (Tempo sieben bis neun). Das ist das ernüchternde Ergebnis einer Verkehrsmessung. Jetzt soll ein Verkehrsberuhigungskonzept erarbeitet werden.

Fachmann Jean Marc Stuhm vom Hildener Büro Stadtverkehr erläuterte in der jüngsten Sitzung des Verkehrsausschusses die Ursachen. Die Straßen sind breit und verleiten zum Schnellfahren. Die längste Distanz beträgt etwa 600 bis 700 Meter – für fast alle eine zu große Geduldsprobe im Kriechgang. Nicht umsonst ist in der Straßenverkehrsordnung geregelt, dass verkehrsberuhigte Strecken nicht mehr als 200 bis 300 Meter lang sein sollen.

„Die Fahrbahn muss unattraktiv werden“

„Das ist ohne großen finanziellen Aufwand nicht mehr zu beheben“, sagte Stuhm. Dazu müsste der Straßenraum komplett umgebaut werden. Jedes vierte Auto, so hat eine ganztägige Zählung und Registrierung an mehreren Punkten ergeben, durchfährt die Siedlung, etwa um auf kürzerem Weg zur Kreisstraße 30 zu gelangen. Und das mit meist bis zu 20, aber auch nicht selten mehr als 20 und gern auch mal mit mehr als 30 Kilometer pro Stunde. „Dazu ist eine solche Straße nicht gedacht. Die Fahrbahn muss so unattraktiv werden, dass etwa auch Eltern, die ihre Kinder bei der Kita abliefern, über die K 30n an- und abfahren.“

Stuhm rät zu versetzten und portalartig angeordneten Bäumen, hinter denen Gästeparkplätze angelegt werden könnten. „Dadurch wird der Autobereich einspurig und nicht mehr so einfach mit höherem Tempo passierbar“, erläutert Stuhm. Die Positionierungen müssten dann mit den Anwohnern abgesprochen werden. Auch zu einer erneuten Bürgerbeteiligung sollen nach weiterer Detailplanung, in der die Anregungen der ersten Bürgerwerkstatt aus dem vergangenen Jahr berücksichtigt werden sollen, die Anlieger eingeladen werden. Begonnen werden soll mit der Beethoven- und der Brahmsstraße. Anwohner beschrieben für die Kalmanstraße, dass die Stadtverwaltung bereits Parkplätze ausgewiesen habe. Da diese jedoch selten belegt seien, sei der gewünschte Effekt der Verkehrsbremsung nicht eingetreten.

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Der Ausschuss beschloss bei einer Enthaltung, dass die Detailplanung in Auftrag gegeben werden soll und nach der Umgestaltung der beiden nach Musikern benannten Straßen erneut über die Wirksamkeit beraten werden soll.